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Mit seinen Andeutungen über eine angebliche Geheimwaffe beim SV Darmstadt 98 hatte Trainer Torsten Lieberknecht am Donnerstag Spekulationen befeuert. Am Freitag gab der Verein die Verpflichtung des Ex-Gladbachers Keanan Bennetts bekannt. Doch Lieberknecht stellte klar: “Das war nicht die Geheimwaffe, von der ich gesprochen habe. Die haben wir immer noch.”

Rückblick: Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Holstein Kiel hatte Lieberknecht im Zusammenhang mit dem Ausfall von Angreifer Aaron Seydel erklärt, man habe “noch eine Geheimwaffe”. Mehr wolle er nicht sagen. “Doch irgendwann werden wir ihn brauchen.” Auf Nachfrage räumte der Coach immerhin ein, dass es sich nicht um die Verpflichtung eines vereinslosen Spielers handele. “Wir haben alles intern”, sagte er.

In den Sozialen Medien schlugen die Spekulationen Wellen. Scherzhaft wurden dort Namen von verdienten Ex-Spielern wie Uwe Kuhl, Peter Cestonaro oder Sandro Wagner genannt. Doch die sind natürlich alle viel zu alt. Lieberknecht machte es dann nach dem Kiel-Spiel nochmals spannender, als er erklärte, man habe sogar während der Partie kurz daran gedacht, die Waffe zu ziehen.

Womöglich handelt es sich bei der Geheimwaffe also um einen Spieler, der dann auf einer unerwarteten Position eingesetzt wird. Vorstellbar ist, dass dann zum Beispiel einer der etatmäßigen Innenverteidiger Thomas Isherwood oder Clemens Riedel als Stürmer kommt oder Patric Pfeiffer in den Angriff rückt. Aber sicher ist das freilich nicht.

Der Neue ist ein alter Bekannter beim SV Darmstadt 98

Die Verpflichtung Bennetts war nach Darstellung des Lilien-Coaches jedenfalls eine spontane Entscheidung. Nach der Pressekonferenz am Donnerstag habe sich die Leitung zusammengesetzt und die aktuelle Personalsituation besprochen – gerade mit Blick auf die noch aussehenden Spiele im Endspurt des Jahres 2023.

In Mathias Honsak (Rückenprobleme), Magnus Warming (Syndesmosebandriss) und auch Aaron Seydel (Faszienriss) fielen drei Spieler mit Verletzungen aus, bei denen man nicht genau abzusehen sei, wann sie wieder vollständig fit seien. So habe man entschieden, sich zumindest für die Zeit bis zu deren Genesung nochmals personell nachzulegen. Weil Lieberknecht erst am Vortag vom Berater Bennetts erfahren habe, dass dieser nach wie vor einen Verein suche, habe man den Namen nochmals diskutiert.

Der Offensivspieler hatte bereits im Sommer zwei Wochen lang als Gastspieler beim SV Darmstadt 98 mittrainiert. Obwohl er nach Aussage der Verantwortlichen sportlich und menschlich einen guten Eindruck hinterließ, nahm man aufgrund der Kadersituation damals Abstand von einer Verpflichtung – “schweren Herzens”, wie Lieberknecht am Freitag nochmals betonte.

Ausbildung bei Tottenham und Gladbach

Bennetts ist Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters. Er wurde in der Jugend von Tottenham Hotspur ausgebildet, ehe er im Alter von 19 Jahren zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Für die Fohlen war er, mit Unterbrechung einer einjährigen Leihe zu Ipswich Town, bis Juni 2022 aktiv. Allerdings kam er in Gladbach vor allem in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Bei den Profis brachte er es über vier Jahre nur auf fünf Spiele (kein Tor).

Zuletzt hatte sich Bennetts bei der zweiten Mannschaft von Tottenham fitgehalten. Ein Anruf in London habe gereicht, er sei sofort bereit gewesen zu kommen. “Und wenn er jetzt schon da ist, habe ich mir gesagt, dass ich ihn auch mit in den Kader nehme”, erklärte Lieberknecht. Zum Einsatz kam der Neue allerdings noch nicht. Mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattet erhielt Bennetts die Rückennummer 16. Die hatte in der vergangenen Saison noch Toptorjäger Luca Pfeiffer getragen.

Bildquellen

  • SVD-KSV-2022-23-blog-0002j: Arthur Schönbein

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