Skip to main content

Es ist ein kurzer Schreckmoment am Freitag, als Patric Pfeiffer beim Training aussetzen muss und sich behandeln lässt. Aber die Entwarnung kommt postwendend: „Ich hatte mich selbst getaped, weil ich eine Blase am Fuß habe. Und das Tape ist dann verrutscht. Also nichts Schlimmes“, sagt der 25 Jahre alte Abwehrspieler.

Gesundheit ist für den Rückkehrer ein entscheidender Faktor. Denn in den zwei Jahren, die er von Darmstadt weg war, waren Verletzungen ein ganz zentraler Grund, wieso er weder in Augsburg noch bei den Leihen nach Bern und Magdeburg auf die Beine kam.

„Das waren zwei harte, aber auch zwei lehrreiche Jahre“, sagt er. „Ich glaube, solche Phasen gehören dazu. Man zieht daraus die richtigen Schlüsse und versucht, es in der Zukunft anders zu machen.“ Aber er räumt auch ein: „Vieles kann man nicht beeinflussen. Da kamen die Verletzungen dazu, aber auch Trainerentscheidungen. Das gehört eben zum Fußball.“

Wieso der Transfer unter Zeitdruck stand

Was er gelernt hat, ist der hohe Wert einer kompletten Vorbereitung mit dem Team. Trainer Florian Kohfeldt hatte kürzlich (-> siehe Lilienblog-Beitrag) gesagt, deswegen habe der Transfer auch unter einem gewissen Zeitdruck gestanden.

Pfeiffer bestätigt: „Das war mir sehr wichtig, weil ich letztes Jahr im Sommer spät nach Bern gegangen bin, als die Vorbereitung schon vorbei war. Und in Magdeburg hatte ich im Winter das gleiche. Wenn eine Mannschaft schon steht, dann ist es immer ein bisschen schwierig, sich reinzufinden.“

Darmstadt habe er auch nach seinem Weggang weiter verfolgt. Er habe gesehen, wie sich der Verein mit dem neuen Trainer und mit dem neuen Sportdirektor stetig weiterentwickelt habe. „Wir waren ja kurz im Winter in Kontakt und jetzt im Sommer haben sie sich sehr früh gemeldet, haben mir ein sehr gutes Gefühl gegeben“, sagt er.

Dass Kohfeldt immer wieder nach ihm gefragt habe, sei mit ausschlaggebend für den Wechsel gewesen. „Ich habe zwei Jahre nicht viel gespielt, ich brauche jetzt wieder einen Trainer, der mich menschlich packt, aber auch fußballerisch noch mal besser macht und auf ein anderes Level bringt. Und da hat er mir sehr gute Sachen gesagt.“

Wiedersehen mit alten Bekannten

Nun will er zunächst einmal wieder gut in die Mannschaft kommen. Einige Spieler kennt er noch aus seiner ersten Zeit bei den Lilien. Fabian Nürnberger kennt er sogar noch länger, beide spielten einst im Nachwuchs des Hamburger SV zusammen.

Nicht mehr in Darmstadt sind dagegen Braydon Manu (PEC Zwolle/Niederlande) und Frank Ronstadt (1. FC Kaiserslautern), seine beiden engsten Buddies aus seiner ersten Darmstädter Zeit. „Wir sind aber noch sehr viel in Kontakt“, sagt er. Gerade erst sei man zusammen im Urlaub gewesen.

Nach Darmstadt sei er zurückgekommen, um wieder an seine Leistung anzuknüpfen, mit der ich hier aufgehört habe. Er sei eben nicht mehr der Spieler, der er vor sechs Jahren war, als er aus dem HSV-Nachwuchs ans Böllenfalltor gekommen war. „Ich bin als erfahrener Spieler zurückgekommen, der den jüngeren Spieler hilft.“

Hauptsache spielen – und gewinnen

Geändert habe sich in der Zwischenzeit in Darmstadt einiges. „Das ich noch mal ein Stück professioneller geworden. Wir kriegen jetzt etwas zu essen vor und nach dem Training, wir achten mehr auf Regeneration. Das hilft uns auf jeden Fall weiter, um Verletzungen vorzubeugen.“

Dabei kann es auch durchaus mal emotional werden. Im Trainingsspiel am Freitag warf er wütend ein kleines Tor um. „Ich hasse es zu verlieren und versuche halt immer, Feuer reinzubringen“, sagt er. Das sei auch ein Signal für seine Mitspieler. Sein Ziel in Darmstadt: „Hauptsache spielen. Das ist das Wichtigste“, sagt er und fügt nach einer kurzen Pause grinsend an: „Und gewinnen.“

-> Euch gefällt der Lilienblog? Dann unterstützt unsere Arbeit doch und fördert so die Medienvielfalt in Südhessen und rund um den SV Darmstadt 98.

Bildquellen

  • IMG_5043: Stephan Köhnlein

9 Kommentare

  • Ottmar Arnd sagt:

    …..Schätze genau das braucht Paddy…einen Trainer der ihm vertraut und der bedingungslos an seine Fähigkeiten glaubt. Und ich denke FK und PP-das passt,hatte der Trainer den Spieler doch schon während seiner Zeit in Bremen beobachtet. Gute Voraussetzungen also um bald wieder den alten PP zu erleben mit seinen öffnenden Diagonalpässen,seinem (meist!!!😉)souveränen Abwehrverhalten und herrlichen Kopfballtoren…

  • Frank Hofmann sagt:

    Kohfeldt bekommt den langen Kerl wieder fit. Eine großartige Win-Win Aktion könnte das werden.

  • Moritz sagt:

    Es ist super das er zurückgekommen ist.
    Ich träume (die Betonung liegt auf Träume) noch immer von eine rückholaktion von Bennetts oder Manu.

  • De Maddin sagt:

    Gude Patrick, schön, dass du wieder hier bist. Und weißt du was: Wir brauchen mal wieder einen Verteidiger, der uns so richtig packt. Also hau rein und beweise uns, dass du es kannst. Würde schon sagen, dass DU in der Bringschuld bist.

    Ach so, und noch was: Du über Darmstadt: „Das ich noch mal ein Stück professioneller geworden. Wir kriegen jetzt etwas zu essen vor und nach dem Training, wir achten mehr auf Regeneration.“ Dein Ernst??? Kleiner Tipp von mir: „Etwas zu essen“ kann man sich „vor und nach dem Training“ auch selbst zubereiten. Muss man nicht drauf warten, dass man es „kriegt“. Das wäre übrigens ziemlich „professionell“ vom Spieler selbst, sich entsprechend aufs Training vorzubereiten. Schon gewusst? Nein? Dann jetzt.

    Wenn ich so was höre oder lese, zweifele ich wirklich an der Qualifikation eines Spielers …

    • Hexe sagt:

      Lieber Maddin!
      Deine Antwort strotzt geradezu von Ignoranz & Unwissen. Thomas Tuchel hat schon vor 10 Jahren die Rolle & Wichtigkeit von Ernährung erkannt, und in den ‚Betrieb‘ Fussball reingebracht. NEIN! Die Spieler sollen nicht ihr Essen selber zubereiten, genauso wenig wie sie ihre Physio oder ihre Gymnastik/Regeneration ’selber ‚ gestalten. Ich zweifele auch, Ach, ich lass es.

      • Astrid L. sagt:

        Ach und weil Tuchel das erkannt hat, muss es also richtig sein. Wieder mal eine dieser abenteuerlichen Schlussfolgerungen hier.

      • De Maddin sagt:

        Hexe, ich würde das ja fast verstehen, wenn es bei unseren Jungs darum ginge, noch die letzten 5% zu optimieren und an Leistungsvermögen rauszukitzeln. Aber bevor wir an diesem Punkt angelangt sind, gibt es doch noch ein paar andere Felder, in denen deutlich mehr Verbesserungs-Potential liegt, als darin, den richtigen Proteinriegel und den dazu gehörigen Shake genau fünfeinhalb Minuten vor und siebzehneinhalb Minuten nach dem Training zu mir zu nehmen, oder? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für die Jungs einen Ernährungsplan mit Maßgaben gibt, denen sie alleine und ganz selbstständig folgen können. Oder haben wir tatsächlich so hochgezüchtete Rennpferdchen im Stall, dass gleich ein Reizdarm droht, wenn sie ganz ohne Aufsicht den falschen Müslimix zu sich nehmen? Oder drohen unmittelbarer Leistungs- und Intensitätsabfall oder gar langfristige Schäden. Vielleicht sollte man ihnen ein Schildchen um den Hals hängen: „Bitte nicht füttern“. Das wäre so richtig „professionell“.

  • Merlin66 sagt:

    Gude Patti,
    Herzlich Willkommen Zuhause!

  • Katze vom Bosporus sagt:

    Wenn er wieder in die Spur von damals kommt, wird es eine wunderbare Sache.
    Vielleicht werden wir hier und da wieder etwas glücklich gemacht.
    Mal abwarten.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..