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Mit seinem Hattrick war Isac Lidberg der Mann des Tages beim SV Darmstadt 98. Doch als er sich nach der Partie gegen Bochum den Medien stellte, interessierten die Journalisten vor allem die Wechselgerüchte um den schwedischen Angreifer – bis Lilien-Pressesprecher Jan Becher nach der fünften Frage zu dem Thema schließlich freundlich darauf hinwies, dass man nun doch auch noch andere Fragen stellen solle.

„Wenn man eine ordentliche Saison gespielt hat, dann gibt es eben Interesse und Gerüchte“, sagte Lidberg. „Aber ich bin wirklich glücklich, hier zu sein. Und ich hoffe, das habe ich heute gezeigt. Mein Fokus liegt auf dem nächsten Spiel und dem nächsten Training.“ Ein klares Bekenntnis des 26-Jährigen zum Verein war das nicht. Aber auch kein Beleg dafür, dass er unmittelbar vor dem Absprung steht.

Kohfeldt: Angebot muss „richtig unmoralisch“ sein

Trainer Florian Kohfeldt hob ebenfalls hervor, dass Lidberg sehr glücklich in Darmstadt sei. Der Spieler habe bei den Lilien einen Entwicklungsschritt gemacht wie nie zuvor. Und er habe in seiner Karriere bislang kaum einmal zwei Spielzeiten hintereinander für den gleichen Verein gespielt.

„Ich freue mich über jedes Tor, ich freue mich über jedes Schaufenster, in das Isac tritt – gerne das größte, das es gibt“, sagte Kohfeldt. Aber ein ernstzunehmendes Angebot müsse „richtig unmoralisch“ sein, damit sich etwas bewegt – beim Verein, aber auch beim Spieler. Ab wann ein Angebot unmoralisch sei, wollte der Coach nicht sagen. „Ich komme ja gut klar im Leben, aber so große Zahlen …Das ist schwierig für mich“, sagte er schmunzelnd und fügte an: „Wir wollen ganz klar diese Saison mit Isac gestalten.“

„Abschied nicht ansatzweise am Horizont erkennbar“

Auch der Spieler habe keinen Stress, müsse ja nicht zwangsläufig in diesem Jahr wechseln. Wenn er noch mal so eine Saison wie die vergangene spiele, könne er auch zu einem Team aus der oberen Hälfte einer der Top-fünf-Ligen wechseln. Lidberg sei aktuell voll fokussiert, ein Abschied sei nicht ansatzweise am Horizont erkennbar.

Lidbergs hatte im vergangenen Jahr einen Vertrag über drei Jahre bei den Lilien unterschrieben, wie seine Beraterfirma damals öffentlich gemacht hatte. Das nun kolportierte Angebot aus Ägypten vom afrikanischen Champions-League-Gewinner Pyramids FC klingt vor diesem Hintergrund alles andere als „richtig unmoralisch“ (-> siehe Lilienblog-Bericht) – weder für den Verein, noch was die sportlichen Perspektiven für den Spieler angeht.

Lidberg hatte andere Sorgen

Der Spieler selbst hatte nach dem Spiel ohnehin erst einmal andere Sorgen. Als ihn ein Journalist fragte, ob er sich denn schon getreu dem Brauch als Hattrick-Schütze den Ball gesichert habe, zuckte er kurz.

Unmittelbar nach der Medienrunde eilte er nochmals ins Stadion und kehrte wenige Augenblicke später mit einem breiten Grinsen, einer Triumph-Geste und einem der Spielbälle unter dem Arm wieder zurück. Zumindest wirkte er dabei nicht so, als hätte er sich gerade eine Abschiedserinnerung an Darmstadt gesichert.

(aktualisierte Version, Kohfeldt-Zitat zur Höhe des Angebots und Vertragslaufzeit ergänzt)

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Bildquellen

  • SVD-Notts-2025-26-lilienblog–0031: Arthur Schönbein

6 Kommentare

  • Prof.K.K. sagt:

    Lidberg wäre gut beraten hier in Europa zu bleiben. Was will er in einer ägyptischen Liga die kein Schwein kennt? Was würde ihm das sportlich bringen? Nichts, rein gar nichts. Sein Ziel sollte die Bundesliga sein, daher würde ich dem Spuk ein Ende bereiten.
    Wo läge das unmoralische Angebot das FK in der PK ansprach? 10 Millionen Euro? Damit könnte man vielleicht einen adäquaten Stürmer finden.
    Lidberg kann noch sehr wichtig für die Lilien in dieser Saison werden, daher würde ich diese Saison über einen Wechsel nicht nachdenken. Lidberg & Hornby haben sich zu einem guten Sturm-Duo entwickelt. Zugeben habe ich Hornby lange kritisiert, allerdings auch zurecht, bin aber von seiner Entwicklung positiv überrascht. So kann es weitergehen.

  • Moritz sagt:

    Was war eigentlich mit Dreskovic, wieso stand er nicht im Kader ?
    Weißt du vielleicht dazu etwas Herr Köhnlein?

    • Lilienfan91 sagt:

      Es waren doch bereits vier Innenverteidiger im Kader? Dreskovic ist halt momentan und weiterhin Nr. 5 (und wurde auch genau dafür geholt). Das mit Riedel ein Dritter Innenverteidiger plötzlich vom Start weg spielen muss hat sich ja erst wenige Minuten vor Anpfiff entschieden.

    • Stephan Köhnlein sagt:

      @Moritz: Dreskovic war einer der Härtefälle (neben Arnold und El Idrissi). Mit Pfeiffer und Vukotic in der Startelf und Riedel und Maglica auf der Bank waren zunächst vier Innenverteidiger im Kader. Dann musste Lopez kurz vor Spielbeginn passen, obwohl er schon auf dem Spielberichtsbogen stand. Dafür ist Riedel in die Startelf gerutscht. Hätte der Ausfall von Lopez vorher festgestanden, wäre Dreskovic vielleicht (oder aber Arnold) in dem Kader gerutscht.

      • Moritz sagt:

        Okay Dankeschön für die Antwort, da hast du recht.
        Ich finde dreskovic hatte ein paar gute Spiele in der Vorbereitung, deshalb hat es mich gewundert

  • Frank Hofmann sagt:

    M. Bader wird schmerzlich vermisst. Riedel hat das für einen IV als RV gut gemacht.

    Lidberg nicht unter 6 Mio. plus Boni 2026 hergeben. Unmoralisch per sofort nur gegen Aufschlag für 10 Mille plus Boni.

    Schönen Sonntag.

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