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Strittige Szenen: Kohfeldt zollt Fürth-Coach Kleine großen Respekt

Florian Kohfeldt, 1. FC Köln - SV Darmstadt 98

Florian Kohfeldt, 1. FC Köln - SV Darmstadt 98

Erst ein Handspiel im Strafraum, dann ein Tor aus mutmaßlicher Abseitsposition – in zwei Szenen der Partie des SV Darmstadt 98 gegen die SpVgg Greuther Fürth entschied sich Schiedsrichter Max Burda nach VAR-Überprüfung gegen eine Ahndung und trug damit dazu bei, dass die Lilien am Ende als Sieger dastanden. Bei einer Entscheidung räumte der Unparteiische später einen Fehler ein – die andere war zumindest diskutabel. 

Die Schlüsselszene war der Ausgleich zum 2:2 in der 58. Minute durch Isac Lidberg und seine Entwicklung. Lilien-Trainer Florian Kohfeldt sagte, er glaube, dass der Ball im entscheidenden Moment von einem Fürth-Spieler gekommen sei, was der Schiedsrichter zunächst auch so gesagt habe. Bei den Bildern von RTL habe es dann jedoch so ausgesehen, als ob der Ball von einem Lilien-Spieler gekommen sei. „Wenn der Ball von uns kommt, ist es ein klares Abseits, darüber müssen wir dann nicht diskutieren.“

„Beim ersten Ball ist es klar Abseits“, sagte Fürth-Trainer Thomas Kleine bei Sky. „Wir waren verwundert, dass der Treffer zählt.“ Auf der Pressekonferenz verriet er, dass Schiedsrichter Burda den Fehler im Nachhinein erkannt und sich für die Szene entschuldigt habe. „Das nehmen wir so hin, was anderes kann man nicht machen“, sagte der Kleeblatt-Coach resignierend. „Das hilft uns in diesem Moment aber überhaupt nicht weiter.“

„Ein Musterbeispiel, wie man es sachlich macht“

Die andere Szene hatte sich bereits in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ereignet, als Aleksandar Vukotic im eigenen Strafraum der Ball klar an die Hand sprang. „Auch das haben wir so gesehen“, sagte Kleine. „Aber es wurde checkt. Sie haben so entschieden. Und dann steht es auch so.“ Kohfeldt räumte ein, dass es wahrscheinlich Schiedsrichter gebe, die in einer solchen Situation Elfmeter pfeifen. „Aber für mich war es kein Handspiel. Vuko weiß gar nicht, wo er ist und wo der Ball ist. Aber möglich, ja.“

Großen Respekt äußerte der Lilien-Coach für sein Fürther Gegenüber, der beide Szenen ausgesprochen besonnen kommentierte: „Ich finde ich es wirklich herausragend, mit welcher Ruhe er eben die Situation analysiert hat, denn machen wir uns nichts vor: Ich glaube, dass es in Fürth momentan auch um ihn geht! Und sich dann hier so hinzusetzen und das so zu machen: Chapeau! Das möchte ich hervorheben, weil häufig kritisch über Trainer berichtet wird, wie emotional sie damit umgehen. Das war ein Musterbeispiel dafür, wie man das sachlich macht.“

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Bildquellen

  • koe-SVD-2024-25-blog-0058a: Arthur Schönbein
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