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Update: Handspiel oder nicht? Trainer kritisieren Regel

Florian Kohfeldt, SV Darmstadt 98

Florian Kohfeldt, SV Darmstadt 98

Die Szene in der 83. Minute erhitzte die Gemüter: Nach einem Freistoß für den SV Darmstadt 98 legt Kai Klefisch per Kopf auf Killian Corredor, der aus vier Metern aufs Tor köpft. Herthas Keeper Tjark Ernst pariert mit einem starken Reflex an den Pfosten. Vom nachsetzenden Patric Pfeiffer geht der Ball dann in Richtung Toraus, wo Herthas Dawid Kownacki den Ball aus kurzer Distanz von unten an den Arm bekommt. Die Lilien reklamieren Handelfmeter. Schiedsrichter Lars Erbst sieht kein strafbares Handspiel. Die Szene wird vom VAR zwar gecheckt, aber es bleibt dabei: kein Strafstoß. Lilien-Coach Florian Kohfeldt sprach mit Blick auf die Szene nach dem Spiel zumindest von „einem strittigen Ding“.

Leitl: Verständnis für Kohfeldt

Hertha-Coach Stefan Leitl sagte, er könne sein Gegenüber verstehen, dass der natürlich gerne einen Elfmeter gehabt hätte. „Auf der anderen Seite: Wenn seine Mannschaft in der Situation wäre, würde er so argumentieren wie ich, nämlich dass es keine Absicht war.“ Die Forderung Leitls, der von 2004 bis 2007 selbst am Böllenfalltor gespielt hatte: „Wir sollten das Ganze deutlich vereinfachen. Was ist Hand? Was ist keine Hand? Und dann hast du nicht Woche für Woche diese Diskussion.“

Kohfeldt: Auf dem Bolzplatz hätte ich dafür nie Elfmeter haben wollen

„Tausendprozentig“ stimmte Kohfeldt seinem Trainer-Kollegen zu. „Auf dem Bolzplatz früher hätte ich niemals einen Elfmeter dafür haben wollen. Aber nach den Regeln, die gemacht wurden, ist es wohl ein Elfmeter.“ Dementsprechend habe er die Situation an diesem Spieltag für Darmstadt bewertet. „Wenn es jede Woche dafür keinen Elfmeter gibt, dann kann ich damit super leben“, räumte der Lilien-Coach ein. „Ich befürchte nur, dass in der nächsten Woche in genau so einer Situation wieder ein Elfmeter geben wird.“

Wie habt ihr die Handszene in der 83. Minute der Partie gegen Hertha BSC gesehen?

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  • kein Elfmeter (21%, 27 Votes)
  • Weiß nicht (7%, 9 Votes)

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Andere Interpretationen möglich

Während die Trainer davon ausgingen, dass der Schiedsrichter sich gegen ein strafbares Handspiel entschieden hatte, gab es noch zwei andere Interpretationen, wieso die Szene nicht geahndet wurde. Die erste lautete, der Ball sei bereits im Toraus gewesen, als Kownacki den Ball mit der Hand berührt hatte. Die Fernsehbilder sprechen da keine eindeutige Sprache. Kownacki selbst stand wahrscheinlich im Aus, aber ob seine Hand noch im Spielfeld war, lässt sich nicht eindeutig sagen.

Die andere Interpretation lautete, dass Pfeiffer zunächst im passiven Abseits abseits gestanden habe, dann durch den Pingpong-Ball aber aktiv eingegriffen habe und somit ein aktives Abseits entstanden sei. Für die Beobachter bleibt letztlich ein großes Fragezeichen – und die Hoffnung, dass solche Entscheidungen nach der Bundesliga ab dem 9. Spieltag auch in Zweitliga-Stadien transparent gemacht werden, damit die Spekulationen nicht ins Kraut schießen.

(ergänzte Version mit weiteren Interpretationen der Szene, Verweis auf die Einführung in der 2. Liga)

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Bildquellen

  • SVD-Trainingslager-2025-26-lilienblog-0036: Arthur Schönbein
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