Warum der SV Darmstadt 98 im Schlüsselspiel im Abstiegskampf beim 1. FSV Mainz 05 verloren hat, verdeutlicht unsere Taktikanalyse.
Die ersten Minuten
In der Darmstädter Aufstellung gab es keine große Überraschung. Hoffnung machte, dass der bis zuletzt fragliche Tim Skarke rechtzeitig zum Spiel fit wurde. Trainer Torsten Lieberknecht setzte erneut auf eine Viererkette, die zuvor bereits gegen Bochum in der ersten Halbzeit nicht wirklich gut funktioniert hatte. Gegen den Ball war es oft ein 4-1-4-1, bei dem Oscar Vilhelmsson als Spitze allein anlief und Tim Skarke ins Mittelfeld rückte. Mainz spielte erwartungsgemäß in seinem angestammten 3-4-3 und überzeugte in diesem Spiel auf ganzer Linie.
In den ersten Minuten kam Mainz zwar auch zu Chancen, so parierte Marcel Schuhen nach fünf Minuten eine Chance des gebürtigen Darmstädters Jonathan Burkardt. Eine Minute später kam der SVD zu seiner ersten Chance durch Mathias Honsak. In den ersten Minuten war es ein offenes, mutiges Spiel. Der SV Darmstadt 98 stand und presste etwas höher und mutiger als noch die Woche davor gegen Bochum. Nach den ersten 20 Minuten war die Lilien jedoch weiter weg vom Gegner und es ergab sich mehr Raum, den Mainz zu nutzen wusste. Das 0:1 fiel dennoch nicht aus dem Spiel heraus, denn die Darmstädter kassierten mal wieder ein Standardgegentor.
Die zweite Halbzeit und die Umstellung
Für die zweite Spielhälfte kamen Gerrit Holtmann und Aaron Seydel für Braydon Manu und Thomas Isherwood ins Spiel. Bartol Franjic rückte in die Innenverteidigung. Seinen Platz auf der Sechs nahm Julian Justvan ein, dessen Platz in der Offensive Skarke, und vorne stürmte Seydel neben Vilhelmsson.
Den zuletzt formstarken Vilhelmsson bekamen die Lilien jedoch weder in der ersten Halbzeit, noch in der zweiten Halbzeit nach der Umstellung richtig eingesetzt. Ein Spielplan war kaum zu erkennen und so agierte Darmstadt in diesem Spiel wie ein zahnloser Tiger.
Dafür sprechen auch die Statistiken: Bloß 0,55 xG und zwei Torschüsse im gesamten Spiel. Dem gegenüber stehen 3,68 xG und neun Torschüsse von Mainz. Offensiv ging also wenig für die Lilien und defensiv stabil ist auch etwas anderes. Hinzu kam dann noch ein individueller Fehler von Franjic vor dem 0:2. Es folgten noch zwei weitere Gegentore.
Fazit
Offensiv ungefährlich, defensiv nicht stabil – das ist eine ungute Mischung, wenn man gegen den Abstieg spielt. Auch Mainz zeigte dem SV Darmstadt 98 seine Grenzen auf. Hätte Lilien-Keeper Schuhen nicht mehrere gute Chancen vereitelt, wäre die Niederlage noch höher ausgefallen.
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Bildquellen
- m05-SVD-2023-24-blog-0019: Arthur Schönbein