Trainer Florian Kohfeldt sieht dem Teamgeist beim SV Darmstadt 98 auch nach fünf sieglosen Spielen weiter intakt. „Ganz grundsätzlich gibt es in keiner Form Tendenzen, dass irgendjemand ausschert oder sein Ego-Ding macht“, stellte der Lilien-Coach am Donnerstag klar. In 15 Jahren als Trainer im Profibereich habe er „noch nie eine so harmonische, vielleicht manchmal sogar zu harmonische Kabine gehabt, die so sehr zusammenhält, die auch so bereit ist, Dingen zu folgen“. Anderslautenden Aussagen müsse er vehement entgegentreten.
Anlass war eine Aussage von Clemens Riedel nach dem Spiel gegen Elversberg. Dieser hatte in der Mixed Zone auf die Frage, ob er sich als Kapitän auch mal einzelne Spieler schnappe und mit ihnen rede, wörtlich gesagt: „Ja, auf jeden Fall. Also im Training ist es auch so. In letzter Zeit hat vielleicht jeder mal seinen eigenen Plan, aber das ist nur für kurze Zeit. Das ist dann wichtig, dass wir reden. Wir reden viel, man muss immer ehrlich zueinander sein. Aber ich schnapp mir da nochmal einen Spieler, sage hey, weiter geht’s, positiv bleiben.“ Die Aussage wurde von einem Medium als Indiz für mögliche Gräben im Team interpretiert und schlug entsprechende Wellen.
„Brauchen dauerhaft wieder Ergebnisse“
Riedel sei nach dem 0:3 etwas aufgewühlt gewesen, habe mit seinen 21 Jahren auch noch nicht so viele Mixed-Zone-Interviews geführt, sagte Kohfeldt. Er habe mit seinem Spieler gesprochen und der habe mit seiner Aussage vor allem darauf hinweisen wollen, dass jeder Spieler in Stresssituationen mit absolut gutem Willen versuche, die Wende zum Positiven zu erzwingen.
Eine Mahnung zu mehr Teamgeist ist aus Kohfeldts Sicht ohnehin nicht nötig. „Ich nehme uns als geschlossen wahr. Ich nehme uns in der sportlichen Führung als besonnen wahr, aber auch als sehr wachsam“, sagte er. „Wir wissen um die Situation, wir wissen um die Rahmenbedingungen“, sagte er. Dennoch sei das Spiel am Samstag in Braunschweig kein Endspiel. Man sehe lösungsorientiert in die Zukunft. „Aber dass wir dafür dann dauerhaft wieder Ergebnisse brauchen, steht vollkommen außer Frage.“
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Bildquellen
- SVD-elv-2024-25-blog-0048: Arthur Schönbein
Clemens jetzt aufgrund seines Alters die Reife für eine subjektive Meinung abzusprechen , finde ich problematisch . Genau das finde ich gut , dass er noch “ unverdorben “ spontan seinen Eindruck äußert . Fussball ist eben auch nur ein grosses Geschäft , in dem die ein oder andere Sache vielleicht gerne mal unter den Teppich gekehrt wird . Nur immer schön die Fassade wahren . Unangenehme Wahrheiten ausblenden , bzw . verschweigen … Ist nur das , was mir dazu spontan ( wie ich nun mal bin ) in den Sinn kam ; )
Für mein Empfinden hat Kohfeldt Riedel in Schutz/aus der Schusslinie genommen, weil das „Echo“ dessen Aussage bewusst skandalisiert hat.
Das Darmstädter Echo ist schon lange keine gute Zeitung bzw. Medium mehr.
Habe ich persönlich am eigenen Leib erfahren müssen. Es wurde anders geschrieben als gesagt und auch verdreht.
Da muss ich Dir leider Recht geben. Die Artikel sind meines Erachtens nicht objektiv geschrieben, sondern beinhalten die Ansicht des Journalisten/der Journalistin. Im Echo lese ich nur noch den Lokal- und Sportteil. In der FAZ sind die Artikel fundiert, weshalb ich auch die FAZ abonniert habe.
Hier muss man dazu natürlich Folgendes wissen:
Wenn ein Trainer zu einem neuen Verein kommt, dann testet dieser als erstes das Umfeld und die Medienlandschaft dort ab.
Was erwartet einen hier? Muss man auch mit kritischen Fragen rechnen oder wird man nur mit Samthandschühchen angepackt?
Und hier hat Kohfeldt natürlich ganz ganz schnell festgestellt, dass er rein gar nichts zu befürchten hat.
Wie schnell man Kohfeldt aus der Reserve locken kann, hat die Pressekonferenz nach dem Elversberg Spiel gezeigt.
Dort sprach Kohfeldt immer von mehreren Faktoren, die zur Misere geführt haben, ritt aber die ganze Zeit mehr oder weniger immer nur auf dem Verletzungspech herum.
Als dann (so ziemlich das erste Mal) jemand nachgefragt hat, was denn die anderen Faktoren seien, kam nur noch Rumgeeiere von Kohfeldt.
Bzw. eigentlich kam gar nichts mehr.
Der Mann, der da nachgefragt hat, hat mir gefallen. Alleine die Art, wie der diese Frage ganz nüchtern und trocken an Kohfeldt gestellt hat, hat mir richtig Spaß gemacht. Bitte mehr davon!
Sorry, das ist jetzt vor allem die Perspektive der frustrierten und meistens knoddernden Fans. Die wünschen sich, dass sich Journalisten zu ihrem Sprachrohr machen und mal so richtig für sie auf die Kacke hauen. Ist ja auch einfach, wenn man selbst diese Personen nicht kennt, ihnen nie persönlich gegenüber steht, nicht weiß, was die einem unter vier Augen sagen und einfach ein Ventil für seinen Frust sucht. Da sollen gefälligst die Journalisten in die Bresche springen. Außerhalb des Internets – also zum Beispiel bei Fanabenden oder Mitgliederversammlungen – sind diese Leute allerdings quasi unsichtbar und unhörbar.
Die Darstellung des Sachverhalts ist zudem schief. Kohfeldt geht sehr defensiv mit der enormen Verletzungsmisere um, betont immer wieder, dass das keine Ausrede sein soll. Und mal ehrlich: Was wäre denn eine Erklärung für die aktuelle Misere, die auch vor den Augen von SteKra zumindest ein bisschen Gnade finden würde? Oder muss Kohfeldt einfach endlich als Hochstapler überführt werden, weil er keine für den Fan überzeugende Antwort auf die Frage des Kollegen gefunden hat?
Sorry, aber „Kritisch nachfragen“ mit „auf die Kacke hauen“ gleichzusetzen ist vollkommener Quatsch.
Und natürlich ist die Medienlandschaft dafür da solche Nachfragen zu stellen und nicht etwa einzelne Fans.
Ich bin übrigens kein Fan, sondern lediglich Sympathysant des Vereins (was einem ehrlich gesagt immer schwieriger gemacht wird). Außerdem wohne ich in Köln und kann deshalb gar nicht zu diesen von Dir genannten Veranstaltungen kommen.
Und noch etwa ist Deiner Darstellung vollkommen falsch:
Warum soll ich andere Erklärungen für die Misere bringen, wo ich Gnade walten lassen würde?
Ich habe nicht davon gesprochen, dass es mehrere Faktoren für dir Misere gäbe. Das war Herr Kohfeldt!
Und Du hast doch selbst gesehen, wie er nach dieser simplen Frage außer Stande war, eine Antwort zu geben (kann übrigens jeder in der Pressekonferenz selbst sich anschauen).
Also Du hast da schon so ziemlich alles verdreht, was man nur irgendwie verdrehen kann.
Eigentlich wollte ich ja ins Bett gehen, aber das kann ich so nicht stehen lassen – auch wenn ich hier jetzt nicht in eine Diskussion einsteigen will, wer hier was verdreht.
Die „Medienlandschaft“ ist natürlich dazu da nachzufragen. Das tut sie vielleicht in Darmstadt nicht so extrem wie in München, Berlin oder Köln mit einer ausgeprägten Boulevard-Presse. Aber „die Medienlandschaft“ ist auch nicht dazu da, Leute in Verlegenheit zu bringen und bloßzustellen. Was hätte Kohfeldt denn aus Deiner Sicht sagen sollen, was Du als Erklärung für die aktuelle Ergebniskrise akzeptiert hättest? Dafür hast Du doch sicher eine Antwort – wenn sie schon der Trainer aus Deiner Sicht nicht hat.
Ich weiß nicht, was Herr Kohfeldt hätte sagen sollen. Darum geht es im Übrigen auch gar nicht.
Aber wenn man von mehreren Faktoren spricht, dann sollte man diese bei so einer Nachfrage auch benennen können.
Und das konnte er nicht.
Mir gefällt das Wort „Ergebniskrise“ übrigens auch nicht. Natürlich gibt es die. Aber die ist die Konsequenz der fußballerischen Darbietungen.
Und die sind furchterregend. Durch die zahllosen Verletzungen dürften die nicht besser werden.
Aber wir müssen uns nicht streiten, schließlich haben wir den gleichen Vornamen, ja sogar die gleichen Initialen SK.
Somit jetzt ab ins Bett, schließlich musst du ja fit sein für die Fahrt nach Bern…äh Entschuldigung.. nach Braunschweig meine ich natürlich 🙂
Warten wir also auf das Wunder von Braunschweig.
Gute Nacht 😄😄👍
Wir haben doch hier im Forum auf die Mittwochsfrage „Wo liegt der Hauptgrund für die Lilien-Misere?“ gemeinsam gemutmaßt was die Gründe für die Ergebnis-Krise sind. Es lief im Herbst bis Regensburg sensationell gut und ab da kam nur noch ein Punkt hinzu. Dass die Kerle das kicken verlernt haben, ist ja unwahrscheinlich. Also wenn es nicht an den Füßen liegt, dann liegt wohl was zwischen den Ohren. Die Vermutung, dass der Teamgeist verloren gegangen ist und/oder es an Führungsspielern auf dem Platz mangelt, wurden als mögliche Ursachen aufgebracht. Der Echo-Artikel hat das vermeintlich bestätigt. Stephan hat die Mutmaßung dankenswerterweise auf der PK zur Sprache gebracht. FloKo hat das aus seiner Position beantwortet. Keine Egos, Harmonie all überall. Die Jungs wollen es zu gut machen. Die Theorien widerlegt. Das was FloKo beschreibt, sehen wir doch alle auch: Das blinde Verständnisse, wer hat wann was vor, ist verloren gegangen.
Neue Theorie: Im Herbst gab es zirka einen Plan, den haben alle verinnerlicht, und es lief. Jetzt haben sie im Trainingslager neue Taktiken eingeübt, um mehr Muster in bestimmten Situationen zu haben und weniger ausrechenbar zu sein. Jetzt besteht oft Unklarheit, welche Taktik gespielt wird, Missverständnisse kommen auf, Verunsicherung kommt auf. Oder wie Floko sagt, sie wollen es manchmal zu schön machen. Dazu kommt erschwerend, dass Stammpersonal ausfällt und die dazukommenden weniger Spielpraxis haben. FloKo nennt da das Beispiel Thiedex im Vergleich zu Lopez. Reibungsverlust in Höhe von zwanzig Prozent, in einer Liga, in der fünf Prozent den Ausschlag geben können. Viele kann man mit Einsatzwillen überbrücken, es reicht dann aber trotzdem nicht. Die Mannschaft stellt sich am Samstag praktisch selbst auf. Mal sehen ob ein paar Jugendliche wenigstens auf der Bank Platz nehmen dürfen. Mit Ersatzgeschwächten Lilien gegen erstarkte Löwen das wird ein harter Ritt! Hoffen wir nur das Beste. Angeschlagene Boxer, Einfachheit zurück ins Spiel bringen, Übermut beim Gegner, jetzt-erst-recht, erzwungene Standards, positives Mindset von Djanga,…
Naja, als FK die Mannschaft übernommen hat, wurden neue Taktiken und spielerische Aspekte eingefügt. Die wurden von Spiel zu Spiel besser verinnerlicht.
Die Trainer reden ja so gerne über die Analyse des Gegners und darüber wie eine andere Mannschaft spielt. In den ersten Spielen von FK war das sicherlich für die Gegner schwer zu analysieren weil es kein festes Konzept gab bzw. es immer wieder Anpassungen gegeben hat.
Nur werden die anderen Mannschaften ja auch schlauer. Mittlerweile hat sich rumgesprochen wo unsere Schwachstellen sind und wie man da am besten gegen uns spielt. Das machen sich die anderen Teams gerade zu nutzen, auch weil es in der Mannschaft ja keine taktischen Veränderung gibt. Hinzu kommt natürlich auch das Problem unseres Angriffs und der Chancenauswertung (wenn dann mal eine kommt).
Herr Köhnlein schreibt einen Bericht zu den Aussagen von Florian Kohfeldt. Er kann nur schreiben, was ihm Florian Kohfeld im Interview erzählt. Alles andere wäre kein guter Journalismus.
Zu den Aussagen von FK kann man stehen wie man will.
Ich sehe bezüglich der Mannschaft auch vieles anders. Wenn er sich in der aktuellen Situation vor das Team stellt, ist dies meines Erachtens sinnvoll. Probleme in der Mannschaft sollte ein Trainer nicht öffentlich machen.
Wir als Kommentatoren können ja eine andere Meinung vertreten.
und natürlich Kommentatorinnen