So richtig konnte sich Marvin Mehlem nicht mehr an sein letztes Pflichtspiel-Tor erinnern. Schließlich lag es auch schon über ein Jahr zurück. Ende der vorletzten Saison – am 7. Mai 2021 – traf er beim 2:1 in Hannover zum 1:1-Ausgleich.
Im Spiel darauf zog er sich eine schwere Knieverletzung zu und fiel rund ein halbes Jahr aus. Doch auch danach war der technisch starke Mittelfeldspieler noch lange nicht der alte. Die gesamte Saison blieb er trotz einiger guter Gelegenheiten ohne Torerfolg. Und auch im ersten Spiel dieser Saison gegen Jahn Regensburg ließ er nach starker Balleroberung eine aussichtsreiche Gelegenheit verstreichen, wobei es in der Situation besser gewesen wäre, den besser postierten Phillip Tietz zu suchen.
Gegen Sandhausen entschied sich Mehlem für das Zusammenspiel mit Braydon Manu. „Ich dachte eigentlich, er schießt und hatte schon fast abgeschaltet“, sagte er. „Doch dann habe ich gesehen, dass er den Ball überragend durchsteckt. Ich wollte dem Torwart den Ball durch die Beine schießen“, sagt er und fügte grinsend an: „Hat geklappt.“

„Ich wollte dem Torhüter durch die Beine spielen – hat geklappt“ – Marvin Mehlem über sein Tor
Trainer Torsten Lieberknecht freute sich für seinen Spieler: „Beim 2:1 haben wir sehr gut in die Spitze gespielt. Da freut es mich für den Marvin, dass er endlich seinen läuferischen Aufwand, den er betreibt, heute mit dem Tor gekrönt hat.“ Mehlem erklärte nach der langen Durststrecke: „Das tut natürlich mal wieder gut.“ Darauf könne man aufbauen.
Wo Marvin Mehlem noch Verbesserungspotenzial sieht
Man habe gewusst, dass Sandhausen ein ekliger Gegner werde, habe zugleich die Lehren aus der Auftaktniederlage gegen Regensburg gezogen, sagte der 24-Jährige. Man sei mit etwas Wut im Bauch in die Partie gegangen, habe gut begonnen, sei in Führung gegangen und habe sich dann aus dem Nichts den Ausgleich gefangen. In der Pause habe man sich dann nochmals zusammengerauft, das Tor gemacht und das Ergebnis am Ende mit viel Kampf ins Ziel gebracht.
Mit Blick auf die Schlussphase erklärte Mehlem, es sei zwar normal, dass man sich mit einer Führung im Rücken etwas fallen lasse. „Aber da können wir auch noch dazulernen, dass wir weiter vorne pressen und es den Gegnern schwer machen, die Bälle nach vorne zu schlagen.“
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- SVD-SSV-2022-23-blog-0026: Arthur Schönbein
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