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Licht und Schatten: Papela als Aushilfsverteidiger

Merveille Papela, SV Darmstadt 98 - Hertha BSC

Merveille Papela, SV Darmstadt 98 - Hertha BSC

Merveille Papela als Rechtsverteidiger – bei dieser überraschenden Personalie mussten sich einige Beobachter beim Spiel des SV Darmstadt 98 gegen Hertha BSC zunächst die Augen reiben.

Der Grund für den Schachzug auf der Rechtsverteidiger-Position von Trainer Florian Kohfeldt: Sergio Lopez hatte zwar nach seinen Rückenproblemen wieder trainiert, aber der Coach traute ihm nach mehrwöchiger Pause noch keinen Einsatz in der Startelf zu. Matthias Bader wird wegen seiner Oberschenkelprobleme wahrscheinlich erst wieder nach der Länderspielpause ein Thema sein. Und Clemens Riedel zählte da bereits nicht mehr zum Kader, weil sich sein Wechsel zu Espanyol Barcelona bereits auf der Zielgeraden befand.

„Wir haben die ganze Woche in der Viererkette trainiert. Und dann kam kurzfristig die Thematik mit Clemens“, sagte Kohfeldt. „Ich habe zu Mey gesagt: Kannst du das. Er hat ja gesagt. Und dann war das Ding entschieden.“ Für Kohfeldt ist Papela einer der besten Balleroberer im Team. Doch eigentlich ist der 24 Jahre alte Ex-Mainzer zentraler Mittelfeldspieler. Seine Stammposition ist die Acht, die im Kohfeldt-System in der Regel nicht vorkommt. Deswegen kam er vergangene Saison vor allem auf der Doppel-Sechs zum Einsatz.

Lob vom Kapitän: „Ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft“

Insgesamt erledigte Papela seine Sache solide, entwickelte bisweilen Druck nach vorn, machte das Spiel aber auch manchmal langsam, indem er abdrehte. Hinten ließ er kaum etwas anbrennen. Ein dickes Lob bekam er später von seinem Keeper und Kapitän Marcel Schuhen: „Ich fand, dass der Junge ein Top-Spiel gemacht hat. Es ist manchmal gar nicht so einfach, so kurzfristig so eine Position zu spielen.“ Defensiv habe sein Mitspieler gut gestanden gegen eine sehr gute Umschaltmannschaft.

Nach der Umstellung auf die Dreierkette nach etwa einer Stunde rückte Papela ins Mittelfeld, wo er dann weiter marschiert sei. „Mey ist ein ganz, ganz wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft und deswegen jemand, den man bei diesem Spiel mal hervorheben kann“, sagte Schuhen.

Eine brenzlige Szene kurz vor Schluss

Auch Kohfeldt zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Leistung seines Aushilfsverteidigers. Allerdings schränkte der Coach ein, dass sich Papela bei der Großchance des Berliners Fabian Reese in der Nachspielzeit nicht geschickt verhalten habe. In der Situation zögerte der Spieler, wählte zunächst den falschen Laufweg. Doch selbst wenn Reese nicht am Tor vorbeigeschossen hätte, wäre der Treffer zumindest überprüft worden. Denn die Situation entstand, nachdem Jean-Paul Boetius am Berliner Strafraum sehr deutlich festgehalten worden war.

Und zu Papelas Ehrenrettung ist zudem festzuhalten, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Rechtsverteidiger spielte, weil die Lilien bereits auf Dreierkette umgestellt hatten. Er war beim Berliner Konter lediglich zur Absicherung hinten geblieben.

Ob das Experiment mit Außenverteidiger Papela am kommenden Sonntag gegen Kaiserslautern eine Neuauflage findet, ist ohnehin fraglich. Dann könnte Lopez wieder fit sein. Oder Kohfeldt wechselt auf Dreierkette, die gegen die Hertha in der letzten halben Stunde sehr gut funktioniert hat.

(Aktualisierte Version, stellt im vorletzten Absatz klar, dass Papela in der kritisierten Szene nicht mehr Rechtsverteidiger war)

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Bildquellen

  • SVD-BSC-Pokal-2025-26-blog-0034: Arthur Schönbein
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