Torwarttrainer Dimo Wache und der SV Darmstadt 98 haben ihre Zusammenarbeit bis zum Jahr 2025 ausgedehnt. Wenige Tage nach der Vertragsverlängerung mit Chefcoach Torsten Lieberknecht haben die Lilien damit auf einer weiteren wichtigen Position für Kontinuität gesorgt.
Der frühere Bundesliga-Keeper und Mainzer Ehrenspielführer fungiert seit Januar 2013 als Torwarttrainer des SV 98 und ist damit mit Abstand dienstältestes Mitglied im Trainerstab. In dieser Zeit betreute Wache Torhüter wie Jan Zimmermann, Christian Mathenia, Michael Esser, Daniel Heuer Fernandes und Marcel Schuhen.
Die lange Leidenszeit des Dimo Wache
Hinter dem heute 48-Jährigen liegen allerdings schwere Zeiten. Während seiner langen Profikarriere mit mehr als 400 Pflichtspielen für den FSV Mainz 05 hat der massige 1,94-Meter-Mann Raubbau mit seinem Körper betrieben. Das Ergebnis: Zwei künstliche Kniegelenke und ein versteiftes Sprunggelenk.
Rund zweieinhalb Jahre fiel er aus. Schmerzen, Rückschläge und immer wieder die Aussagen der Ärzte: Das wird nichts mehr. „Ich hatte auch selbst ab und an das Gefühl, dass ich es nicht schaffe“, räumte er ein. „Diese Zeit wünsche ich keinem: Wenn man mit 47 Jahren wieder laufen lernen muss, dann ist das nicht so angenehm. Da verzweifelt man teilweise auch.“
Doch Wache kämpfte sich zurück, nahm zu Saisonbeginn seine Arbeit als Torwarttrainer bei den Lilien wieder auf. „Ich empfinde gegenüber dem Klub auch eine große Dankbarkeit, dass er mir während der Phase, in der ich mich mehreren Operationen unterziehen musste, die nötige Zeit zur Rekonvaleszenz gegeben hat“, sagte er anlässlich der Vertragsverlängerung.
„Wie beim Thermomix“ – Waches legendäres Torwart-Tool
Sein Erfolgsrezept bei der Suche nach starken Torhütern mit Potenzial verriet er im vergangenen Sommer: “Ich habe mir völlig unabhängig von allen Datenbanken und Scouting-Geschichten ein eigenes Tool gebaut”, sagte er. „Es ist wichtig, was man oben reinschmeißt, damit unten etwas Vernünftiges rauskommt – wie beim Thermomix.“ Das Wichtigste sei die Vision, welches Potenzial man ausschöpfen könne.
“Es ist nicht so, dass ich eine Quote von 100 Prozent habe. Aber ich glaube, sie war ganz gut in letzter Zeit”, stellte er trocken fest. Wer hinter diesem Tool eine ausgeklügelte Technik erwartet, wird jedoch enttäuscht. “Es ist eigentlich nur eine Excel-Datei, die ich für mich gefüttert habe.” Um die Datei aktuell zu halten, müsse man sich natürlich sehr viele Fußball-Spiele ansehen. Definitiv mehr als 1000 Datensätze habe er so mittlerweile.
Die Sache mit dem Hochzeitstermin
Lieberknecht und Wache kennen sich übrigens schon seit vielen Jahren. Sie spielten unter anderem in Mainz zusammen und sind befreundet. Vor Jahren tauschten sie sogar den Hochzeitstermin, wie Lieberknecht einmal verriet. „Dimo brennt für den Verein, die Mannschaft und insbesondere für seine Torhüter, das merkt man tagtäglich auf dem Trainingsplatz“, sagte Lieberknecht. „Ich schätze ihn als Freund sowie fachlich und bin sehr glücklich, dass wir weiter auf seine Expertise zählen können.“
Legt beim SV Dee irgendwann die Rente ein. Die Torwarte samt Betreuerstab waren bei den Lilien immer eine herausragende Mannschaftselite.