Mit fünf neuen Spielern und einer veränderten Grundformation hatte Torsten Lieberknecht den SV Darmstadt 98 ins Aufsteigerduell gegen Heidenheim geschickt. Im Ergebnis zahlte sich das mit einer 2:3-Niederlage nicht aus. Aber spielerisch zeigte sich die Mannschaft im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen deutlich verbessert.
Am überraschendsten war die Umstellung in der Abwehr, wo Lieberknecht nicht nur zur Dreierkette zurückkehrte, sondern auch Matej Maglica und Christoph Klarer zunächst auf der Bank saßen. Bei Maglica, den die Leserschaft des Lilienblogs noch zum Spieler der Partie gegen Köln gewählt hatte, habe er zuletzt etwas die Aggressivität vermisst, sagte der Darmstädter Trainer nach der Partie.
Linksfuß Maglica wurde durch den zweiten Linksfuß in der Lilien-Abwehr, Thomas Isherwood, ersetzt. Der Schwede mit dem großen Kämpferherz spielte in seinem zweiten Startelfeinsatz der Saison solide. Mit der Umstellung in der Lilien-Defensive lassen sich die drei Gegentore jedenfalls nicht erklären.
Müllers rabenschwarzer Tag
Denn es lag vor allem am unglücklichen Jannik Müller, der in den Spielen zuvor auch gespielt hatte und auf der Ostalb einen rabenschwarzen Tag erwischte: Beim ersten Heidenheimer Tor ging er nicht entschieden genug ins Kopfballduell mit dem Torschützen Jan Schöppner und bei den beiden Kopfballtoren von Patrick Mainka nach Ecken wäre er laut seinem Trainer zuständig für den Doppeltorschützen gewesen.
Dass Lieberknecht nach dem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten zunächst die Defensive stabilisierte und in Klarer und Maglica für Müller und Isherwood zwei neue Verteidiger brachte, ist nachvollziehbar. Denn die Offensive hatte bis zu diesem Zeitpunkt ordentlich funktioniert. Später brachte er jedoch in Mathias Honsak und Bundesliga-Debütant Fabio Torsiello auch noch zwei frische Kräfte für den Sturm.
Der gelungene Schachzug mit Pfeiffer
Im offensiven Mittelfeld musste der Lilien-Coach in Heidenheim sowohl Marvin Mehlem (Wadenbeinbruch) als auch dessen designierten Vertreter Fabian Nürnberger (Sprunggelenkverletzung) ersetzen – zusätzlich zu den bereits zuvor verletzten Matthias Bader, Fraser Hornby, Christoph Zimmermann und Braydon Manu.
Der Schachzug, Luca Pfeiffer auf die Mehlem-Position hinter den Spitzen zu ziehen, zahlte sich aus. Pfeiffer war viel unterwegs, verteilte die Bälle und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Lilien nach den zuletzt mauen Auftritten wieder deutlich mehr Torgefahr entwickelten und erstmals seit gut zwei Monaten wieder mehr als ein Tor in einem Pflichtspiel erzielten.
Schmidt: Eine Partie auf Augenhöhe
Am Ende war nicht in erster Linie die Aufstellung des SV Darmstadt 98 für die bittere Niederlage verantwortlich. Vielmehr nutzte Heidenheim seine Standardstärke und kam – begünstigt durch individuelle Fehler der Lilien – zu einem etwas glücklichen Sieg. Auch Heidenheims Coach Frank Schmidt räumte im Anschluss ein, dass es insgesamt eine Partie auf Augenhöhe gewesen sei, in der ein Punkt für Darmstadt auch verdient gewesen wäre.
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Bildquellen
- SVD-boc-2023-24-blog-0003: Arthur Schönbein