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Kohfeldts Luxusprobleme: „Mitleid braucht keiner mit mir haben“

Florian Kohfeldt, VfB Lübeck - SV Darmstadt 98, DFB-Pokal

Florian Kohfeldt, VfB Lübeck - SV Darmstadt 98, DFB-Pokal

Für Trainer Florian Kohfeldt ist es nach den vielen Verletzungssorgen beim SV Darmstadt 98 in der vergangenen Saison eine ungewohnte Situation: Bis auf Matthias Bader, der mit Oberschenkelproblemen ausfällt und Paul Will, der noch unter den Folgen seines Kreuzbandrisses leidet, stehen ihm für die Partie gegen Hertha BSC am Sonntag alle Spieler des 30-Mann-Kaders zur Verfügung. „Mitleid braucht keiner mit mir haben“, sagt er. „Ich glaube, dass das eine extrem gute Situation für uns ist.“

Allerdings bedeute das auch, dass das Trainerteam harte Entscheidungen treffen müsse. „Keiner hört es gerne, wenn er nicht im Kader ist oder nicht spielt. Und das ist auch gut so.“ Die Spieler müssten das zwar akzeptieren, aber sie dürften es nicht gut finden. „Sie müssen dagegen ankämpfen“, fordert er. „Sie müssen zu jedem Zeitpunkt bereit sein, alles für die Mannschaft zu tun. Und dieses Klima haben wir aktuell im Team.“

Kohfeldt relativiert Kadergröße

Die Zahl von 30 Spielern inklusive der drei Keeper im Kader ist für den Coach nicht zu hoch. Bei Othmane El Idrissi besteht weiterhin die Idee, ihn auszuleihen (-> siehe Lilienblog-Bericht). Bei Nachwuchsspieler Max Pfister ist laut Kohfeldt klar kommuniziert, dass er bei den Profis im Training lernen, aber bei der U21 in der Hessenliga spielen soll, um dann im kommenden Jahr einen Schritt weiter zu sein. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm, wie er trainiert, aber bei ihm ist es ein Lehrjahr“, sagt der Trainer.

Hinzu kämen einige Spieler mit längeren Verletzungshistorien. Explizit verwies der Coach nur auf Will. Aber auch Bader, der wie Will nach seinem Kreuzbandriss vor rund einem Jahr noch kein Pflichtspiel bestritten hat, zählt dazu, ebenso Bartosz Bialek nach seinen schweren Knieverletzungen, Jean-Paul Boetius nach seiner langen Krankheit und der wochenlangen Zwangspause wegen einer Muskelverletzung in der Vorbereitung sowie Fabian Holland, der nach über einem Jahr Zwangspause gerade bei der Wettkampfpraxis auch noch nicht bei 100 Prozent sein kann.

Keine Aussage zu möglichen Abgängen

Zu möglichen Abgängen (-> siehe Lilienblog-Bericht) – etwa von Angreifer Fynn Lakenmacher – will er sich aktuell nicht äußern. Auch bei der Kadergröße wolle sich auf einen Spieler mehr oder weniger nicht festlegen. „Ich sehe unseren Kader auf keinen Fall in irgendeiner Form aufgebläht. Es ist ein sehr sinnvoll aufgestellter Kader, der Konkurrenzsituationen, aber auch Sicherheitsoptionen schafft“, sagt Kohfeldt.

Mit Sportdirektor Paul Fernie stehe er mehrfach täglich im Austausch über den Kader. „Aber mit Beginn des heutigen Tages blende ich das Thema Wechsel, Zugänge und Abgänge vollkommen aus“, stellt der Lilien-Trainer klar. „Für mich geht es jetzt nur um Hertha und nichts anderes.“

Aktuell gibt es nach Lilienblog-Informationen keine konkreten Angebote für Spieler. Allerdings schließt man bei den Lilien nicht aus, dass sich innerhalb der Zeit bis zum Ende der Sommertransferperiode am 1. September noch Dynamik entwickeln könne.

(aktualisierte Version, ergänzt, dass es aktuell keine Angebote für Spieler gibt)

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Bildquellen

  • LUE-SVD-Pokal-2025-26-blog-0049: Arthur Schönbein
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