Dritter Sieg im dritten Testspiel: Der SV Darmstadt 98 hat am Mittwochabend den englischen Viertligisten Notts County 2:1 (2:0) besiegt. Vor rund 4700 Zuschauern am Böllenfalltor erzielte Fraser Hornby die beiden Darmstädter Treffer bereits im ersten Durchgang (14. und 21. Minute). Den Engländern gelang in der 78. Minute durch Conor Grant noch der Anschlusstreffer.
Personal
Bei den Lilien fehlte neben Jean-Paul Boetius (Muskelverletzung), Paul Will und Matthias Bader (beide Trainingsrückstand) auch Fabian Holland wegen Krankheit. Für ihn trug Keeper Marcel Schuhen die Kapitänsbinde. In der Abwehr begann erstmals in der Saison-Vorbereitung eine Dreierkette. Fabian Nürnberger und Tim Arnold bildeten die Doppelsechs. Fraser Hornby spielte auf der klassischen Zehnerposition. Im Angriff begannen Fynn Lakenmacher und Killian Corredor.
Spielverlauf
Die Lilien hatten von Beginn an Feldvorteile, wobei die zeitweise recht rustikal auftretenden Engländer gerade mit den wendigen Flügelspielern Luca Marseiler und Othmane El Idrissi immer wieder Probleme hatten. Erster Aufreger war nach rund zehn Minuten eine Rudelbildung nach einem harten Einsteigen gegen El Idrissi, bei der unter anderem Fraser Hornby Gelb sah. Ebendieser Hornby besorgte dann kurz darauf mit einem Volleyschuss die Führung und legte wenige Minuten später nochmals nach.
Zur Pause wechselte Trainer Florian Kohfeldt komplett durch, stellte auf Viererabwehr mit dem vergangenen Saison meist praktizierten 4-2-2-2-System um. Als Spieler mit den meisten Einsätzen im Lilien-Trikot durfte dabei Rückkehrer Patric Pfeiffer die Kapitänsbinde tragen. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff verfehlte der Japaner Yosuke Furukawa haarscharf den rechten Pfosten der Engländer. Ansonsten plätscherte die Partie aber über weite Strecken dahin. Es dauerte bis zur 72. Minute, ehe Serhat-Semih Güler nach einem starken Darmstädter Konter nur den Pfosten traf. In der Schlussphase erhöhten die Lilien den Druck. Doch aus dem Nichts gelang den Engländern mit der ersten nennenswerten Torannäherung noch der Anschlusstreffer.
Erkenntnisse
- Fraser Hornby zeigte auf der Zehnerposition eine ganz starke Partie als Spielmacher, die er mit seinen beiden Treffern krönte.
- Im zweiten Durchgang wirkte die Mannschaft über weite Strecken uninspiriert und fand trotz Überlegenheit kein Durchkommen.
- Ärgerlich, dass den harmlosen Engländern noch ein Tor gelang.
- Insgesamt der erste Härtetest gegen einen unangenehmen Gegner, den die Lilien aber durchaus höher hätten gewinnen können.
Aufstellung
1. Halbzeit: Schuhen – Riedel, Vukotic, Maglica – Arnold, Nürnberger, Marseiler, Hornby, El Idrissi – Lakenmacher, Corredor
2. Halbzeit: Börner – Lopez, Pfeiffer, Dreskovic, Klassen – Klefisch, Papela, Herbst (85. Pfister), Furukawa – Lidberg, Güler
Tore
1:0 Hornby (14.), 2:0 Hornby (21.), 2:1 Grant (78.)
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Bildquellen
- SVDNotts: Arthur Schönbein
Die erste Hälfte war eindeutig besser. Über die Seite von Marseiler gab es m E deutlich mehr Aktionen als über El Idrissi. In der zweiten Halbzeit war das insgesamt doch sehr zäh und – über weite Strecken – auch richtig langweilig. Viele Unterbrechungen, wenig sehenswerte Aktionen. Furukawa hat einige Male angedeutet, dass er mit dem Ball umgehen kann. Letztlich hat das alles noch wenig Aussagekraft.
Lidberg bleibt ggü. Hornby erneut blass ohne Torerfolg. Da fehlen die letzten %.
Ich bin mir nicht sicher, ob man das fair vergleichen kann/sollte. Lidberg hat sich meiner Erinnerung nach schon gut eingesetzt, hatte eben aber auch ganz andere Mitspieler als Hornby (es wurde ja einmal komplett durchgewechselt). Wenn da die Abstimmung nicht so gut passt, oder wenig Bälle „gut kommen“, kann man das Lidberg ja nur bedingt anlasten…