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Mit dem 3:0 bei Fortuna Düsseldorf hat sich der SV Darmstadt 98 am 6. Spieltag an die Tabellenspitze der 2. Liga gesetzt. Dort stand man zuletzt am vorletzten Spieltag der Aufstiegssaison 2022/23. Trainer Florian Kohfeldt gibt darauf allerdings nicht viel.

Ebenso wenig hält der Lilien-Coach von der Idee, eine Tabelle mit der aktuellen Platzierung als Motivation in der Kabine aufzuhängen, hält der Lilien-Coach nicht viel. „Ich bin Fußball-Trainer, nicht Tabellen-Trainer. Ich habe mit zwölf Jahren aufgehört mit der ‚kicker‘-Stecktabelle“, sagte er nach der Partie schmunzelnd beim Sender Sky und fügte an: „Deshalb brauch ich die jetzt auch nicht mehr.“

Reale Tabelle schlägt Kohfeldt-Tabelle

Mit Blick auf Tabellenspielereien ist der Lilien-Coach ohnehin ein gebranntes Kind. Nachdem er das Team im vergangenen Herbst nach einem missglückten Saisonstart von Torsten Lieberknecht übernommen hatte, legte die Mannschaft zunächst eine längere Erfolgsserie hin. Einige Medien schufen daraufhin die „Kohfeldt-Tabelle“, in der Darmstadt nach dessen Amtsantritt zeitweise auf Rang eins stand.

In der realen Tabelle waren die Lilien in der vergangenen Saison jedoch dann nie besser als Rang zehn. In der Rückrunde rutschten sie vorübergehend sogar beunruhigend nahe in Richtung Abstiegszone und am Ende reichte es gerade für Platz zwölf. Entsprechend nüchtern gab sich der Coach auch nach dem Erfolg von Düsseldorf: „Die Tabelle? Vollkommen unwichtig!“

Schreckensstatistik beendet

Mit Blick auf die Statistik gab es jedoch ein äußerst positives Ereignis: Es war der erste Lilien-Sieg seit 37 Jahren in Düsseldorf – und damit endete eine „Schreckensstatistik“ (Zitat Kohfeldt). So ganz aus dem Kopf war der Schrecken aber wohl noch nicht. Kohfeldt sprach bei der Pressekonferenz nach dem Spiel zunächst versehentlich davon, dass seine Mannschaft „verdient verloren“ habe.

Tatsächlich war es die bislang beste Leistung in der laufenden Saison – noch ein Stückchen höher zu bewerten als der 4:1-Auftaktsieg gegen Absteiger Bochum. Denn kombinationsstarke Lilien ließen die Düsseldorfer so gut wie nicht ins Spiel kommen und blieben auch nach zwei wegen haarscharfer Abseitspositionen aberkannten Treffern konsequent bei ihrer Linie.

Kohfeldt gab sich nach der Partie allerdings zunächst durchaus kritisch, monierte vor allem den Auftritt seines Teams Mitte der ersten Halbzeit, als Düsseldorf seine beste Phase hatte. „Wir haben nicht gut gespielt in der ersten Halbzeit“, konstatierte er bei Sky. Sein Team sei da nach gutem Start vorübergehend unruhig geworden.

Allerdings räumte er auch ein, dass man nach den zwei Großchancen von Fraser Hornby und Patric Pfeiffer sowie dem „hauchzarten Abseitstor“ von Isac Lidberg bereits mit 3:0 in die Pause hätte gehen können. Und im zweiten Durchgang habe sich sein Team dann aber deutlich gesteigert. „Das war wahrscheinlich die beste Halbzeit der Saison“, konstatierte er.

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Bildquellen

  • SVD-waldhof-ebs-2025-26-blog-0076e: Arthur Schönbein

9 Kommentare

  • Darmstädter Heiner sagt:

    Die Tabellenführung von Darmstadt 98 freut mich immer sehr, besonders dann wenn Darmstadt vor Karlsruhe und Kaiserslautern steht.

  • Wolfgang G. sagt:

    Sehr lustig, hahaha…

  • Raininho sagt:

    Insgesamt ein ziemlich gutes Spiel unsrer Lilien gestern. Es wurde auch mal variabel und schnell gespielt. Schuh auf Fraser oder Paddy auf Nürnberger, fallen mir spontan ein. Letzte Saison hatte man immer Angst, die Mannschaft fällt auseinander, wenn was schief läuft. Gestern sind sie noch zweimal Abseits voll auf dem Gas geblieben und haben DDorf nicht ins Spiel gelassen. An eine Chance für 95 kann ich mich erinnern, die Schuh abfängt. Damit ist für mich der Schnitzer von letzter Woche auch vergessen. Erstaunlich, aber typisch zweite Liga, die von den „Experten“ genannten Spitzenteams stehen weit hinten in der Tabelle. Es zählt allerdings auch nur, wo man nach Abpfiff am 34. Spieltag steht. Da fließt noch viel Rheinwasser an Düsseldorf vorbei. Freuen wir uns, dass Dresden gestern nur einen Punkt hergegeben hat und hoffen, dass ihnen das am Freitag nicht gelingt. So lange: Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!

  • De Maddin sagt:

    „Völlig unwichtig“ und „schöne Momentaufnahme“. Das ist schlicht und einfach Tiefstapelei, aber die gehört in der Situation dazu. Was würden denn Kohfeld und die Spieler über einen 18. Platz nach dem sechsten Spieltag sagen: „extrem ernste Situation“, „Wir müssen jetzt mal schonungslos die Probleme thematisieren“ usw. usw. usw. Den würde man also als ernstzunehmenden Indikator für die Situation nehmen. Dann macht das doch jetzt auch und sagt: 1. mit 13 Punkten nach 6 Spieltagen? Irgendwas machen wir wohl richtig. Also: weiter so!“
    Und dann macht es auch weiterhin richtig … 😉

  • Merlin sagt:

    Gude,
    Toll aber schlichtweg nur weitere Pkt gegen den Abstieg!
    Weider so!

  • Bernd Holzapfel sagt:

    Obwohl ich mich sehr freue, trügt die Tabellenführung jedoch meiner Meinung nach, da viele Spiele (wie in Nürnberg und Lübeck, daheim gegen Braunschweig) bis auf die Ergebnisse schlecht und mit vielen Fehlern -oft individuellen- waren…!!

    • Wolfgang G. sagt:

      Zum Glück können durchwachsene Leistungen mit Stürmern wie Lidberg, Hornby und Corredor kompensiert werden…in der Abwehr muss in der Winterpause unbedingt noch ein Abwehrspieler her, sonst gibt’s da noch böse Schwierigkeiten, wenn da eine Stütze ausfällt…Riedels Abgang hinterlässt schon eine grosse Lücke und bis Bader wieder fit ist und wieder auf altem Level spielen kann, wer weiss…

  • MAX1898 sagt:

    An einem 6. Spieltag ist es tatsächlich erstmal nur eine Momentaufnahme. Daher kann ich Kohfeld verstehen hier nicht auf die Tabellensituation einzugehen. Von den Mannschaften die im vergangenen Jahr eine ähnliche Punktausbeute hatten (u.a. Düsseldorf) ist keine in die Bundesliga aufgestiegen. Daher ist es tatsächlich nur ein schönes Detail am Rande.

    Viel wichtiger finde ich, dass die Mannschaft eine Reaktion auf das eher bescheidene Spiel gegen Braunschweig gezeigt hat und ein starkes Spiel abgeliefert hat. Wir hätten das Spiel auch weitaus höher gewinnen können/müssen.

    Düsseldorf war sehr offensiv eingestellt. Das liegt uns ja bekanntlich sowieso. Daher bin ich mal gespannt wie das gegen Dresden wird. Die werden hinten drin stehen und auf Konter spielen. Wenn es die Mannschaft schafft auch endlich mal gegen diese Gegner Lösungen zu finden, dann können wir uns über die Tabelle Gedanken machen. Ab dem 10. Spieltag ist dann zumindest mal eine Tendenz zu erkennen.

  • Raininho sagt:

    Ok, wenn Rechenspiele Sacher der Fans sind, dann rechnen wir doch mal. Mit dem Schnitt 13 aus sechs, könnte man am 19. Spieltag (~24.01.) zuhause gegen Nürnberg schon die 40 Punkt sichern.
    Könnte ich mit Leben 🙂

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