Es ist eine ungewohnte Situation für Trainer Florian Kohfeldt beim SV Darmstadt 98: In der vergangenen Saison hatte es wegen der vielen Verletzten in der Rückrunde fast nie für einen vollständigen 20-Mann-Kader gereicht. Jetzt befinden sich im Lilien-Lazarett nur noch Sergio Lopez, der weiter Rückenprobleme hat, sowie Paul Will, der nach seinem Kreuzbandriss noch Zeit braucht.
Bei einer Kaderstärke von 30 Mann bedeutet das acht Härtefälle, die nicht zum Kader für das Nürnberg-Spiel gehören. Um wen es sich dabei handelt, wollte Kohfeldt nicht verraten. „Das weiß ich nicht mehr“, scherzte er.
Kohfeldt lobt Geschlossenheit
Ziemlich wahrscheinlich ist, dass die Youngster Benedikt Börner, Tim Arnold, Max Pfister und Othmane El Idrissi nicht dabei sein werden. Ob es für Matthias Bader und Bartosz Bialek nach ihren langen Verletzungen und keinem einzigen Einsatz in der Vorbereitung bereits für einen Kaderplatz reicht, ist zumindest fraglich. Aber selbst dann wird es – Stand jetzt – noch zwei weitere Spieler treffen.
Kohfeldt freut sich auf jeden Fall über einen sehr gesunden Konkurrenzkampf. Dennoch nehme er die Mannschaft geschlossen war. Selbst die Spieler, die um die gleiche Position konkurrieren gingen nach dem Spiel oder dem Training sehr gut miteinander um.
Auf diesen Positionen ist es besonders spannend
Mit Blick auf das Nürnberg-Spiel gibt es bei der Startelf des SV Darmstadt 98 vor allem drei Brennpunkte, auf denen sich Kohfeldt nach den Erkenntnissen aus dem Bochum-Spiel entscheiden muss – in der Abwehr sowie im defensiven und im offensiven Mittelfeld.
In der Abwehr stellt sich die Frage, ob er wieder mit Clemens Riedel für Lopez auf der Rechtsverteidiger-Position in einer Vierabwehrkette beginnt. Riedel zeigte dort im ersten Durchgang eine gute Leistung. Oder ob er auf Dreierkette umstellt. Dann hätte Matej Maglica gute Karten, der vom Coach für seine Leistung nach seiner Einwechslung noch ein Extra-Lob bekam.
Auf der Doppelsechs debütierte der Japaner Hiroki Akiyama, blieb aber zur Pause aus taktischen Gründen in der Kabine. Der eingewechselte Merveille Papela spielte gut, empfahl sich damit für weitere Aufgaben.
Und im offensiven Mittelfeld muss sich Kohfeldt zwischen Neuzugang Marco Richter und dem genesenen Killian Corredor entscheiden. Richter zeigte ein solides Debüt, ist aber nach einer guten Woche bei den Lilien noch nicht bei 100 Prozent.
Corredor war bis zu seiner Verletzung einer der besten Spieler der Vorbereitung beim SV Darmstadt 98. Ob er allerdings nach mehr als zwei Wochen Pause schon wieder Luft für die Startformation hat, ist auch fraglich.
Testspiel am Samstag
Für die Spieler, die in Nürnberg nicht dabei sind oder nicht beziehungsweise nur kurz zum Einsatz kommen, gibt es einen Tag später die Möglichkeit, sich zu empfehlen. Da treten die Lilien in einem Testspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 an. Das Duell gegen den Drittligisten wird in Frammersbach im Landkreis Main-Spessart ausgetragen. Anstoß ist um 12 Uhr.