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Gegen Paderborn war Jannik Müller ganz obenauf. In der 24. Minute köpfte der Innenverteidiger das Siegtor zum 2:1 für die Lilien. Es war sein erster Zweitliga-Treffer seit Dezember 2018. Damals hatte er noch bei Dynamo Dresden unter Vertrag gestanden. “Es tut auf jeden Fall gut, nach so langer Zeit ein Tor gemacht zu haben”, sagt der 28-Jährige, der auch sonst eine gute Leistung bot.

Obenauf war Müller in den knapp eineinhalb Jahren bei den Lilien allerdings nicht immer. Zur vergangenen Saison war er mit reichlich Erfahrung aus der Liga (Dresden) und im Ausland (Slowakei) zu den Lilien gestoßen und galt als Stammplatz-Anwärter. Doch nach dem verpatzten Start der Mannschaft und ziemlich durchwachsenen persönlichen Leistungen fand sich Müller auf der Bank und später sogar zeitweise auf der Tribüne wieder. Dabei war er auch ein Opfer des großen Konkurrenzkampfes im Lilien-Kader.

Diese Saison sind Verletzungen und Sperren in der Verteidigung des SV Darmstadt 98 ein stetiger Begleiter. Zuletzt erwischte es Klaus Gjasula, der sich bei der albanischen Nationalmannschaft einen Muskelbündelriss zuzog. Damit fällt der zentrale Spieler in der Dreierkette mehrere Wochen aus. Trotzdem hat Trainer Torsten Lieberknecht weiter viel Auswahl. Gegen Paderborn spielten Patric Pfeiffer, Christoph Zimmermann und Müller. Auf der Bank saßen Clemens Riedel und Thomas Isherwood. Und auch Fabian Holland und Yassin Ben Balla können in der Dreierkette spielen.

Aufmunternde Worte für Konkurrent Patric Pfeiffer

„Der Konkurrenzkampf dieses Jahr kann für uns eine richtig gute Waffe sein“, sagt Müller. Er ist einer der Gewinner der jüngeren Vergangenheit. Aber sicher sein kann er sich seiner Position auch nicht. Als gegen Bielefeld wieder alle Innenverteidiger zur Verfügung standen, hatte er sich auf der Bank wiedergefunden, ebenso im folgenden Spiel bei Kaiserslautern. „Da ist man natürlich enttäuscht“, sagt er. „Aber da hilft es nur, Gas zu geben und sich anzubieten. Das habe ich gemacht.“

Bei allem Konkurrenzkampf findet Müller auch aufmunternde Worte für Nebenmann Pfeiffer, der gegen Paderborn einen rabenschwarzen Tag erwischte. Dass man über die Saison mal einen schlechten Tag erwische, sei doch ganz normal. “Aber Paddy hat den Maßstab mit seinen überragenden Leistungen für uns alle sehr hoch gelegt.” Am Ende habe man das Spiel als Mannschaft gewonnen. “Es ist schlimmer, wenn man eine schlechte Leistung erwischt hat und das Spiel verliert. Das kann ich auch aus persönlicher Erfahrung sagen.”

Mit Müller hat der SV Darmstadt 98 diese Saison noch nicht verloren. In acht von zehn Liga-Spielen kam er zum Einsatz, davon siebenmal über die volle Distanz. Dabei gingen die Lilien sechsmal als Sieger vom Platz, hinzu kommen zwei Unentschieden. Bei der bislang einzigen Niederlage zum Saisonauftakt gegen Regensburg saß er 90 Minuten auf der Bank.

Was Jannik Müller über die Bundesliga sagt

Den aktuellen Erfolg der Mannschaft allein an einem Reifeprozess festmachen, will Müller nicht. „Da kommt auch immer das nötige Spielglück dazu“, sagt er. „Gegen Paderborn lagen wir früh hinten, hätten per Elfmeter das zweite Tor kassieren können und drehen das Spiel dann doch noch – auch wenn wir uns das auch erarbeiten mussten.“

Nun geht es am Böllenfalltor gegen Fortuna Düsseldorf, eine Spitzenmannschaft, wie Müller sagt. Die vergangenen vier Spiele gegen die Rheinländer gingen alle verloren. Doch nach zuletzt neun Spielen ohne Niederlage wollen die Lilien ihre Serie fortsetzen. Derzeit stehen sie auf Rang zwei, der den Bundesliga-Aufstieg bedeutet. „Der Traum ist natürlich da, den haben wir alle“, sagt der beim 1. FC Köln ausgebildete Spieler, der selbst noch nie im Oberhaus gespielt hat. „Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Wir haben nicht mal ein Drittel der Saison gespielt.“

Bildquellen

  • SVD-FCN-2022-23-blog-0015: Arthur Schönbein

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