Isac Lidberg hat diese Woche wieder voll mit der Mannschaft trainiert. Doch ein Einsatz beim Auswärtsspiel am Freitag gegen den 1. FC Nürnberg kommt für den Toptorjäger des SV Darmstadt 98 angesichts seiner Ausfallzeit wohl noch zu früh, wie Trainer Florian Kohfeldt am Mittwoch sagte. Mitte Dezember hatte sich der Schwede im Spiel gegen Kaiserslautern eine Muskelverletzung zugezogen. Und seit er fehlt, hapert es auch in der Offensive des SV Darmstadt 98.
Kein Tor gegen Paderborn, zwei Tore aus Standards gegen Düsseldorf, der letzte Lilien-Treffer aus dem Spiel war der Anschlusstreffer von Kai Klefisch bei der 1:2-Niederlage in Regensburg vor der Winterpause. Kohfeldt sieht das auch als Problem seiner Offensivspieler – aber nicht ausschließlich. Seine Spieler kämen durchaus in die entsprechenden Räume. „Aber wenn der Ball dann zum Stürmer kommt, sind wir momentan nicht so klar, wie wir es sein sollen“, sagte der Lilien-Coach. Dennoch sei er völlig überzeugt von seinen Offensivspielern.
„Natürlich fehlt uns jetzt mit Isaac der Stürmertyp, der auf der letzten Linie über Körperlichkeit und Wucht kommt“, sagte er. Die anderen Offensivspieler hätte dafür andere Facetten. Fraser Hornby sei „ein entgegenkommender Stürmer, der dann ohne Zuordnung wieder in die Box kommt“. Killian Corredor suche entweder selbst die Tiefe oder laufe mit dem Blick auf die Kette zu. Luca Marseiler sei ein Eins-gegen-eins-Spieler, Philipp Förster ein Zwischenraumspieler und Fynn Lakenmacher arbeite vor allem mit dem Rücken zum Tor.
Was Kohfeldt zum Thema Ballbesitz sagt
„Als ich vor einem halben Jahr hierher gekommen bin, um mit der Mannschaft zu arbeiten, hat mich unter anderem die facettenreiche Offensive überzeugt“, sagte Kohfeldt. Lidbergs Facette fehle nun, weil es nicht sinnvoll sei, zwei identische Stürmertypen im Kader zu haben. „Dementsprechend ist das ein völlig normaler Vorgang. Unsere Aufgabe ist es, Lösungen zu finden, dass wir trotzdem zu Torchancen kommen. Und ich glaube, Paderborn war das erste Spiel seit langem, in dem wir kein Tor geschossen haben.“
Dass der SV Darmstadt 98 gegen Paderborn verloren hat, weil die Mannschaft rund acht Kilometer weniger gelaufen ist, wollte Kohfeldt nicht gelten lassen. „Paderborn hat das gebraucht, weil sie uns den Ball gegeben haben“, sagte er. „Wir hatten rund 60 Prozent Ballbesitz. Dadurch läuft der Gegner von der Gesamtdistanz natürlich mehr.“ Zudem habe sich Paderborn nach der Führung entschlossen, sehr tief zu verteidigen. „Unsere Gesamtlaufleistung mit 118 Kilometern für so ein Spiel war absolut in Ordnung. Die war jetzt kein Faktor für mich.“
Boëtius winkt erneut Einsatzzeit
Fehlen werden gegen Nürnberg neben Lidberg auch die Langzeitverletzten Fabian Holland, Matthias Bader, Paul Will und Christoph Zimmermann. Othmane El Idrissi fällt mit einer Entzündung im Knie aus. Tobias Kempe ist mit Knieproblemen ebenfalls angeschlagen, sollte aber bis Nürnberg fit werden.
Ebenfalls voraussichtlich wieder dabei sein wird nach aktuellem Stand Jean-Paul Boëtius, der gegen Paderborn sein Profi-Comeback nach mehr als eineinhalb Jahren gegeben hatte. Er hat die Belastung aus den rund zehn Minuten auf dem Feld gut weggesteckt und könnte erneut als Joker zum Einsatz kommen.
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Bildquellen
- SVD-scp-2024-25-blog-0046: Arthur Schönbein