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Neuzugang Bartol Franjic will beim SV Darmstadt 98 seinen kleinen Karriereknick ausbügeln und sich für höhere Aufgaben empfehlen. Im vergangenen Sommer war er für eine Ablösesumme von deutlich mehr als sechs Millionen Euro von Dinamo Zagreb zum VfL Wolfsburg gewechselt, konnte sich dort aber zunächst nicht durchsetzen. Kurz vor dem ersten Spieltag hatten die Lilien den 23 Jahre alten Kroaten dann für ein Jahr ausgeliehen.

Eigentlich war Franjic bei den Wölfen ganz ordentlich gestartet, doch dann warf ihn eine Verletzung zurück und anschließend kam die Fußball-Weltmeisterschaft. Nach der „Big Pause“ (Franjic spricht derzeit fast nur Englisch) sei es dann schwer gewesen, wieder in reinzukommen. Aber so sei eben Fußball. Im Gespräch mit seinem Landsmann und VfL-Coach Niko Kovac sei man dann zu dem Schluss gekommen, dass es zunächst besser sei, bei einem anderen Verein mehr Spielpraxis zu sammeln.

Bundesliga als Argument für die Lilien

Es habe mehrere Optionen für einen Wechsel gegeben, sagt der Kroate. Für Darmstadt habe neben der familiären Atmosphäre vor allem den Ausschlag gegeben, dass der Verein in der Bundesliga spiele. „Das ist eine gute Möglichkeit, mich hier auszuzeichnen“, sagt er. So sei er auch einfach besser im Blickfeld der Wolfsburger, als wenn er beispielsweise im Ausland spielen würde. Bei den Wölfen läuft sein Vertrag noch bis 2027.

Typische Sechser-Eigenschaften

Franjic ist das, was die Lilien-Verantwortlichen einen „polyvalenten Spieler“ nennen. In der Jugend begann er auf der Achter-Position, rückte später nach hinten auf die Sechs, wo er auch heute seine Hauptposition sieht. In der kroatischen U21 spielte er zuletzt in der Innenverteidigung. Aber auch auf der Außenbahn hat er schon ausgeholfen. Seine Stärken sieht er selbst darin, das Offensivspiel des Gegners zu unterbinden und das Spiel für sein Team zu eröffnen – also typische Sechser-Eigenschaften.

Gedränge auf der Stammposition

In Darmstadt ist er keinesfalls konkurrenzlos auf seiner Position im defensiven Mittelfeld. Fabian Holland, die Routiniers Klaus Gjasula und Tobias Kempe, Fabian Schnellhardt, möglicherweise auch Marvin Mehlem und die beiden Innenverteidiger Jannik Müller und Clemens Riedel – sie alle können dort eingesetzt werden. Doch diesen Wettbewerb schätzt Franjic: „Wenn man für seinen Platz kämpfen muss, ist es besser, als wenn man seinen Platz sicher hat“, sagt er.

Nationalmannschaft im Visier

Schritt für Schritt will er sich nun wieder ins Rampenlicht spielen – womöglich sogar für die kroatische Nationalmannschaft, für die er bei der U21-Europameisterschaft im Sommer sogar Kapitän war. „Alles kann passieren im Leben“, sagt er. Doch bevor er sich größeren Zielen zuwendet, gilt es zunächst, die Probleme im Defensivverhalten der Lilien zu beheben. Denn die haarsträubende Schwäche bei Standards ist auch Franjic bei seinem Startelf-Debüt gegen Berlin nicht verborgen geblieben.

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Bildquellen

  • SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0002d: Arthur Schönbein

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