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Mit Medizinball und einer vollgestopften blauen Ikea-Tüte verließ Patrick Herrmann am Samstag das Gelände am Böllenfalltor. Wegen des Coronavirus hatten die Lilien den Spielern „Homeoffice“ verordnet. Am Montag wurde der Rechtsverteidiger 32 Jahre alt – und stellte sich an seinem Geburtstag in einer Telefonschalte den Fragen von Journalisten. Der Lilienblog hat die Antworten des Spielers dokumentiert, den die Fans in Kiel einst zum „Fußballgott“ erhoben hatten.

Alles Gute zum Geburtstag, Patrick!

Patrick Herrmann: Vielen Dank. Wird denn auch gesungen? (lacht) Nein, nein, schon gut. Von meiner Familie habe ich schon ein paar Geschenke bekommen. Meine Kinder haben mir ein paar selbst gemalte Bilder geschenkt. Das war bisher ganz schön.

Nicht schlecht, wenn man mal zu Hause bleiben muss …

Patrick Herrmann: Wenn man der Situation irgendetwas Positives abgewinnen kann, dann dass ich jetzt etwas mehr Zeit mit meiner Familie habe. Das stimmt.

Bist Du in Darmstadt oder in Kiel?

Patrick Herrmann: Ich bin nach Kiel gefahren. Hier ist mein Haus, mein Garten. Da kann man wenigstens noch was machen, statt nur in der Wohnung zu sitzen. Das ist sicher nicht ganz so leicht.

Aber den Medizinball hast Du mitgenommen?

Patrick Herrmann: Na klar. Ich habe fleißig gearbeitet zu Hause. (lacht)

Was war denn noch in der großen Tüte?

Patrick Herrmann: (lacht) Natürlich Trainingsklamotten, Laufschuhe, ein paar Hürden, ein Springseil, ein Trainingsmatte und diese elastischen Gummibänder. Gewichte hatte ich zum Glück noch zu Hause. Sonst wäre es auch ein bisschen schwer geworden.

„Versorgt, auch wenn man nicht in Darmstadt ist“

Das ist doch eine sehr ungewöhnliche Situation für Euch Profis?

Patrick Herrmann: Die komplett richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt zu treffen, ist gar nicht möglich. Aber man kann das Beste daraus machen. So haben wir jetzt unsere Materialien mitgenommen und halten uns auf einem guten Fitnessstand. Unabhängig vom Fußball ist das ja eine Situation, die man noch nicht einschätzen kann.

Die Spieler von Eintracht Frankfurt sollen sich ihr Essen in der Commerzbank-Arena abholen. Habt Ihr einen Ernährungsplan oder etwas Ähnliches bekommen?

Patrick Herrmann: So weit wurde das bei uns nicht besprochen. Man hat das ja vorher auch schon geschafft, sich selbst zu ernähren.

Kannst Du denn selber kochen?

Patrick Herrmann: Ich muss zugeben, dass ich kein guter Koch bin. Von daher lasse ich mich ganz gerne von meiner Frau bekochen. (lacht)

Wie ist denn der Kontakt mit Mitspielern und Trainerstab?

Patrick Herrmann: Wir haben noch mal ein paar WhatsApp-Gruppen aufgebaut. Da kann man Fragen zum Trainingsaufbau stellen oder sich auch melden, falls man erkrankt. Da ist man versorgt, auch wenn man nicht in Darmstadt ist.

„Wichtig ist, dass man selber gesund bleibt, dass viele gesund bleiben“

Wie stellt sich denn die sportliche Situation für Dich jetzt dar? Dein Vertrag läuft zum Saisonende aus – und Du hast jetzt nicht die Möglichkeit, Dich in Darmstadt oder anderswo für ein neues Engagement zu empfehlen.

Patrick Herrmann: Wenn ich ehrlich bin: Klar hat man das immer im Hinterkopf. Allerdings ist das mit Blick auf die Situation in Deutschland eher nebensächlich. Wichtig ist, dass man selber gesund bleibt, dass viele gesund bleiben, damit das schnell zu Ende geht. Dann hat man auch wieder die Möglichkeit, sich um andere Dinge zu kümmern. Ich glaube, wenn alle zusammenhalten und alle zusammenarbeiten, geht das auch schnell vorüber.

Würdest Du Dich freuen, wenn die Saison weitergeht?

Patrick Herrmann: Klar ist es gerade schlimm genug, wie sie ist. Aber ich habe eben auch ein Fußballerherz und würde für mein Leben gerne wieder Fußball spielen. Von daher würde ich mich freuen, wenn die Saison zu Ende gespielt werden kann.

Und wie feierst Du jetzt noch Deinen Geburtstag?

Patrick Herrmann: Meine Frau ist eben nach Hause gekommen. Den Rest des Tages verbringen wir jetzt noch schön zusammen, auch mit Kaffee und Kuchen. Und dann habe ich einen schönen Abend mit meiner Frau.

Bildquellen

  • SVD-OSN-2019-20-blog-008: Arthur Schönbein

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