Zwischen Freude, Hoffnung und Bedenken – Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein über die Rückkehr von Patric Pfeiffer zum SV Darmstadt 98.
Patric Pfeiffer wieder da: Nach zwei ziemlich verkorksten Jahren in Augsburg und Leihen nach Bern und Magdeburg kehrt der Abwehrspieler ans Böllenfalltor zurück. Hier hatte er zwischen 2019 und 2023 seine bislang beste Zeit als Profi. Dass der 25-Jährige daran nun wieder anknüpft, ist die große Hoffnung aller Beteiligten.
Aber es gibt auch Bedenken: Die gegen Rückholaktionen von ehemaligen Spielern sind dabei das schwächste Argument. Klar, bei seinem Namensvetter Luca Pfeiffer hat es nicht geklappt. Bei Tim Skarke dagegen schon. Und der vor wenigen Wochen verabschiedete Tobias Kempe wurde nach seine Rückkehr aus Nürnberg gar zum Kultspieler. Eine Rückholaktion an sich ist also nie nur schlecht – genauso wenig, wie sie immer gut ist. Es kommt auf andere Faktoren an.
Zum Beispiel auf Gesundheit und Fitness: Schon in seiner Darmstädter Zeit wurde der schlaksige 1,96-Meter-Mann immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. In den vergangenen zwei Jahren trugen auch körperliche Probleme dazu bei, dass er bei keiner seiner Stationen so richtig auf die Beine kam. Bleibt also zu hoffen, dass sich die Lilien nicht einen neuen Oscar Vilhelmsson geholt haben.
Was die Mentalität angeht, so zeigt sich ein zwiespältiges Bild. Einen bitteren Nachgeschmack hinterließ Pfeiffers letzter Auftritt im Lilien-Trikot. Da flog er am letzten Spieltag der Saison 2022/23 im Auswärtsspiel gegen Greuther Fürth wegen einer dummen Tätlichkeit nach einer halben Stunde vom Platz, sein Team kassierte in Unterzahl vier Tore und verspielte so noch die Zweitliga-Meisterschaft.
Zuvor hatte Pfeiffer seine Patzer und Konzentrationsmängel mit zunehmender Erfahrung deutlich reduziert. In der Hinrunde der Aufstiegssaison wurde er so zum wohl besten Innenverteidiger der Liga. Das ist umso bemerkenswerter, weil der Spieler bereits im Sommer 2022 wegwollte, aber die Lilien ihm keine Freigabe erteilten. Während andere Spieler sich in so einer Situation auch schon einmal freigestreikt haben, hängte sich Pfeiffer voll rein.
Woran Pfeiffer auf jeden Fall arbeiten muss, ist seine Außendarstellung. Unsicherheit oder zumindest Schüchternheit sind kein grundsätzlicher Makel. Aber Pfeiffer lehnte über ein Jahr lang konsequent alle Interviewanfragen ab und weigerte sich partout, überhaupt auch nur mal ein paar Worte mit den Medien zu sprechen und möglicherweise so die eine oder andere Sache klarzustellen. Das kann ihm auch als Arroganz ausgelegt werden.
Klar ist: Pfeiffer steht verstärkt im Fokus. Wenn er gesund bleibt, sich konzentriert und ein wenig öffnet, können sich Verein und Fans auf einen tollen Fußballer freuen, der dem Team auf jeden Fall einen deutlichen Qualitätsschub gibt.
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Bildquellen
- SVD-f95-2024-25-blog-0034: Arthur Schönbein
Ein sehr guter “ Einwurf “ Stephan !
Deshalb kurz und knapp :
Herzlichen Willkommen PATRICK !
WUR WOLLEN ALLE WIEDER DEIN GROSSES
LILIENHERZ AUF DEM BÖLLE – RASEN SEHEN !
LILIEBLUEHEART
Alles auf den Punkt gebracht. Seine Qualitäten sind unbestritten und wenn er diese wieder abrufen kann, werden wir viel Freude haben. Kohfeldt wird schon wissen, warum er ihn zurückholen wollte. Ich kann nicht nachvollziehen, warum von vornherein so negativ über den Transfer gedacht wird. Das hat er nicht verdient. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie vor nicht allzu langer Zeit auf Hornby herum gekackt würde…
Lapsus : Natürlich PATRIC
LILIEBLUEHEART
Ich sehe es wie Stephan. Rückholaktionen sind nicht negativ/positiv. Lasst einfach mal außen vor, das Patric bei uns mal erfolgreich war und bewertet ihn wie einen Neuzugang und nicht wie einen Aufstiegshelden. Das ist zwei Jahre her. Ich bezweifle, dass er als Neuzugang Jubelstürme ausgelöst hätte. 2 Jahre ohne belastbaren Leistungsnachweis lässt mich eher skeptisch auf die Verpflichtung blicken. Jetzt ist es an ihm, das Vertrauen des Vereins mit Leistung zurückzuzahlen.
Sie nannten ihn Baumstamm und seine weiten zielsicheren Diagonalpässe von hinten nach vorne waren spektakulär. Schon der Anblick aus der Ferne lies den Gegner in Ehrfurcht auf die Knie falle.
Mögen die alten Zeiten wiederkehren.
Bin gespannt ob er schon gegen Traase un dann geche Ascheberch in Reichelsem aufläuft.
PATRIC ,
EINMAL LILIE IMMER LILIE !!
HÖRE AUF DEINE GUTE UND INTELLIGENTE MUTTER !
LILIEBLUEHEART
Da fällt mir gerade der tolle Spruch vom Andi Möller ein :
Ich habe ( hatte ) vom Feeling ein gutes Gefühl .
In diesem Sinne ( Hau rein Patric und gebe Vollgas )
LILIEBLUEHEART
Ich stehe der Rückholung erstmal neutral gegenüber. PP hat jetzt gelernt, wo seine Grenzen sind. Sicher einer der besten IVs der zweiten Liga. In der BuLi nur unterer Durchschnitt. Wenn du kicken willst, solltest du dir den Verein suchen, bei dem du relativ sicher in der Startelf stehst. In meiner Erinnerung war Patric sehr gut in der Spieleröffnung, der lange, zielgenaue Pass. Etwas, was zuletzt gefehlt hat. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, einen solchen Spieler (zurück)zu bekommen, muss man das wohl machen. Unabhängig davon ob Riedel weggeht oder nicht.
@ Raininho
Ganz genau.
Danke für Dein Statement !
LILIEBLUEHEART