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Nach seiner Wiederwahl ohne Gegenstimme sprach Präsident Rüdiger Fritsch über die Satzungsänderung, die Herausforderungen der neuen Amtszeit und ein mögliches Ende seiner Tätigkeit.   

Rüdiger Fritsch, herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl. War abzusehen, dass alles so glatt laufen würde?

Wenn man keinen Gegenkandidaten hat, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass man gewählt wird. Aber trotz des eindeutigen Wahlergebnisses sind wir uns bewusst, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Bei den knapp 200 stimmberechtigten Mitgliedern hier hat es ja womöglich den einen oder anderen gegeben, der sich bestimmte Dinge anders vorstellen kann. Aber zum Ende zählt dann auch ein bisschen die Lilien im Herzen und der Gedanke, dass wir das als Präsidium mit dem vollen Rückenwind der anwesenden Wahlberechtigten weitermachen soll. Das ist auch ein Zeichen an andere Vereine, die sich selbst zerstören.

Die Mitglieder haben auch für eine Satzungsänderung gestimmt, womit die Amtszeit des Präsidiums auf drei Jahre ausgedehnt wird. Da hätten die Anwesenden leichter dagegen stimmen können als bei einer Wahl ohne Gegenkandidaten. Gab es da im Vorfeld Bedenken, dass das womöglich nicht durchgeht?

Eine Satzungsänderung ist immer auch ein Eingriff in den inneren Regelbereich eines Vereins. Wir haben uns das nicht einfach so ausgedacht und den Mitgliedern zugeschickt, sondern vorher selbstverständlich mit den verschiedenen Interessengruppen gesprochen. Wenn die alle gesagt hätten: “Seid ihr total wahnsinnig. Von zwei auf drei Jahre ist ja Diktatur pur”, dann hätten wir das nicht gemacht. Drei Jahre sind ja keine unübliche Amtszeit. Tatsächlich benötigt man für die Einarbeitung in bestimmte Komplexe einfach eine gewisse Zeit.

Das Großprojekt Stadion ist fast fertig. Was sind denn jetzt die größten Herausforderungen für die kommenden drei Jahre?

Auch wenn die Bauarbeiten nahezu abgeschlossen sind, wird ein Stadion nie richtig fertig. Wir müssen ja auch danach weiterarbeiten, damit wir Zinsen und Tilgung bezahlen können. Das Finanzmanagement ist eine Herausforderung, gerade in Zeiten, in denen es nicht so aussieht, als würde das Geld vom Himmel fallen.

Ist das Stadion mit einer Kapazität von rund 18.000 nicht zu klein?

Nein. Selbst in einer Erfolgsphase wie jetzt, gibt es Spiele gegen Gegner, bei denen die letzten Tickets erst am Spieltag weggehen. In schlechteren Zeiten würde das Stadion nicht voll werden. Da hätten wir dann vielleicht 10.000 Zuschauer – und 8.000 Plätze wären frei.

Sie haben in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, dass die Causa Fritsch nicht unendlich dauern wird. Sie sind jetzt 61, jetzt noch drei weitere Jahre …

Fritsch zuckt kurz

(lachend) Sie sehen natürlich jünger aus …

Können wir das mal festhalten (lacht). Wie lange ich das noch mache? Da habe ich keinen festen Plan. Ich bin jetzt 12 Jahre Präsident und seit 14 Jahren im Präsidium. Das mit den Lilien ist mittlerweile ein Lebenswerk. Eine Amtsübergabe wird auch eine Herausforderung sein, die allerdings nicht sofort ansteht. Da ich ja – wie gerade festgestellt – biologisch noch voll im Saft bin (grinst), ist das eine mittelfristige Aufgabe. Gerade die komplexen Finanzthemen sind jetzt schon ein anderer Schnack geworden als damals, als ich das Amt übernommen habe. Und auch schon da hatte ich ein wenig Muffensausen. Wir sind da über Jahre hineingewachsen.

Bildquellen

  • Rüdiger-Fritsch-HSV-SVD-2019-20-002: Arthur Schönbein

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