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Lidberg, Marseiler, Hornby – Kohfeldt erklärt seine Wechsel

Florian Kohfeldt, SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04, DFB-Pokal

Florian Kohfeldt, SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04, DFB-Pokal

Isac Lidberg blieb zur Pause in der Kabine, später gingen auch noch Luca Marseiler und Fraser Hornby vom Platz. Nach einer guten Stunde hatte Trainer Florian Kohfeldt die drei besten Offensivspieler des SV Darmstadt 98 im Spiel gegen Arminia Bielefeld ausgewechselt. In der Folge gelang den Gästen der Ausgleich. Hat der Lilien-Coach also mit den Wechseln das Spiel nach einer überlegenen ersten Halbzeit aus der Hand gegeben? Bei genauem Hingucken und Hinhören erweisen sich solche Mutmaßungen als unhaltbar.

Im Detail: Lidberg kämpft noch immer mit den Nachwirkungen eines Infekts, der ihn im Liga-Spiel gegen Schalke mattgesetzt hatte. Im Pokal zeigte er eine starke Partie über rund 60 Minuten, die laut Kohfeldt nach Daten die intensivsten in seiner Zeit in Darmstadt waren. Deswegen war geplant, dass er gegen Bielefeld nur eine Halbzeit spielen sollte. „Ich habe mich für die erste Halbzeit entschieden, weil ich die Hoffnung hatte, dass wir den Schwung mitnehmen können“, sagte Kohfeldt. „Und eigentlich würde ich sagen, ist das bestätigt worden.“ Lidberg erzielte das 2:1.

Hornbys Wechsel als Bruch – Vorsichtige Entwarnung

Auch bei Marseiler war nicht klar gewesen, ob er in der Startformation steht (siehe auch Lilienblog-Bericht ->). Der Offensivspieler, für Kohfeldt bis zu seiner Auswechslung trotz mehrerer ausgelassener Chancen „überragend“, hat in den vergangenen Wochen viele Körner gelassen. Dass er nach rund 60 Minuten vom Platz gehen sollte, war ebenfalls geplant.

Nicht geplant war dagegen die Auswechslung von Fraser Hornby, der wegen einer Verletzung zeitgleich mit Marseiler vom Platz musste. Für Kohfeldt war das der entscheidende Wechsel. Damit sei die Balance im Spiel seiner Mannschaft weggebrochen – gerade für das Pressing sei Hornby ein entscheidender Spieler.

Immerhin sieht es wohl nicht allzu schlimm bei dem Spieler aus, womöglich steht er schon beim Auswärtsspiel gegen Hannover am kommenden Wochenende wieder zur Verfügung. „Er hat gesagt, er hatte Angst, dass etwas passiert und dass es nicht mehr weitergeht“, sagte der Trainer zu den Gründen für die Auswechslung.

Darum kam Bialek nicht für Lidberg

Im Pokal-Spiel gegen Schalke hatte Bartosz Bialek kurz nach seiner Einwechslung für Lidberg das 4:0 erzielt. Diesmal kam für Lidberg zur Pause allerdings Marco Richter, Killian Corredor wurde neben Hornby in die Spitze gezogen. Der Grund: Bialek war am Donnerstag im Kraftraum umgeknickt und hatte laut Kohfeldt nicht mehr als 30 Minuten im Tank. Zudem sei der Gedanke aufgrund der Anpassungen von Bielefeld gewesen, mit zwei sehr beweglichen Stürmern zu spielen. Mit Hornbys Verletzung hatte sich das jedoch erledigt.

Insgesamt wollte Kohfeldt den Bruch im Spiel nicht an den einzelnen Einwechslungen festmachen. „Die hatten total verschiedene Phasen. Es gab Momente, wo du sagst, die kommen gar nicht rein. Aber dann war Paul (Will) auf einmal da, dann war Mey (Papela) auf einmal da.“

Was für Kohfeldt nicht gepasst hat

Doch während man im ersten Durchgang noch mit dem eingespielten Stamm gespielt habe, bei dem alles exakt abgestimmt gewesen sei, seien später einige Spieler auf dem Platz gewesen, die eben das geforderte Positionsprofil nicht zu 100 Prozent erfüllt hätten. „Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Jungs, die eingewechselt wurden, enttäuscht haben“, sagte Kohfeldt. „Aber die Mischung, die lange im Spiel super war, hat dann nicht mehr so gut zueinander gepasst.“

Letztlich hätte man das Spiel mit den Chancen schon in der ersten Halbzeit entscheiden müssen – also in jener Zeit, als Lidberg, Marseiler und Hornby noch auf dem Platz waren. Aber auch die eingewechselten Richter, Bialek oder auch Kilian Corredor hätten dann später noch Chancen gehabt.

Sonderlob für zwei Abwesende

Am Ende gab es vom Trainer noch Lob für zwei Spieler, die gegen Bielefeld gar nicht im Kader des SV Darmstadt 98 standen: die beiden Angreifer Fynn Lakenmacher und Semih Güler. Die verhielten sich trotz der für sie unbefriedigenden Situation absolut vorbildlich und seien gute Beispiele für den Teamgeist.

„Wir hatten mit Bartosz eine Szene in Kaiserslautern, als ich Semih zuerst eingewechselt habe“, erklärte Kohfeldt. „Ich bin danach zu ihm gegangen und habe gesagt: Bartosz, vielleicht hätte ich das andersrum machen müssen im Rückblick.“ Aber seine Spieler gingen sehr gut miteinander um: „Die sagen dann: Semih hat das auch verdient im Training. Wir haben da einen wirklich guten Teamspirit. Das merkt man gerade in solchen Momenten.“

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Bildquellen

  • SVD-s04-pokal2025-26-blog-0007: Arthur Schönbein
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