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Fernie: Definitiv mit Lieberknecht in die 2. Liga

Sportdirektor Paul Fernie, SV Darmstadt 98

Sportdirektor Paul Fernie, SV Darmstadt 98

Nach der peinlichen Pleite des SV Darmstadt gegen Hoffenheim hat sich Sportdirektor Paul Fernie erschüttert von der Leistung der Mannschaft gezeigt. Mit Trainer Torsten Lieberknecht werde man aber definitiv in die 2. Liga gehen. Allerdings benötige die Mannschaft frisches Blut, sagte Fernie.

Paul, hast du eine Erklärung für die Leistung gegen Hoffenheim heute?

Erklären kann ich das nicht im Moment. Was ich sagen kann, ist, dass unsere Leistung in der ersten Halbzeit nicht akzeptabel war. Das war undiszipliniert. Jeder auf dem Platz. Keiner hat seinen Job gemacht. Die Verteidiger haben nicht gut verteidigt. Die Mittelfeldspieler haben keine zweiten Bälle gewonnen. Ein Ballverlust nach dem anderen. Und unsere kreativen Spieler waren nicht kreativ. Wir haben keine Bälle festgemacht und hatten kaum Offensivaktionen. Es hat mir weh getan, das anzuschauen. Ich muss das selber erst mal verdauen. So etwas wie in der ersten Halbzeit, habe ich noch nie erlebt, wenn ich ehrlich bin.

Zuletzt hieß es immer wieder, dass sich die Spieler noch einmal zeigen können, dass sie sich empfehlen können. Was hast du da heute gesehen diesbezüglich?

Es geht nicht um einzelne Spiele für mich momentan. Es geht um das Verhalten als Profisportler. Man muss immer seine Leistung abrufen, bereit dazu sein, egal, ob man einen Fünf-Jahres-Vertrag hat oder ob man vertragslos ist. Es geht darum, ein grundlegendes Verhalten zu zeigen. Und das haben wir in der ersten Halbzeit heute nicht gesehen.

Das heißt, du nimmst jetzt vor allem die Spieler in die Pflicht, nicht den Trainer?

Wir müssen uns alle im Spiegel anschauen. Es sind nicht nur die Jungs auf dem Platz gewesen. Das ist ein Teamsport. Die Verantwortung liegt auf mehreren Schultern, nicht nur bei einer Person. Wir müssen uns alle die Fragen stellen nach dem Warum und Wieso.

Vorsichtig nachgefragt: Ihr geht mit dem Torsten Lieberknecht in die 2. Liga? Die Aussage steht?

Ja, das bleibt so. Definitiv.

Es gab Buhrufe, es gab Pfiffe, teilweise höhnischen Applaus. Hast du Angst, dass so ein Auftritt für größeren Schaden sorgt, auch in Bezug auf neue Saison?

Ich habe in den vergangenen vier Wochen gesehen, dass die Fans für uns da sind, wenn wir sie brauchen. Ich hätte mir natürlich mehr gewünscht für sie heute, dass wir ihnen etwas zurückzahlen können für die Saison. Jetzt haben wir noch eine Chance in Dortmund. Dann müssen wir den Mund abputzen und sagen: Weiter geht’s. Ich weiß, es ist schwer gewesen diese Saison. Aber es geht um den Blick nach vorn. Wir können im Sommer etwas Neues umsetzen und neue Spieler in den Kader bringen. Deswegen habe ich wegen der Zukunft keine Sorgen.

Was braucht ihr denn für neue Spieler, die frischen Wind in den Kader bringen? Welche Typen sind gefragt, damit ihr die Fans wieder abholen könnt?

Wir brauchen frische Blut. Wir brauchen grundsätzlich Spieler, die Leidenschaft, Gier, Hunger, Biss haben, die die Besten werden wollen und Leistung abrufen.

Muss der Umbruch nach so einem Spiel wie heute nicht deutlicher ausfallen. 

Die Jungs haben heute wieder die Chance gehabt, sich zu beweisen. Wir müssen uns alle beweisen, egal in welcher Position wir sind. Direkte Auswirkungen hat das heutige Spiel nicht, ist aber vielleicht eine Bestätigung, was ich zu tun habe. Das ist dann jedoch das Ergebnis von vier Wochen, dem täglichen Beobachten, Training, Gesprächen. Das ist nicht nur das, was heute passiert ist. Ich bin nicht so emotional. Aber natürlich spielt das auch eine Rolle.

(aufgezeichnet in der Mixed Zone mit Paul Fernie nach dem Hoffenheim-Spiel)

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Bildquellen

  • IMG_3689-1: Stephan Köhnlein
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