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Marcel Schuhen: Sind uns der Situation bewusst

Marcel Schuhen, 1. FC Magdeburg - SV Darmstadt 98

Marcel Schuhen, 1. FC Magdeburg - SV Darmstadt 98

Nach dem 1:2 gegen Ulm am vergangenen Freitag war Marcel Schuhen „angepisst“, wie er kurz nach Schlusspfiff unumwunden zugegeben hatte. Am Dienstag hatte sich seine Laune jedoch wieder deutlich gebessert. „Das dauert ein, zwei Tage, und ich glaube, es sollte auch normal sein, dass man sich als Leistungssportler über eine Niederlage ärgert“, sagte der Torhüter des SV Darmstadt 98 am Dienstag. „Aber dann geht es darum, den Hebel umzulegen. Denn wenn man irgendwas zu lange nachrollt, dann zieht es zu viel Energie.“

Die Energie brauchen er und die Mannschaft am Samstag für das Heimspiel gegen Greuther Fürth am Samstag, um nicht noch weiter in Abstiegsgefahr zu geraten. „Wir sind uns der Situation bewusst. Wir haben sieben Punkte vor der Thematik Relegationsplatz“, sagte er. Es hätten auch nur noch fünf Punkte Vorsprung sein können, wenn Braunschweig am Sonntag gegen Münster mehr als ein Unentschieden geholt hätte. Da habe man durchaus Glück gehabt.

Eigentlich wolle man gar nicht auf solche Spiele schauen. Aber in dem Moment sei es wichtig für das Team gewesen. „Wir sind uns der Situation bewusst. Wir wissen, dass wir unsere Punkte holen müssen“, sagte Schuhen. „Wir verharmlosen das in keinster Art und Weise. Aber wir sind jetzt auch nicht dabei, in irgendeiner Form Panik zu verbreiten.“ Es gehe nun darum, das positive Gefühl aus den vergangenen zwei gewonnenen Heimspielen mitzunehmen und am Samstag gegen Fürth zu punkten.

„Müssen wieder in den Flow kommen“

„Wir sind eine Mannschaft, die den Flo(w) braucht“, sagte der Keeper augenzwinkernd und fügte ernsthaft an: „Wenn wir in diesen immer wieder zitierten Flow kommen, dann ist es gegen uns wirklich schwierig, weil wir dann sehr mutig spielen, sehr offensiv spielen, dann aber auch eiskalt sind.“ Das Team müsse wieder jene Cleverness an den Tag legen, die es schon in einigen Spielen gezeigt habe. Denn auch bei den hohen Siegen sei es oft nicht so gewesen, dass man 15 Torschüsse oder mehr gehabt habe. „Und wenn es mal so ein 0:0-Spiel ist, musst du eben geduldig bleiben.“

Vor wenigen Wochen hat Schuhen seinen Vertrag bei den Lilien verlängert – und mit 32 Jahren verschwendet er auch noch keine Gedanken an ein Karriereende. „Ich bin topfit“, sagt er. „Mein Körper sagt gerade: Du machst noch ein paar Jährchen, Junge, du kannst noch ein bisschen.“

„Würde mich nicht aus taktischen Gründen auf den Rasen legen“

Mit Blick auf die junge Torhüter-Generation hatte sich Schuhen nach dem Ulm-Spiel kritisch über seinen Gegenüber Niclas Thiede (25) geäußert, der sich länger hatte behandeln lassen. Wobei es ihm weniger um die Generation als vielmehr um die Haltung geht. „Ich würde mich nicht aus taktischen Gründen auf den Rasen legen, wenn ich nichts habe. Das mache ich nicht.“ Aber das beobachte er bei einigen Keepern in der Liga – und das gefalle ihm nicht.

Das könne nämlich negative Auswirkungen für alle Torhüter haben. Gegen Magdeburg habe er selbst zum Beispiel den Ball aus drei Metern ins Gesicht bekomme und der Schiedsrichter habe lange gewartet, ehe er abgepfiffen habe. „Das sind dann die Momente, wo genau das gegen uns spielt“, sagte er. Die Schiedsrichter würden dann denken, der Spieler habe doch nichts, das Team wolle erst einmal reinkommen. „Da müssen wir ein bisschen aufpassen.“

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Bildquellen

  • fcm-SVD-2024-25-blog-0011: Arthur Schönbein
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