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Ein Punkt und ein Trikot von einem alten Kumpel – das war die Ausbeute für Fabian Holland aus dem Gladbach-Spiel. Dennoch war der Kapitän des SV Darmstadt 98 extrem unglücklich mit seiner eigenen Rolle in der Partie.

Fabian, wie fällt dein Fazit zum Spiel gegen Gladbach aus?

Die Geschichte des Spiels ist ganz einfach: Wir haben in der ersten Halbzeit alles im Griff, können sogar mit 4:0 oder 5:0 in die Pause gehen. Mit dem Elfmeter und der Roten Karte wendet sich das Spiel. Und dann wird es halt schwer.

Müsst ihr am Ende zufrieden sein, dass es angesichts des Gladbacher Drucks immerhin noch zu einem Punkt gereicht hat?

Das Unentschieden tut erst mal weh. Klar, kannst du auch noch ein Gegentor mehr fressen, denn der Druck war schon enorm. Wenn die Gladbacher die Räume bekommen, können sie sehr gut kicken. Aber man hat in der ersten Halbzeit gesehen, dass wir da auch unsere Qualitäten hatten und Gladbach nicht so zum Zug kam. Über 90 Minuten war es ein sehr wildes Spiel – und das Ergebnis am Ende wohl auch in Ordnung so.

Was habt ihr anders gemacht als in den Wochen davor?

Wie es der Trainer vorher gesagt hatte: Wir wollten respektloser auftreten und ekliger sein. Wir wollten die Punkte haben. Man hat gesehen, mit welcher Wucht wir in der ersten Halbzeit gekommen sind. Da ist es schon Wahnsinn, dass du dann nach 90 Minuten hier stehen und so einen Käse erzählen musst.

Wie hast du die Szene mit dem Elfmeter und der Roten Karte gesehen?

Im Spiel gar nicht, erst danach. Ich habe mit dem Schiri kurz auf dem Platz geredet. Wenn er das Gefühl hat, dass da eine Bewegung zum Ball ist, dann ist die Entscheidung für mich in Ordnung und dann muss er wohl auch Rot zeigen. Aber für mich war da jetzt keine Absicht zu sehen. Es ist schon schwierig, so etwas zu akzeptieren.

Du hattest kurz nach dem Ausgleich noch die Chance, per Kopf auf 4:3 zu erhöhen. Wie sehr schmerzt es dich, dass der Ball nicht reingegangen ist?

Für mich persönlich war das das Schlimmste am Spiel. Du kriegst mit den drei Toren auf die Fresse. Dann habe ich die Chance zum 4:3. Ich weiß nicht, ob Gladbach dann noch mal ein Tor geschossen hätte in den verbliebenen gut zehn Minuten. Wir hätten einen Punch gesetzt, uns mit der Führung im Rücken hinten reinstellen und alles reinwerfen können, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Das war schon sehr ärgerlich für mich.

Du hast dir das Trikot von Tony Jantschke gesichert, der gar nicht gespielt hat. Gibt es einen Grund dafür?

Ich kenne ihn schon lange aus der Jugend. Das ist ein super Typ. Es war schon vorher klar, dass wir die Trikots tauschen. Das hatten wir in den vergangenen Jahren immer wieder verpasst, wenn wir gegeneinander gespielt haben. Das Trikot habe ich gerne in meiner Sammlung.

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Bildquellen

  • SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0036b: Arthur Schönbein

2 Comments

  • Frank Hofmann sagt:

    Normale Fernsehbilder und damit auch VAR Videos sind nur 2D Technik. Damit wird das menschliche Auge stark irritiert. SKY hatte einen mega Zoom auf den Referee als er vorm Monitor etwas seitlich stand. Man konnte so die Standbildersequenzen sehen. Es waren nur wenige davon. Und alle wurden im passenden Winkel angeboten. Was hat er also wirklich gesehen? Auch hat er sich kaum Zeit dafür genommen. Warum? Kennen Sie virtual unreality in 2D Technik? Wer ist aber nun der Dumme? Das VAR Team oder der Feldschiri? Das müssen Sie entscheiden. Es ist keine Unterstellung nur eine Beobachtung. Der VAR ist so keine Lösung sondern eine Erschwernis. Es gibt den geflügelten Satz “die Macht der Bilder”. Und dann ist noch die Frage wie bildet der DFB seine Schiedsrichter aus. Geht es Richtung VIDEO Assist stärker einbinden – eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus – oder kritisches Denken auf dem Feld. In der Justiz gilt noch römischen Recht “im Zweifel für den Angeklagten [in dubio pro reo]”. Beim VAR aber gilt nach sog. Angelsächsischem / Germanischem Recht : ” der Angeklagte muss seine Unschuld beweisen bevor wir ihn frei sprechen.”
    Fazit: es wird nicht nur die 98er treffen, sondern immer wieder alle Vereine nach statistischer Normalverteilung. Journalistsisch muss das unbedingt kritisch mal endlich aufgegriffen werden!

    • Stephan Strotkötter sagt:

      Das mit dem Zoom gilt auch für die Bilder der fraglichen Szene, insbesondere da, wo Maglica und sein Gegenspieler von vorn mit dem Ball vor Maglicas Arm zu sehen sind. Da hat ja der Schiedsrichter wohl die Wischbewegung gesehen, die es wirklich gab. Was aber nicht zu sehen ist: Ob dabei der Ball berührt wurde oder nicht. Allerdings wird durch die lange Brennweite das Geschehen in der Tiefe gestaucht, sodass alles nahe aneinander erscheint. Die Tatsache, dass die Wischbewegung sich nicht auf die Bewegung des Balls auswirkt, spricht allerdings gegen eine Berührung.
      Möglicherweise gibt es da auch Mängel in der Schulung der Schiedsrichter, denen immer bewusst sein müsste, welche optischen Effekte es bei solchen Aufnahmen gibt, gerade was das Einschätzen von Abständen angeht. Beim passenden Blickwinkel mit Teleobjektiv könnte sogar der Eindruck entstehen, dass ein Spieler mit der Hand am Ball ist, obwohl er einen Meter entfernt ist. Die Bilder sind und bleiben 2D, was das Einschätzen von Abständen erheblich erschwert.
      Auch ich habe übrigens den Eindruck, dass hier im Zweifel für den Elfmeter entschieden wurde. Mir scheint öfters mal das Problem zu sein, dass Schiedsrichter sich durch das Eingreifen des VAR nicht veranlasst sehen, die Szene noch einmal unvoreingenommen in Ruhe zu prüfen, sondern dass sie dann nur noch nach einer Begründung suchen, ihre vorherige Entscheidung zu korrigieren, weil der VAR ja sonst nicht eingegriffen hätte.

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