Sportdirektor Paul Fernie hat das Anforderungsprofil für den neuen Cheftrainer des SV Darmstadt 98 umrissen. Das muss der Nachfolger von Torsten Lieberknecht mitbringen:
- Charakter und Fähigkeiten: „Ein Trainer bei Darmstadt 98 muss eine gewisse Persönlichkeit haben, Ausstrahlung, Energie und Leidenschaft mitbringen und wissen, was es heißt, die Lilien auf der Brust zu tragen“, sagt Fernie. Zugleich müsse der neue Coach die Spieler und die Mannschaft weiterentwickeln können.
- Kein Newcomer: „Er braucht allgemein Erfahrung als Trainer“, sagt Fernie. Bundesliga- oder Zweitliga-Erfahrung wären von Vorteil, sind aber wohl nicht zwingen. „Es gibt überall gute Trainer. Wir müssen gucken, dass es der richtige Mensch ist.“
- Deutsche Trainer im Fokus: Der neue Trainer sollte nicht nur den deutschen Fußball kennen, er sollte auch selbst Deutscher sein, wie Fernie weiter durchblicken lässt.
- Keine Abwerbung: Der Lilien-Sportdirektor will keinen Trainer von einem anderen Verein abwerben. Er spreche nur mit Trainern, die nicht unter Vertrag seien, stellt er klar.
- Keine ehemaligen Kollegen: Anders als bei Abwehrspieler Aleksandar Vukotic oder Performance Manager Alexander Ryan, die Fernie aus Wehen Wiesbaden kannte und im Sommer nach Darmstadt holte, hat er bislang nicht mit Trainern gesprochen, mit denen er bereits zusammengearbeitet hat. Das spricht gegen eine Verpflichtung von Markus Kauczinski, mit dem Fernie ebenfalls beim SVWW zusammengearbeitet hatte und dessen Name durch die Gerüchteküche wabert.
- Stallgeruch nicht zwingend: Der SV Darmstadt 98 sei ein besonderer Fußball-Standort in Deutschland, sagt Fernie. Dem neuen Chefcoach müsse klar sein, was es bedeute, die Lilie auf der Brust zu tragen. Aber er ließ durchklingen, dass das nicht bedeute, der Neue müsse schon einmal für die Lilien gespielt oder gearbeitet haben.
- Abwehrformation nicht entscheidend: Ob der neue Trainer die Dreier- oder die Vierer-Abwehrkette favorisiert, ist für Fernie nicht entscheidend. Er verwies auf das 0:4 in Elversberg, wo die Lilien mit der Dreierkette angefangen und dann während des Spiels auf die Viererkette gewechselt haben. Funktioniert hat beides nicht. „Wir suchen noch die richtige Kombination momentan“, stellt Fernie klar. „Es geht um die Verhaltensweise auf dem Platz, und es geht um die Spielweise, die wir sehen wollen.“
- Initiativbewerbungen und eine Liste: Darmstadt sei weiterhin ein attraktive Standort für einen Trainer, sagt Fernie. Er sei in den vergangenen Tagen von so vielen Trainern kontaktiert worden, dass er sein Handy ein paar mal am Tag aufladen müsse: „Größere Namen, andere die nicht so bekannt sind, von überall in Deutschland und überall auf der Welt.“ Was die Trainerauswahl angehe, so habe man eine gute Namen auf der Liste. Absagen habe er bislang noch keine bekommen.
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- Fahne_Lilien: Pixabay