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Analyse: Abwehr bereitet weiter Sorgen

SV Darmstadt 98 - 1. FC Magdeburg

SV Darmstadt 98 - 1. FC Magdeburg

Nach dem 3:3 des SV Darmstadt 98 beim Karlsruher SC brachte es Kai Klefisch auf den Punkt: „Wir müssen in den Momenten, in denen es defensiv wichtig ist, die Konzentration hochhalten, damit wir nicht immer fünf Tore schießen müssen, um zu gewinnen“, sagte der Mittelfeldspieler.

Neun Tore hat der SV Darmstadt in den vergangenen drei Spielen erzielt. Eine gute Bilanz. Eine schlechte Bilanz sind dagegen die acht Gegentore. Sie sorgten dafür, dass am Ende nur ein Sieg für die Lilien heraussprangen. Die Defensive – noch vor zwei Jahren das Prunkstück der Mannschaft – ist derzeit extrem wackelig.

Den Gegner mit Kurzpassspiel in der Abwehr locken

Unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt positionieren sich aktuell die Innenverteidiger Clemens Riedel und Aleksandar Vukotic bei Abstößen neben Torhüter Marcel Schuhen und versuchen, das Spiel mit kurzen Bällen aufzubauen. Weil alle drei nicht unbedingt schnell und auch keine Zauberer mit dem Ball am Fuß sind, kann das bei dem einen oder anderen Fan schon mal den Puls nach oben treiben.

Bei Kohfeldt bleibt der Puls dagegen unten. „Man muss das machen, um den Gegner mal zu locken“, sagt er. Gegen den KSC habe er nur einen gravierenden Fehler in der Spieleröffnung gesehen. Das war in der 65. Minute, als Schuhen einen Ball direkt in die Füße von Karlsruhes Spielmacher Marvin Wanitzek spielte. Der Patzer blieb jedoch ohne Folgen.

Die Defizite in der Defensive sieht der Coach des SV Darmstadt 98 jedoch auch. Besonders ärgert ihn die Tatsache, dass man gleich viel in die Offensive wie in die Defensive investiere. „Doch die Schritte in der Entwicklung sind in der Offensive deutlich größer als in der Defensive.“ Auch daran wollen die Lilien nun in der Länderspielpause arbeiten.

Vukotic sammelt Pluspunkte

Gegen Karlsruhe überzeugten weder die beiden Außenverteidiger Guille Bueno und Sergio Lopez, noch Kapitän Riedel. Der bescherte mit einem unnötigen Foulspiel in der Schlussphase den Gastgebern jenen Freistoß, der dann jedoch – zum Glück für den SV Darmstadt 98 – weder von der Latte, noch von Schuhens Rücken und dem Pfosten ins Tor wollte.

Starke Partie, erstes Pflichtspieltor für die Lilien – Aleksandar Vukotic 

Bester Mann in der Abwehr war der zuletzt viel gescholtene Vukotic. Der hatte sich bereits früh den Zorn des Karlsruher Publikums zugezogen. Nach einem Zweikampf wälzte er sich erst mit schmerzverzerrter Gestik auf dem Platz, um dann nach der Spielunterbrechung und kurzer Behandlungspause wieder ziemlich fix auf den Beinen zu stehen. Obwohl ab da jeder seiner Ballkontakte von einem gellenden Pfeifkonzert begleitet wurde, spielte der 29 Jahre alte Serbe sauber und konzentriert und köpfte im zweiten Durchgang sein erstes Pflichtspieltor für die Lilien.

Zimmermann fehlte erneut

Nicht in Karlsruhe dabei war dagegen abermals Christoph Zimmermann. Der Innenverteidiger, der in der Aufstiegssaison eine der Stützen war, plagt sich seit rund einem Jahr immer wieder mit Verletzungen herum. In der laufenden Saison kam er bislang auf einen Einsatz in der Liga und einen im Pokal. In der Startformation stand er nie.

Kommt diese Saison nicht in Fahrt – Christoph Zimmermann

Sollte ein weiterer Innenverteidiger ausfallen, wird es eng. Aktuell sitzt in Matej Maglica nur noch ein gelernter Spieler für diese Position auf der Bank. Routinier Klaus Gjasula (34) könnte die Rolle notfalls ausfüllen, überzeugte aber zu Saisonbeginn nicht. Und auch Klefisch wäre dann ein Kandidat. Allerdings ist der aktuell im Mittelfeld enorm wertvoll. Nicht auszuschließen also, dass sich in den kommenden Wochen oder womöglich in der Winterpause personell doch noch etwas tun wird.

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Bildquellen

  • SVD-f95-2024-25-blog-0004: Arthur Schönbein
  • bvb-SVD-2023-24-combi-medien-0048: Arthur Schönbein
  • SVD-fcm-2024-25-blog-0042: Arthur Schönbein
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