Normalerweise ist Paul Fernie ein besonnener Mensch. Doch nach dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern platzte dem Sportdirektor des SV Darmstadt 98 der Kragen.
„Ich muss aufpassen, was ich sage“, erklärte Fernie, denn er halte eine Bestrafung durch den DFB für wahrscheinlich. Aber der FCK habe nicht durch Leistung oder Torchancen gewonnen, sondern durch mehrere strittige Entscheidungen von Schiedsrichter Dr. Robin Braun im Zusammenspiel mit VAR Tobias Reichel. „Das war ein peinlicher Tag für die DFB-Schiedsrichter-Leistung“, sagte Fernie.
Es waren zwei Szenen, die den Engländer besonders in Rage brachten: die Elfmeter-Entscheidung vor dem Lauterer Ausgleich sowie die Entstehung des 2:1. Beim Elfmeter hatte der VAR-Check mehrere Minuten gedauert, ehe Braun sich die Szene mit dem Kontakt von Luca Marseiler und Jean Zimmer am Bildschirm ansah und dann doch Elfmeter pfiff. „Es ist lächerlich, die Entscheidung zu treffen“, sagte Fernie.
Beim Siegtor der Lauterer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit waren sich Braun und der per Abschlag angespielte Hornby in die Quere gekommen, der Lilien-Angreifer kam nicht an den Ball und Ragnar Ache nutzte die Unordnung in der Lilien-Defensive, die sich in der Vorwärtsbewegung befand. „Sein Positionsspiel in diesem Moment ist eine Katastrophe gewesen“, schimpfte Fernie.
Auch wenn es ihm sichtlich schwerfiel, fand er zum Ende noch ein paar versöhnliche Worte Richtung Ex-Lilien-Coach Torsten Lieberknecht und einem möglichen Aufstieg der Pfälzer. „Ich drücke Torsten als Mensch die Daumen“, sagte er.
Die beiden Trainer wollten sich – zumindest öffentlich – nicht zu der Schiedsrichter-Leistung äußern. „Es sind vielfältige Stimmen und Meinungen zu den Entscheidungen heute publik geworden“, sagte Florian Kohfeldt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Da tut es nicht Not, dass ich meine auch noch dazugebe“. Und auch Lieberknecht beließt es bei einem lapidaren „Dem schließe ich mich an.“
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Bildquellen
- elv-SVD-2024-25-blog-0029: Arthur Schönbein