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Emir Karic wirkte vorübergehend etwas abgelenkt bei seiner Erklärung, warum den SV Darmstadt 98 die späte Niederlage in Heidenheim nicht aus der Bahn werfen wird. Der Grund für die Ablenkung waren Phillip Tietz und Filip Stojilkovic, die blödelnd an der Tür standen und schließlich sogar in die Medienrunde platzten. “Sieht man doch, im Leben läuft eben nicht immer alles so, wie man es sich wünscht”, antwortete Tietz auf den Zuruf, ob sie die Niederlage denn gut überstanden hätten. Und Stojilkovic ergänzte: “Samstag ist das nächste Spiel.”

Das Intermezzo kam wie bestellt. Einen besseren Beleg hätte es jedenfalls nicht dafür geben können, dass der SV Darmstadt 98 die erste Niederlage nach 21 unbesiegten Spielen schnell abgehakt hat. Natürlich tue eine Niederlage nie gut, sagte Karic. Die Mannschaft sei enttäuscht gewesen, dass ihr der Punkt so spät entrissen worden sei. “Aber wir sind keine Jammertruppe, Jammern liegt uns nicht.”

Das 0:1 gegen den Aufstiegskonkurrenten sei nicht mehr als ein kleiner Rückschlag. “Wir hatten schon viel schwierigere Situationen in der Saison zu meistern”, sagte der 25 Jahre alte Österreicher und verwies auf den rundum misslungenen Saisonauftakt in Regensburg. “Danach haben wir dann eine unfassbar gute Hinrunde gespielt.”

Die Mannschaft sei mental stark, in der Kabine herrsche Vorfreude auf das anstehende Auswärtsspiel bei Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld. Da könne man wieder alles gerade richten, auch wenn man sich nicht von der schlechten Platzierung des Gegners blenden lassen dürfe. Die spielerische Qualität des Kaders sei nach wie vor sehr groß.

Wie Emir Karic zum Allrounder wurde

Karic selbst hat sich zuletzt im Team festgespielt, stand die vergangenen vier Partien immer in der Startformation. Dass er sich bei seinem Wechsel nach Darmstadt vor eineinhalb Jahren noch als Mann für die linke Außenbahn gesehen hatte, ist mittlerweile Geschichte. Zuletzt kam er auch zweimal auf der rechten Seite zum Einsatz, davor auch schon im zentralen Mittelfeld und einmal sogar als Innenverteidiger. “Ich nehme alles an, was kommt, und freue mich, dass ich viele Spielminuten sammeln kann”, sagt er.

Es zeichne die Mannschaft aus, dass jeder sein Ego hinten anstelle. “Es geht um ein großes Ziel”, sagte er. Ob “das große Ziel” der Aufstieg sei? Karic grinst und entgegnet: “Jedes Spiel zu gewinnen!”. Aber wenn man jedes Spiel gewinne, steige man am Ende doch auf? Doch Karic lässt sich nicht locken. “Ich weiß nicht, was dann passiert. Aber wenn du jedes Spiel gewinnst, bist du ganz gut in der Tabelle.”

Konkurrenzkampf? “Damit muss man klarkommen”

Bei seiner spielerischen Entwicklung sieht er selbst “noch Luft nach oben”. Deswegen sei er froh, sich bei den etatmäßigen Außenbahnspielern Fabian Holland und Matthias Bader viel abschauen könne. Bader trainiert inzwischen wieder, nachdem er in Heidenheim noch mit Schüttelfrost von der Bank in die Kabine musste. Auch Klaus Gjasula gab nach rund einem halben Jahr Verletzungspause ein Kurz-Comeback.

Wenn die beiden Defensivspieler wieder fit sind, erhöht das den Konkurrenzkampf gerade auf den Außenbahnen und damit auch für Karic. Der nimmt das allerdings ganz gelassen. “Profi-Fußball ist kein Zuckerschlecken”, sagt er grinsend. “Damit muss man klarkommen.”

Bildquellen

  • FCHe-SVD-2022-23-blog-0024: Arthur Schönbein

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