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Hollands Startelf-Comeback: Als wäre er nie weg gewesen

Fabian Holland, SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04, DFB-Pokal

Fabian Holland, SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04, DFB-Pokal

Ein bisschen gekribbelt hat es bei Routinier Fabian Holland vor Anpfiff dann doch. „Nach anderthalb Jahren zum ersten Mal wieder in der Startelf ist schon etwas Besonderes“, räumte der 35-jährige Defensivspieler ein. Doch er spielte, als wäre er nie weg gewesen: routiniert, souverän und abgezockt.

Seinen letzten Startelfeinsatz hatte Holland am 14. April 2024. Im Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg riss er sich Kreuzband, Meniskus, Innenband, nahezu ein Totalschaden im Knie. Es war ein langer Weg zurück – mit mehreren Rückschlägen. Im ersten Saisonspiel gegen Bochum gab er als Einwechselspieler sein Comeback (siehe Lilienblog-Bericht ->). Dass er nun zu seinem ersten Einsatz in der Anfangsformation kam, war nicht ohne weiteres zu erwarten gewesen.

Vukotic erstmals auf der Bank

Zwar fehlt in Fabian Nürnberger der etatmäßige Linksverteidiger derzeit verletzt. Aber in Leon Klassen gibt es einen gelernten Linksverteidiger als Back-up. Und zuletzt hatte Trainer Florian Kohfeldt ohnehin mit Dreierkette verteidigt. Doch der Coach entschied sich für eine Viererabwehr, beorderte Aleksandar Vukotic erstmals in dessen gut einem Jahr in Darmstadt auf die Bank und stellte Holland auf die linke Seite, wo dieser bereits beim Liga-Spiel gegen Schalke in der Schlussphase gespielt hatte.

Als Grund für seine Entscheidung nannte Kohfeldt, dass er gerade in der Kette Spieler auf den Platz bringen wollte, die sich mehr über den Ballbesitz definierten. Zudem habe man offensiv mit Viererkette gespielt, aber defensiv mit Dreierkette verteidigt. Und wegen dieser Flexibilität habe er Holland und Matej Maglica den Vorzug vor Vukotic gegeben.

Wann genau die Entscheidung für Holland fiel, wurde von den Beteiligten unterschiedlich wahrgenommen. Der Spieler hatte entsprechende Signale bereits zwei Tage vor der Partie wahrgenommen. „Wenn ‚Tage‘ gestern ist, hat er Recht“, sagte dagegen ein grinsender Trainer auf der Pressekonferenz.

Als wäre er nie weggewesen – Fabian Holland im Duell mit Schalkes Janik Bachmann, einem Ex-Lilien-Spieler.

Schrecksekunde bei Holland und bange Minuten im Stadion

Eine Schrecksekunde gab es gleich in der Anfangsphase, als Schalkes Adrian Gantenbein gegen Holland zu spät kam und ihn abräumte. Während sich der Lilien-Spieler schreiend am Boden wälzte und die Zuschauer bange Blicke austauschten, beließ es der Schiedsrichter bei einer Ermahnung. Und Holland räumte später schmunzelnd ein: „Ich glaube, so wild war es dann auch nicht.“

Egal, ob das Foul, Hollands lange Leidenszeit oder die Freude über das Comeback und den Sieg – all das verblasste vor dem Hintergrund des medizinischen Notfalls auf der Nordtribüne. Und so galten dann auch Hollands erste Worte nach dem Abpfiff jenem Lilien-Fan, der in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht wurde: „Von meiner Seite und von der Mannschaft aus natürlich erstmal alles Gute!“

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Bildquellen

  • SVD-s04-pokal2025-26-blog-0065: Arthur Schönbein
  • SVD-s04-pokal2025-26-blog-0069: Arthur Schönbein
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