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Vor zwei Wochen kam Marco Richter als Leihspieler vom 1. FSV Mainz 05 zum SV Darmstadt 98. Nun stellte sich der 27 Jahre alte Offensivspieler erstmals den Journalisten, sprach über die Umstände seines Wechsels, seine wechselhafte Karriere, seine schwere Krankheit und seine Erfahrungen im Aufstiegskampf zur Bundesliga, die er vergangene Saison beim Hamburger SV sammelte. 

… die Leihe nach Darmstadt

Als das Thema eines Wechsels zum ersten Mal aufploppte, habe ich das tatsächlich nur gelesen. Aber dann lief die Vorbereitung in Mainz nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe mich fit gemacht über die Sommerpause. Ich wollte noch einmal richtig angreifen. Ich habe dann aber nur ein Testspiel bekommen über eine Halbzeit. Jetzt haben wir eine überragende Lösung gefunden. Ich hatte wirklich super Gespräche hier mit Paul (Fernie) und Flo (Florian Kohfeldt). Dann war die Sache schnell klar. Ich wurde direkt überzeugt von dem ganzen Projekt hier.

… sein Karriereknick nach seiner ersten Station in Augsburg

Bei mir war das immer wieder ein Thema, erst in der Jugend, dann im Profibereich: Es ging hin und her, hoch und runter. Ich durfte in der Heimat in Augsburg die ersten Profi-Schritte machen. Dann bin ich in die Hauptstadt gewechselt. Da lief es nicht so, wie wir uns das alle vorgestellt haben. Wir haben mit einem Top-Team erst Relegation gespielt und sind dann abgestiegen. Ich bin als Kapitän dann zu Mainz gewechselt, wo mein früherer Trainer aus Augsburg, Martin Schmidt, Sportdirektor war. Aber das lief dann auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und dann muss man sich einfach umhören und umgucken. Aber ich bereue keine Entscheidung. Ich bin ein Vollblut-Fußballer, will immer spielen. Ich hätte mich auch auf die Bank setzen können oder auf die Tribüne. Aber das ist nicht mein Ansatz, nicht mein Ziel.

… sein Wiedersehen mit ehemaligen Weggefährten

Mit Djanga (Jean-Paul Boetius) habe ich in Berlin zusammen gespielt und mit Mey (Merveille Papela) in Mainz. Den beiden hatte ich vorher Bescheid gegeben und geschrieben: Hey, macht euch bereit, morgen bin ich da. Außerdem war ich mit Luca Marseiler in der Jugend beim FC Bayern. Den habe ich überrascht. Es war witzig, ihn nach all den Jahren wieder in der Kabine zu sehen.

… seine Schicksalsgemeinschaft mit Jean-Paul Boetius, der wie Richter an Hodenkrebs erkrankt war

Wir sind beide noch mit einem blauen Auge davongekommen. Bei Djanga war es ein bisschen schlimmer. Aber wir sind zum Glück wieder beide gesund. Inzwischen ist das für mich nur noch bei den Nachkontrollen ein Thema. Das steht demnächst wieder an. Da macht man sich immer kurz den einen oder anderen Gedanken. Aber die verliefen alle sehr positiv.

… sein aktueller Leistungsstand

Ein paar Prozentchen fehlen noch, aber nicht mehr viel. Im ersten Spiel gegen Bochum habe ich versucht, alles anzulaufen und war dann auch schnell kaputt. Im zweiten Spiel ging es schon ein bisschen besser.

… seine Rückennummer 23

Das war in Augsburg meine erste Profi-Nummer. Da hatte ich eine gute Phase. Ich habe mich in Berlin dann auch für die 23 entschieden, habe dann umgeswitcht, was nicht so gut funktioniert hat. Deswegen bin ich jetzt wieder „back to the roots“ gegangen. Die 23 bringt mir hier hoffentlich noch viel Glück.

… der Saisonstart mit zwei Siegen und das anstehende Pokalspiel

So startet man natürlich gerne in die Saison. Wir haben uns einiges vorgenommen, vieles umgesetzt. Bei vielem können wir uns aber noch verbessern, keine Frage. Jetzt steht ein anderer Wettbewerb am Wochenende auf dem Programm und da zählt natürlich auch nur der Sieg. In der ersten Pokal-Runde gibt es immer wieder eine Überraschung. Wir wissen, was auf uns zukommt: ein kleines, kompaktes Stadion, eine eklige Mannschaft aus der Regionalliga. Dennoch wollen wir mit breiter Brust nach den zwei Siegen hinfahren. Ich bin sehr positiv.

… seine Ziele in Darmstadt

Ich kam aus einer schwierigen Situation. Da will ich nicht so große Töne spucken. Mein Ziel ist, viel zu spielen und dass wir zusammen gute Spiele abliefern. Ich will zeigen, was ich kann. Und auch wenn sich das ein bisschen hart anhört: Ich will wieder zurück in die Spur finden. Das war letztes Jahr nicht so einfach.

… seine Erfahrungen aus dem Aufstieg mit dem Hamburger SV

An den ersten zwei Spielen hat man gesehen, dass wir Widerstände überwinden können. Ein später Sieg in Nürnberg tut natürlich auch gut. Und ja, ich weiß, wie man aufsteigt. Aber ja, das Thema Aufstieg ploppt jetzt nicht auf. Wir gucken hier auch von Spiel zu Spiel. Erst der Pokal, dann Hertha, dann Lautern.

Aufgezeichnet in der Medienrunde mit Marco Richter am Mittwoch.

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Bildquellen

  • IMG_5116: Stephan Köhnlein

3 Kommentare

  • Katze vom Bosporus sagt:

    Richter hat in den zwei Spielen, für mich, einen sehr guten Eindruck hinterlassen.
    Und ich hoffe natürlich wie alle Lilienanhänger, dass die Gesundheit passt.
    Gesundheit ist für alle Menschen das wichtigste.
    Was nützt Geld und Ruhm, wenn die Gesundheit im Eimer ist.

  • Marco Richter ist ein absoluter und kompromissloser Lilien- Fighter.
    Ich bin sehr froh und glücklich, das Marco mit der Lilie auf der Brust und im Herz für uns alles gibt !!
    DANKE MARCO !
    DANKE AUCH AN PAUL FERNIE, DER ES GESCHAFFT HAT MARCO ANS BÖLLE ZU HOLEN !
    LILIEBLUEHEART

  • ANMERKUNG
    Unser Sportdirektor Paul Fernie macht seinen Job top und brillant ! Klasse Arbeit , lieber Paul !!
    LILIEBLUEHEART

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