Für Coach Florian Kohfeldt ist die Unberechenbarkeit vom SV Darmstadt 98 in der 2. Liga Fluch und Segen zugleich. Gleiches gilt für die aktuelle Tabellensituation. Sein Paderborner Kollege sieht das etwas anders.
Mit der Rolle als Wundertüte der Liga fühlt sich Lilien-Coach Kohfeldt vor dem ersten Heimspiel des Jahres 2025 durchaus wohl. „Eigentlich ist das eine Situation, von der alle hier im Umfeld Mitte September, vielleicht sogar noch Anfang Oktober, mit Kusshand unterschrieben hätten. Dass wir uns irgendwo da bewegen, wo wir nicht so richtig greifbar sind“, sagte er vor dem Spiel. Am Sonntag (13:30 Uhr) empfängt sein Team den SC Paderborn 07. Drei Punkte mehr haben die Ostwestfalen vor der Partie auf der Habenseite. Mit einem Sieg würden die Lilien an den Gästen vorbeiziehen.
Dass Licht und Schatten bei seinem Team seit seiner Amtsübernahme durchaus sehr nah beieinander liegen, sieht Kohfeldt nicht als unbedingten Nachteil. „Andersrum ist es nun mal so, dass die Erwartungshaltung – die kann ich auch nachvollziehen – so ein bisschen den Eindruck vermittelt, dass man von außen nicht so richtig weiß, was man mit uns machen soll diese Saison. Und eigentlich ist das eine Situation, in der ich mich ganz wohlfühle.“
Kwasniok: „Ein Top-Team“
Kohfeldts Paderborner Gegenüber Lukas Kwasniok sieht das anders. Für ihn sind die Darmstädter alles andere als eine Wundertüte. „Ein Top-Team“, antwortete der SC-Coach auf eine entsprechende Frage kurz und knackig bei der Pressekonferenz der Ostwestfalen.
Dass der Lilien-Motor nach dem Abstieg aus dem Oberhaus unter Kohfeldt-Vorgänger Torsten Lieberknecht anfangs nicht in Fahrt kam, ist für Kwasniok keine wirkliche Überraschung. „Sie hecheln so ein wenig dem nicht so gelungenen Start hinterher, aber das ist auch nicht so überraschend gewesen. Du steigst aus der Bundesliga ab, du hast lange Zeit wenig Spiele gewonnen, kannst nicht so viel Selbstvertrauen tanken“, sagte er.
In diesem Zusammenhang erinnerte er an den 3:1-Sieg seiner Elf im Hinspiel: „Wir hatten am zweiten Spieltag auch noch das Glück, dass der ein oder andere Spieler – ich glaube, unmittelbar vor dem Spiel verpflichtet worden ist – gegen uns noch nicht beginnen konnte.“
Ex-Lilie Mehlem: „Irgendwie eine Wundertüte“
Hingegen tendiert Ex-Lilien-Profi und SCP-Winterneuzugang Marvin Mehlem eher zu Kohfeldts Einschätzung. „Sie sind schon irgendwie eine Wundertüte. Verlieren gegen Regensburg, gewinnen zuvor aber 5:1 gegen Lautern. Dann liegen sie letzte Woche 0:2 in Düsseldorf zurück, holen aber dann noch ein Unentschieden – das sagt schon vieles aus“, sagte der Mittelfeldspieler vor der Rückkehr ans Böllenfalltor.
Wohin führt der Lilien-Weg 2025?
Wohin der Weg der Lilien weiterführt, ist sich Kohfeldt noch nicht wirklich sicher. Weder sei man als aktuell Zehnter im direkten Kampf um die Plätze eins bis drei, noch sei man im direkten Abstiegskampf. „Das hat für uns den tollen Vorteil, dass wir sagen können: Wir können uns wirklich Spiel für Spiel auf unsere Leistung konzentrieren und wollen unsere Leistung konstanter machen, für mehr Varianten dieses Spiels konstant werden“, bekannte Kohfeldt.
Auch in dieser Hinsicht hat sein Paderborner Trainerkollege eine klarere Meinung. „Es würde mich überraschen, wenn sie nicht bis zum Schluss oben dabei sein würden“, sagte Kwasniok und lobte anerkennend: „Du schaust Darmstadt einfach gerne zu.“
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Bildquellen
- IMG_4328: Stephan Köhnlein
Gude Stephan,
Super toller Bericht, Danke!!
„eine Situation von der alle (…) mit Kusshand unterschrieben hätten.“ ??? Hat er das so gesagt? Wow! In Darmstadt hätte ich ein „eine Situation, wo alle unterschrieben hätten“ noch gerade so akzeptiert, aber die Konstruktion oben:
a) mal generell
b) eine Situation unterschreiben?
c) mit Kusshand unterschreiben??? Das geht doch überhaupt nicht, wenn man da so mit der Hand vor dem Mund rumfuchtelt. Da kann man doch nicht gleichzeitig unterscheiben!!!
Florian Kohfeldt. Nach Diktat verreist.
Och jo , des gehd ja runner wie Eel , wos der Kwasniok do übber uns sacht . Dud rischdisch gudd ; )