Vor einem guten Jahr hatte Marcel Schuhen noch mit einem Wechsel geliebäugelt. Nun ist er froh, dass er beim SV Darmstadt 98 geblieben ist und sogar zum Kapitän ernannt wurde. In der Medienrunde sprach der Keeper, der in seine siebte Saison bei den Lilien geht, über sein neues Amt, die Vorbereitung, seine Ziele und Erwartungen an die neue Saison und die Gesangskünste seiner Mitspieler. Die wichtigsten Antworten nach Stichpunkten:
… seine Ernennung zum Kapitän durch Trainer Florian Kohfeldt
Das ist etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen von Flo, dem Trainerteam und allen, die bei der Entscheidung mitwirken durften. In meinem siebten Jahr hier in Darmstadt ist das eine besondere Ehre. Ich glaube nicht, dass ich jetzt irgendwas anders machen muss als vorher. Fabian Holland hat mir sechs Jahre lang gezeigt, wie es ist, Kapitän zu sein. Mir war da ein sauberer Übergang sehr wichtig. Er war ein hervorragender Kapitän auf eine ganz andere Art und Weise als ich. Und das habe ich Fabi auch gesagt. Ich habe extrem viel von ihm gelernt und probiere nun, auf meine Art Kapitän zu sein. Denn wir sind zwei unterschiedliche Charaktere. Fabi hat immer seine Taten auf dem Platz sprechen lassen mit seinen Leistungen, mit seinem Kämpferherz, mit all dem, was er für den Verein gegeben hat. Bei mir kommt auch ab und zu noch die kommunikativere Art dazu – egal ob medientechnisch oder in der Gruppe.
… sein Resümee der Vorbereitung
Bis zum Hoffenheim Spiel sehr gut, nach dem Hoffenheim Spiel gut. Weil wir natürlich immer unsere Spiele gewinnen wollen, auch gegen Hoffenheim. Doch uns wurde da gezeigt, dass wir noch einiges zu tun haben, was gar nicht so verkehrt ist zum jetzigen Zeitpunkt. Die Gegentore waren vor allem individuelle Themen: ein Standard, zwei Elfmeter, zwei Aufbaufehler – alles Dinge, die man auch in der Zweiten Liga nicht machen sollte, die aber noch mal anders von einem Bundesligisten bestraft werden. Wir haben heute Vormittag schon mit der Analyse angefangen und jetzt gibt es gleich noch mal eine Sitzung dazu. Athletisch haben wir in der Vorbereitung noch etwas draufgepackt, aber das ist auch extrem wichtig, wenn man erfolgreich Fußball spielen möchte. Da hatten wir ein bisschen Bedarf. Die Jungs haben jetzt das Gefühl, dass wir gut marschieren können. Aber das hat auch manchmal mit dem Kopf zu tun, wie man da unterwegs ist.
… seine Erwartungen an die neue Saison
Ich bin froh, dass es losgeht. Gerade die letzte Woche hat sich dann ein bisschen gezogen. Es ist für Sportler normal, dass sie irgendwann sagen: So, jetzt wollen wir wieder Wettkampf. Freundschaftsspiele, Trainingsspiele – das ist alles okay. Aber wir fiebern alle darauf hin, wenn es im Stadion wieder richtig losgeht. Ich persönlich möchte nächste Saison erst einmal gesund bleiben und meine Leistung abrufen. Tabellarisch möchte ich mich nicht festlegen. Wir wollen besser sein als vergangene Saison. Wo wir dann stehen, wird sich zeigen. Es gibt immer wieder Wundertüten, Mannschaften, die in den Flow kommen wie zuletzt Elversberg oder lange Zeit auch Magdeburg. Wir haben zwei gute Absteiger, gute Aufsteiger mit viel Fanpower wie Dresden. Insgesamt ist die Liga brutal ausgeblichen.
… die beiden neuen Japaner Hiroki Akiyama und Yosuke Furukawa
Man sieht, dass es zwei sehr gute Spieler sind. Wir sind als Gruppe daran interessiert, dass die Jungs so schnell wie möglich in die Mannschaft reinkommen. Für Furu ist es kommunikativ etwas einfacher, weil sein Englisch ein bisschen besser ist. Aber Hiro ist sehr offen, ein ganz feiner, netter Kerl und ich freue mich schon drauf, wenn ihr Journalisten das erste Interview mit ihm auf Englisch führt. Er lernt wirklich akribisch. Nach dem Hoffenheim-Spiel hat er direkt noch taktische Sachen angesprochen. Und manchmal ist da die Sprache auch total egal. Es geht darum, dass man sich verbessern und integrieren möchte. Und das ist bei beiden so.
… die Rituale bei den Neuzugängen
Die neuen Jungs mussten etwas ausgeben und durften vor der Mannschaft singen. Das waren ganz unterschiedliche Lieder, es gab sogar ein japanisches Duo, das schön anzuhören war (grinst). Aber ich werde da nicht weiter ins Detail gehen. Ich glaube trotzdem, dass jeder Einzelne bei uns im Kader besser Fußball spielen als singen kann. Sonst hätte er auch etwas falsch gemacht.
… über Dreier- und Viererabwehrkette
Das ist mir egal. Grundsätzlich haben wir dadurch eine größere Variabilität. Die Jungs haben das in beiden Systemen gut gemacht. Für den Trainer ist das eine super Situation, weil er aussuchen kann, was besser passt. Wir haben die Jungs dafür, wir haben die taktische Intelligenz dafür. Letzte Saison war es vielleicht ab und zu mal Thema, dass wir taktisch irgendwann ausrechenbar waren. Jetzt sind wir es definitiv nicht mehr.
… die neue Torwartregel, wonach ein Torwart den Ball maximal acht Sekunden mit den Händen kontrollieren darf
In den Testspielen ist das nicht so aufgefallen, weil die Innenverteidiger und die Sechser sich eh relativ frühzeitig anbieten. Spannend wird es, wenn du 1:0 auf dem Betzenberg führst. Das war so ein Moment, in dem du lieber noch ein bisschen liegen bleibst und ruhig machst. Und das gibt es halt nicht mehr. Die Kommunikation bei der Information durch die Schiedsrichter war wirklich super. Wir Torhüter haben gesagt, dass wir sehen müssen, wenn die Zeit angezählt wird. Aber ich glaube, dass die Schiedsrichter ein gutes Gefühl dafür haben, wann das geht und wann nicht.
… der Vergleich zum vergangenen Sommer, als er noch mit einem Wechsel geliebäugelt hatte
Der Verein hat sich grundsätzlich etwas anders aufgestellt und große Schritte nach vorne gemacht – gerade in Bereichen, die für die Öffentlichkeit nicht so sichtbar sind wie im medizinischen , im athletischen oder im analytischen Bereich. Als Sportler möchte man immer bestmöglich arbeiten, sich immer verbessern. Das hört in keinem Alter auf. Vor einem Jahr war die Situation mit dem Abstieg auch aus persönlicher Perspektive nicht einfach. Aber mir hatten damals erst Paul und dann auch später Flo klar aufgezeigt, dass sich etwas tut, dass sich etwas verändert. Deswegen bin ich jetzt sehr froh, hier zu sein. Das war die richtige Entscheidung.
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Bildquellen
- fcp-SVD-2024-25-blog-0001: Arthur Schönbein
Hört sich alles gut an.
Wir werden sehen wie es auf dem Platz läuft.
Bin schon so heiß darauf, dass ich meine Hemden mit der flachen Hand bügeln könnte. 😃😃
@ KATZE
Mit der flachen Hand……..
Also auf japanisch……..
LILIEBLUEHEART
Bùgelodo flachohando 😃😃
@ KATZE
Ich dachte eher an die Laute :
HIIII , HAAAA, HUUUUUU
Hoffentlich können wir nach den ersten Spielen unserer Lilien, auch noch so Scherze machen.
Ich bin optimistisch, weil unser Marcel alles hält und unsere Stürmer treffen. KEIN SPASS !
In diesem Sinne
LILIEBLUEHEART