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Angesichts der Situation des SV Darmstadt 98 im Abstiegskampf erinnert Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein an die DNA des Vereins:

Keine Frage: Die Niederlage bei Mitaufsteiger Heidenheim war bitter, enttäuschend und keinesfalls das zwingende Ergebnis der gezeigten Leistung. Da war wieder einmal mehr drin. Doch die Lilien bringen sich in dieser Saison durch individuelle Fehler regelmäßig um Punkte, rutschen in der Tabelle immer weiter ab. Da gibt es nichts zu beschönigen. Berechtig ist auch die Frage, ob vor diesem Hintergrund die Qualität im aktuellen Kader tatsächlich für die Bundesliga reicht.

Aber: Jetzt schon in Fatalismus zu verfallen, die Bundesliga für den SV Darmstadt 98 abzuhaken, den Abstieg als besiegelt hinzunehmen und die Planungen für die 2. Liga auszurufen, schießt 20 Spieltag vor Saisonende meilenweit über das Ziel hinaus. Gleiches gilt übrigens auch für aktionistische Forderungen nach Konsequenzen bei den Verantwortlichen, auch wenn das eine andere Geschichte ist.

Zur Erinnerung: Der (hoffentlich) unvergessene Johnny Heimes hat der Mannschaft vor dem Relegationsspiel gegen Bielefeld im Frühjahr 2014 seine Motivationsbändchen überreicht. Damals hatten die Lilien nur noch eine einzige minimale Chance, nach einem weitgehend blutleeren Auftritt mit einer 1:3-Heimniederlage im Hinspiel diese im Rückspiel auf der Alm wettzumachen. Johnnys Motto “Du musst kämpfen. Es ist noch nichts verloren” ist heute Teil der Lilien-DNA.

Was das für heute bedeutet: Die Lilien haben gegen Heidenheim mal wieder ein Spiel verloren. Aber es gibt noch genug Chancen. Bei Einsatz und Kampf kann man der Mannschaft insgesamt nicht wirklich einen Vorwurf machen. Ob es allein damit am Ende ein Happy End gibt, kann jedoch niemand sagen. In Bielefeld erkämpften die Lilien 2014 mit einem Sieg das Wunder und den Aufstieg. Johnny verlor knapp zwei Jahre später seinen Kampf gegen den Krebs. Aber auch er hat bis zum Ende gekämpft. Und genau darum geht es.

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Bildquellen

  • SVD-SVS-2021-22-blog-0018: Arthur Schönbein

8 Comments

  • Kallinski sagt:

    Gääähn …

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Bernd?

      • Kallinski sagt:

        Wo? Scherzkeks … ich finde es irgendwie schon ermüdend und nicht mehr wirklich nachvollziehbar, wie du doch anscheinend weiterhin eher auf Kritik verzichtend schreibst … gerade in Bezug auf die Verantwortlichen und ihre Arbeit denke ich schon, dass man da langsam aber und ohne gespielte Rücksicht mal Klartext sprechen und die entsprechenden Fragen stellen sollte – allein schon im Hinblick auf das nächste Transferfenster, was so ziemlich die einzige echte Option sein dürfte, noch irgendwas am “Niedergang” zu schrauben. Da sollten alle hellwach sein, die jetzt noch entspannt in den “Chef-Sessel” pupsen.
        Jede Woche bekommen wir die gleichen Beschwichtigungen und Ausreden zu lesen/hören, ohne das eine irgendwie geartete Entwicklung daraus entsteht – im Gegenteil wird alles gefühlt immer schlimmer und aussichtsloser.
        Und das nun gerade J. Müller in der PK nebenbei und unbeholfen zum “Buhmann” gemacht wird, wo für jeden ersichtlich die Leistung der gesamten Mannschaft (wieder) nichts getaugt hat, finde ich zudem auch noch traurig …

        • Stephan Köhnlein sagt:

          Lustig, beim Verein sieht man das mit der Kritik bei mir ganz oft genau andersherum. Ich (und meine Kollegen) sind aber auch nicht das Sprachrohr für enttäuschte Fans. Zudem bin zumindest ich immer etwas irritiert, wenn mir jemand versucht zu erklären, wie ich meinen Job zu erledigen habe.
          Allgemein bin ich für Besonnenheit, auch wenn Fußball immer sehr schnell sehr emotional wird. Zur aktuellen Situation: Ich finde es total daneben, jetzt alles und alle in den Sack zu hauen und panisch-blutrünstig die Köpfe von Lieberknecht, Wehlmann, Fritsch und was weiß ich noch von wem zu fordern. Klartext für mich heißt: Die Mannschaft ist als absoluter Außenseiter in die Saison gegangen und das zeigt sich nach einem kleinen Zwischenhoch gerade. Wieso sollte man jetzt alles, was einen relativ kleinen Verein wie die Lilien in den vergangenen Jahren nach oben gebracht hat, in den Wind schießen, nur um einen Abstieg auf Teufel-komm-raus vielleicht zu verhindern? Auch Mainz und Freiburg, die ja so gerne als positive Beispiele genannt werden, haben nicht kontinuierlich Bundesliga gespielt, sind aber auch nach einem Abstieg ihrem Kurs treu geblieben.
          20 Spieltage vor Schluss schon von Aussichtslosigkeit zu reden, entspricht zudem für mein Empfinden nicht der Mentalität, die sich in Lilien-DNA-Sätzen wie “Du musst kämpfen” oder “Man darf uns erst abschreiben, wenn wir unter der Dusche stehen” spiegelt.
          Und so ganz folgen kann ich der Argumentation bei Jannik Müller auch nicht, wenn Du auf anderer Ebene selbst Personen zu Buhmännern machst. Natürlich verliert die gesamte Mannschaft, aber es ist nicht zielführend, die Fehler nicht zu thematisieren. Und da hatte Jannik Müller, den ich sonst sehr schätze, in Heidenheim leider einen rabenschwarzen Tag. Und das lag eben nicht am Trainer.
          Auf eine weiterhin gute Diskussion!

          • Kallinski sagt:

            Nun, auf eine gewisse Weise bist du doch aber auch Fan, oder beschäftigst du dich “zwangsweise” mit den Lilien?? ;o)

            Ich will beileibe niemandem seinen Job erklären, höchstens möchte ich dazu motivieren und ermutigen (anstacheln) noch mehr aus seinen gegebenen Möglichkeiten heraus zu holen. Und da du nun mal das Privileg und die Kompetenz hast, wöchentlich mehrfach auch unbequeme Fragen zu stellen, solltest du das aus deiner Unabhängigkeit heraus ruhig auch tun … unabhängig – fundiert – innovativ … so steht es da oben.

            Der Krampf der im Echo oder bei der Bild verzapft wird, den braucht doch kein Mensch mehr. Die einen aus ‘Gründen’ immer zu Positiv, die anderen mit stumpfen Schlagzeilen und dämlichen Breitseiten. Denen spreche ich Sachlichkeit und Fachwissen gerne ab.

            Ich hoffe du beziehst deinen zweiten Absatz nicht in Gänze auf meine Aussage, denn Besonnenheit steht auch auf meiner Fahne und ich wüsste ad hoc nicht, wann und ob ich jemals jemandes “Kopf” gefordert hätte. Mir geht es vielmehr um diese offensichtliche und entspannte Gleichgültigkeit die von den Offiziellen nahezu zelebriert wird und die dich als außenstehenden Sympathisanten fast zur Weißglut treiben. Und dies immer auch leider vor dem Hintergrund der “Kirsche” und die selbst für neutrale Beobachter uninspirierte
            Kaderzusammenstellung, die dem Verein jetzt augenscheinlich auf die Füße fällt.

            Meine Aussage bzgl. Jannik Müller ist ganz einfach erklärt. Erinnerst du dich auch nur an eine einzige PK dieses Jahr, in der TL explizit einen Spieler als “negatives” Beispiel benannt hat? Ich nicht. Dieses Vorgehen war neu und unverständlich im hohem Maße gleichzeitig. Und nicht richtig/fair, denn auch dir fallen mit Sicherheit Spieler ein, die man schon viel eher und früher so in den “Fokus” hätte stellen können – was ich insgesamt nicht gut finde (!!!), denn sie gewinnen und verlieren zusammen. Punkt.

            Bzgl. der DNA … Stephan, du weißt es mit Sicherheit genauso gut wie alle anderen. Das mit der DNA ist romantisches Wunschdenken und kann maximal vorgelebt aber nicht abverlangt werden. So realistisch sollte man heutzutage, wo Fußball hauptsächlich Business ist, schon sein – denn sonst hat man nicht den Hauch einer Chance mitzumischen.

            Der liebe Johnny war ein absoluter Glücksfall für den Verein, das Beste was vielen Menschen passieren konnte, und auch seine Bändchen haben ihre Zeit gehabt (ich hab selbst noch welche), aber das Rad dreht sich weiter und die Anforderungen und Aufgaben sind nicht leichter sondern umfangreicher und schwieriger geworden. Da ist es extrem fraglich ob man mit gut gemeinten wirklich Sprüchen weiter kommt, oder ob sie am Ende des Tages nur Mittel zum Zweck sind.

            Beste Grüße.

          • Stephan Köhnlein sagt:

            Natürlich kann ich den Verein nicht total doof finden, wenn ich so viel Zeit mit ihm verbringe. Aber ich sehe mich bei einem grundsätzlichen Wohlwollen für die Lilien nicht als Fan. Ziel des Lilienblogs ist eine abwechslungsreiche, unabhängige Berichterstattung, auf deren Basis sich die Leserinnen und Leser selbst eine Meinung bilden können. Wenn ich meine Meinung äußere, dann schreibe ich das drüber (Einwurf/Analyse).
            Zu Jannik Müller: Lieberknecht ist ein freundlicher Mensch, der normalerweise niemanden abkanzelt. Deswegen kommt er immer mal wieder in die Bredouille, wenn man ihn direkt fragt (was der Kollege Jan Felber in dem Fall getan hat). Macht er sonst in der Tat nur ganz selten, Schuldige benennen, und ich denke auch nicht, dass er von sich aus Müller genannt hätte (der war schon genug gestraft). Aber das war auch das kritische Nachhaken, was zum Sportjournalismus gehört (und was Du ja auch einforderst).
            Dass ich Johnny und die DNA bemüht habe, war vielleicht etwas pathetisch. Aber mir ging es ziemlich gegen den Strich, dass so viele 20 Spieltage vor Schluss schon das Ende des SV Darmstadt 98 heraufbeschworen haben mit Drittliga-Abstieg und komplettem Neuaufbau. Ich denke nicht, dass die Offiziellen gleichgültig sind. Aber ich finde es gut, dass sie im Moment die Füße sehr ruhig halten. Es gibt noch so viele Möglichkeiten, etwas zu verändern. Und so lange die Mannschaft kämpft (und das hat sie gegen Heidenheim über weite Strecken), bin ich fein damit.

  • Frank Hofmann sagt:

    Platz 18 spricht eine klare Sprache…..
    Nach dem gefühlten “Nichtangriffspakt” zwischen Köln und Mainz heute Abend ist klar wer der unerwünschte Teilnehmer im Oberhaus ist. Und der tut wirklich alles damit dies so bleibt. Die Truppe stellt gerade den neuen Rekord auf, besser als Tasmania Berlin zu sein.
    ….der Kader hat wahrscheinlich Potenzial, aber der Ideengeber erreicht das Team einfach nicht.
    Seit Beginn der Vorbereitung läuft doch so ziemlich alles schief was schief laufen kann. Und wer führt das Team? Wehlmann und Lieberknecht. So und was muß also passieren, damit es besser wird? Hier haben 2 Männer sich offenbar restlos verzockt. Und jeder versteckt sich beim Anderen jetzt.
    Herr Fritsch ihre Persönlichkeit ist gefordert. Gegn Wolfsburg muss ein gewaltiger neuer Impuls her! Den Knall des Impulses muss man von Flensburg bis nach Passau hören.
    Schöner Wochenstart bei Schnittchen und Häppchen beim DFB morgen. Vielleicht kommt dann die Erleuchtung schneller.
    Jedenfalls die 39 Jungfrauen werden CW und TL nicht mehr helfen.

  • Prof. K.K. sagt:

    Willst du die Lilien oben sehen, musste die Tabelle drehen. Nun sind wir ganz unten angekommen.
    Die Tabelle lügt nicht.

    Ich habe mir heute über weite Teile das Spiel Köln vs. Mainz angeschaut, das war Not gegen Elend. DAS SCHLIMME dabei, gegen beide Teams haben die Lilien keine Tore geschossen.
    Sehr ernüchternd.

    Die Lilien können keine 90 Minuten kämpfen bzw. ein hohes Tempo an den Tag legen, spätestens ab der 60./70. Minute ist die Luft raus und die Spieler müssen unter das Sauerstoffzelt, zumindest habe ich so den Eindruck wenn ich die vergangenen Spiele zugrunde lege. Man kann einfach in der Schlußphase nicht mehr zulegen und das ist bedenklich. Hinzu kommt noch der mentale Bereich, der anscheinend auch nicht der stärkste ist, gerade in der negativen Phase in der man sich befindet.

    Der Abstieg ist zwar nicht fix, aber die 98er sind auf dem besten Wege dorthin. Die Lilien haben nur noch eine winzige Chance aus meiner Sicht und die bewegt sich im Promillebereich.

    “Du musst kämpfen ”

    Die meisten Spieler kennen Jonathan Heimes gar nicht bzw. waren damals nicht DAbei.

    Kämpfen, Willen und Ausdauer sind elementar wichtig im Fußballgeschäft, gerade dann wenn man spielerisch den meisten Mannschaften unterlegen ist.

    Ich bin der Meinung, dass man jetzt frühzeitig einen schlagfertigen Kader für die 2.Liga zusammenstellen sollte, ehe man komplett durchgereicht wird. Schließlich laufen 2024 16 Verträge aus, da gibt es ohnehin einiges zu tun. Wehlmann wird hoffentlich einige aussortieren.
    Der Umbruch dürfte folglich nicht zu vermeiden sein.
    Abwegig wäre also ein Durschmarsch Richtung 3.Liga nicht. Zugegeben es ist etwas überspitzt formuliert, aber Bielefeld sollte ein warnendes Beispiel sein.

    Glaubt man den Worten von Fritsch, gehen wir mit Lieberknecht in die 2.Liga. Ich bin gespannt ob das am Ende auch so kommt. Tendenz nein, entweder TL wirft hin, er saß nach dem Spiel ziemlich ratlos auf der Bank oder der Druck von außen wird zu groß und er wird beurlaubt.

    Wer soll eigentlich kommen im Winter?

    Welche Spieler mit Qualität die uns auch sofort helfen könnten, gehen zu einem Verein der ganz unten steht und die Schießbude der Liga ist?? Man wird eher wieder Mitläufer und Bankdrücker bekommen und die haben wir genug. Bei Skarke und Nürnberger haben wir aber einen guten Griff gemacht, allerdings ist Skarke nur ausgeliehen und beim Abstieg garantiert weg.

    Quo vadis Darmstadt 98?

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