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Mit etwas mehr Biss hätte Philipp Förster den SV Darmstadt 98 gegen Hannover 96 schon nach einer knappen Minute in Führung schießen können. Doch sein Schuss aus aussichtsreicher Position war zu schwach und unplatziert, landete in den Armen von Keeper Ron-Robert Zieler. Gut 60 Minuten später war die Situation deutlich schwieriger: Nach einer zielstrebigen Kombination brachte Sergio Lopez Förster in Position. Der zog von rechts in den Strafraum, ließ dabei zwei Gegenspieler aussteigen und wuchtete die Kugel zum 1:0 für die Lilien unter die Latte.

Das vierte Tor im siebten Spiel für die Lilien verdeutlichte einmal mehr die individuelle Klasse des 29-jährigen Mittelfeldspielers. Aus einer zuletzt starken Mannschaft ragt Förster nochmals heraus, ist ein entscheidender Faktor für den aktuellen Höhenflug. Ende September war er als vereinsloser Spieler zum Team gestoßen. Sein Debüt gab er als Einwechselspieler beim 1:2 gegen Magdeburg. Fortan stand Förster in der Liga immer in der Startformation. Und seither haben die Lilien kein Spiel mehr verloren.

Eine Mischung aus Eleganz und Durchsetzungsfähigkeit

Trainer Florian Kohfeldt und Sportdirektor Paul Fernie hatten Förster von einem Engagement in Darmstadt überzeugt. Sie müssen sehr gute Argumente gehabt haben, denn zu jenem Zeitpunkt war Förster mit einem geschätzten Marktwert von 1,8 Millionen Euro der teuerste vereinslose Spieler auf dem deutschen Markt, während sich die Lilien in Tabellenkeller der 2. Liga befanden und mancher schon das Szenario vom zweiten Abstieg hintereinander heraufbeschwor.

Förster zeichnet eine Mischung aus Eleganz und Durchsetzungsfähigkeit aus. Er verfügt über eine hohe Präsenz auf dem Feld, hat eine Auge für seine Mitspieler, was sich auch in seinen bislang drei Assists niederschlägt. Von seinen Offensivfähigkeiten war Kohfeldt von Anfang an überzeugt. Positiv überrascht hat ihn dagegen die Stärke des Spielers gegen den Ball, wie der Coach bereits nach wenigen Wochen einräumte.

Zu gut für die 2. Liga

Eigentlich ist Förster zu gut für die 2. Liga. Wieso es in der vergangenen Saison beim VfL Bochum in der Bundesliga so schlecht für ihn lief, darüber will er nicht sprechen. Aber dass Förster zurück in die Bundesliga möchte, klingt immer wieder durch. Im Moment ist es eine Win-win-Situation für beide Seiten. Förster kann sich in Darmstadt wieder ins Rampenlicht spielen, und die Lilien profitieren von einem Spieler mit einer Qualität und Erfahrung, den sie unter anderen Bedingungen wohl nicht ans Böllenfalltor hätten holen können.

Den Flow in die nächsten Wochen mitnehmen – das ist aktuell auch Försters Devise. Wenn er so weiterspielt, wird es jedoch schwer sein, ihn über die Saison hinaus in der 2. Liga zu halten. Wenn die Lilien aufsteigen sollten, wäre das womöglich einfacher. Aber ein Aufstieg ist gerade kein Thema. „Wir sind gut beraten, nur auf das nächste Spiel zu schauen“, sagte Förster und fügte an: „Gerade weil wir auch wissen, in welcher Situation wir zu Beginn der Saison gesteckt haben.“ Ein Satz, der für die Lilien genauso gilt wie für den Spieler selbst.

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Bildquellen

  • SVD-bsc-2024-25-blog-0026: Arthur Schönbein

8 Kommentare

  • Bernd Holzapfel sagt:

    Da haben wir uns einen sehr guten Spieler geangelt…!!!

  • De Maddin sagt:

    Es läuft eben doch nicht alles falsch bei den Lilien, so wie manch einer das hier immer wieder durchblicken lässt. Nicht „wir“ haben uns diesen Spieler geangelt, sondern die Vereinsführung, namentlich vermutlich unser Sportdirektor, der wiederum von der Vereinsführung angeheuert wurde – und der in letzter Zeit so einige richtige Entscheidungen getroffen hat, nicht zuletzt die, als Trainer FK zu holen, der aus dem Team sichtlich was macht.

    Und jetzt? Wenn’s so weiterläuft, werden wir schon aufgrund der „engen“ Liga und dem schon jetzt durchscheinenden Unwillen der Tabellenführenden, durchzumaschieren, doch vielleicht wieder oben mitspielen (müssen). Also an alle Miesepeter: Bitte schonmal bereitmachen, um in diese Richtung zu Jammern: „Blos nicht aufsteigen“, „Bringt nix“, „können keine erste Liga“ etc. … Nur dann gleich die Frage „Was tun?“ Rechtzeitig anfangen, wieder schlechter zu spielen?

  • Jürgen sagt:

    Auch Lidberg und Kohfeldt dürften allenfalls bei einem (ausgesprochen unwahrscheinlichen) Aufstieg zu halten sein. Es werden Vereine mit großem Portemonnaie um die Ecke kommen. Vertragslaufzeiten werden neuerdings ja nicht mehr kommuniziert – aber hoffen wir mal, dass bei einem vorzeitigen Wechsel von Trainer oder Schlüsselspielern so viel Geld in die Kasse kommt, dass man davon wieder jede Menge neue Qualität verpflichten kann.

  • Frank Hofmann sagt:

    Lidberg, Kohfeldt, Förster dürften bei dem Lauf auf den Wunschlisten der europ. Bundesligen stehen. Das zeigt spontane die Nominierung von Lidberg in die schwedische Nartionalmannschaft. Nicht auszuschliessen, dass Kohfeldt sogar Förster und Lidberg mitnimmt. Darauf wird P. Fernie und Tom Eilers eine Antwort 2025 finden müssen. Ich kann mir beim besten Willen keine Sensation „Wiederaufstieg“ vorstellen. Aber eine stabile Saison sollte es werden. Das Geknodder hat was bewirkt.

    • De Maddin sagt:

      Gaaaaaaanz bestimmt hat das Geknodder was bewirkt. Gut dass diese unfähigen Pappspachtel in der Vereinsführung wenigstens deine Kommentare gelesen und daraufhin das Licht gesehen haben … von selbst wären die nie und nimmer drauf genommen, dass irgendwas nicht ganz rund läuft.

  • Jim Beam sagt:

    Ich bin immer noch schockiert, dass ihn niemand anderes haben wollte. Wahrscheinlich, weil er für eine furchtbare Bochumer Mannschaft gespielt hat.

    Ein guter Allround-Spieler. Perfekt für uns, aber er wird nicht lange hier bleiben, irgendein beschissenes Team wie Ausburg oder Freiburg wird ihn sich schnappen.

    Ich möchte nicht aufsteigen. Gewinnen, Tore und Spaß in der 2. Liga ist das beste Leben. Und Spiele um 15.30 Uhr sind das Schlimmste.

  • Jürgen sagt:

    Förster nicht in der Kicker Elf des Tages. Absolut unverständlich.

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