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Kohfeldts Schmerzen, ein Rüffel und eine Baustelle

Florian Kohfeldt, 1. FC Kaiserslautern - SV Darmstadt 98

Florian Kohfeldt, 1. FC Kaiserslautern - SV Darmstadt 98

Nach der Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern war Trainer Florian Kohfeldt aus verschiedenen Gründen angefressen. Der Lilien-Coach sprach aber nicht nur über einen schmerzhaften Lernprozess, sondern auch über Fortschritte, die Abwehrformation und mögliche Neuzugänge. 

Rüffel für Marseiler

Die Aussage seines Spielers Luca Marseiler, er habe gedacht, die Mannschaft sei weiter, wollte Kohfeldt so nicht stehen lassen. Sein Team habe über die meiste Zeit des Spiels eine „brutal erwachsene Leistung gezeigt“ und sei deutlich weiter als noch vor einem Jahr. „Du musst verstehen, was in einem bestimmten Moment in dem Spiel passiert. Und das haben wir leider in den letzten zehn Minuten nicht gemacht. Aber letztes Jahr hatten wir Spiele, wo wir das 30, 40, 50 Minuten nicht hingekriegt haben“, sagte Kohfeldt. Und zum Thema Reife schrieb der Coach Marseiler ein paar deutliche Worte ins Stammbuch: Der hatte zum Missfallen seines Trainer nämlich erst bei der Auswechslung von Isac Lidberg angezeigt, dass er auch raus wolle, weil er körperlich nicht durchhalte. „Und das gehört auch zu Erwachsensein dazu, weil ich so einen Wechselslot verliere. Und der hat uns hinten raus enorm gefehlt.“

Die Systemfrage

Das Stammsystem der Mannschaft sei ein 4-2-2-2. Aber man habe nach der Einwechslung von Sergio Lopez gesehen, dass dieser nach seiner mehrwöchigen Pause wegen Rückenbeschwerden noch nicht in einem optimalen körperlichen Zustand sei. Und weil Matthias Bader weiterhin fehle, gebe es keinen anderen etatmäßigen Rechtsverteidiger im Team. Dass die Mannschaft die Partie in den letzten zehn Minuten aus der Hand gab, habe aber nichts mit der Dreierkette zu tun. Die Dreierkette habe ihre Sache lange sehr gut gemacht – gerade mit Blick auf die Besonderheiten des Lauterer Spiels. Dennoch bleibe die Viererkette das Stammsystem.

Eine Verstärkung für die rechte Abwehrseite

„Auf dem Wunschzettel ist übertrieben“, sagte Kohfeldt mit Blick auf einen möglichen Neuzugang für die rechte Abwehrseite. Darmstadt könne da nicht ins höchste Regal greifen und so wie Kaiserslautern einen Rechtsverteidiger aus der 1. französischen Liga holen. „Wenn wir Geld investieren, dann muss es ein Top-Top-Spieler sein“, sagte er. Und dennoch mache Paul Fernie mit den vorhandenen Mitteln eine herausragende Kaderplanung. „Aber natürlich holen wir da auch Spieler aus Nischen.“ Beim Thema Rechtsverteidiger müsse man sehen, wie die Entwicklung bei Bader weitergehe.Wenn er stabil wird, wären wir da sehr gut besetzt. Wenn er es nicht wird, ist es schon eine Position, die gerade in unserem Vierer-Kettensystem ein Thema ist.“

Lernen unter Schmerzen

Die Niederlage tue ihm super weh, sagte Kohfeldt. Eine sehr lange, sehr gute Leistung sei nicht belohnt worden und die Mannschaft habe sich nicht genommen, was ihr zustehe. „Heute hat uns mehr zugestanden“, sagte er und fügte fast trotzig an: Aber dann lernen wir halt weiter. Weil wir lernen richtig viel und richtig schnell.“

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Bildquellen

  • FCK-SVD-2025-26-blog-0048: Arthur Schönbein
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