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„Hören Sie auf, uns ständig anzurufen, Florentino Perez!“

Fahne Real Madrid, Super League

Fahne Real Madrid, Super League

Eine Liga nur für die reichsten und erfolgreichsten Vereine – die Pläne für eine Super League bewegen die Fußball-Welt. Das macht natürlich auch vor dem SV Darmstadt 98 nicht halt. Hier nimmt man es mit Humor – aber der Reihe nach:

Um kurz nach Mitternacht wurde es am Montag öffentlich: „Zwölf von Europas führenden Fußballvereinen haben sich darauf verständigt, einen neuen Wettbewerb zu etablieren, die Super League“, heißt es in einem von den Klubs verbreiteten Schreiben. Dabei handelt es sich um den FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspur, den FC Arsenal, den FC Chelsea, Real Madrid, Atletico Madrid, den FC Barcelona, Juventus Turin, Inter Mailand und die AC Mailand.

Insgesamt sollen 20 Vereine teilnehmen. Geplant sind Termine unter der Woche, damit stünde die Super League in Konkurrenz zur Champions League. Der Präsident von Real Madrid, Florentino Perez, der gleichzeitig Vorsitzender der neuen Super League ist, erklärte, man müsse der Verantwortung nachkommen, „den Wünschen der vier Milliarden Fußballfans zu entsprechen“.

Anfang nennt Super-League-Pläne „grenzwertig“

Lilien-Coach Markus Anfang bezeichnete es in der Pressekonferenz am Montagmorgen als „grenzwertig“, wenn sich die Spitzenclubs auf diese Weise abgrenzten und dem sportlichen Wettbewerb entzögen. „Das ist immer noch ein Sport, der mit der Leistung geregelt werden sollte“, sagte er.

Die Medienabteilung des Vereins veröffentlichte kurz vor Mittag einen Tweet, in dem sie augenzwinkernd klarstellte, dass der SV Darmstadt 98 nicht für eine europäische SuperLeague zur Verfügung stehe. „Wir glauben weiterhin, dass wir uns auf sportlichem Weg für den europäischen Wettbewerb qualifizieren können. Irgendwann. Vielleicht“, hieß es da weiter. Der Tweet endete mit dem Appell an den Real-Präsidenten: „Hören Sie auf, uns ständig anzurufen, Florentino Perez.“

Der Tweet ging viral. Innerhalb von rund drei Stunden hatte er bereits mehr als 14.500 Likes und 1.200 Retweets, außerdem zahlreiche Kommentare und kreative Vorschläge wie der von Lilienblog-Fotograf Arthur Schönbein für eine Possmann-League mit den drei wichtigsten hessischen Vereine Offenbach, Kassel und Darmstadt.

UEFA beschließt Reform

Bereits vergangene Woche hatte Lilien-Präsident und DFL-Vorstandsmitglied Rüdiger Fritsch öffentlich Stellung bezogen gegen Pläne der UEFA zur Reform der Champions League. Das ist zunächst etwas anderes, denn während bei der Super League die Vereine die treibende Kraft sind, ist es hier der europäische Fußball-Verband. Die Kritik daran geht aber in die gleiche Richtung: Auch bei den UEFA-Plänen wird befürchtet, dass damit die großen Vereine noch reicher werden.

Ungeachtet der Super-League-Pläne und der Proteste beschloss die UEFA am Montag die Reform ab 2024. Demnach sollen 36 Teams im Tabellenmodus gegeneinander spielen. Die Gruppenspiele wie bisher wird es nicht mehr geben.

Bildquellen

  • football-2697624_1920: Jorono/Pixabay
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