Fünf Spiele, fünf Tore – damit führt Isac Lidberg aktuell nicht nur die Torjägerliste der 2. Liga an, sondern hat auch maßgeblichen Anteil daran, dass die Lilien nach fünf Spieltagen auf Rang vier stehen.
Lidberg zeichnet sich durch einen unglaublichen Torriecher aus. Manchmal ist er das ganze Spiel nicht zu sehen, um dann aus dem Nichts zuzuschlagen. Und manchmal bereitet er auch den Boden für seine Mitspieler – wie zuletzt gegen Braunschweig. Da bejubelten alle den Siegtorschützen Matej Maglica, der den Ball mit Gewalt durch die Mauer ins Tor gedroschen hatte.
Doch Lidberg hatte nicht nur das erste Tor selbst erzielt, sondern auch den zweiten Treffer maßgeblich eingeleitet. Weil Braunschweigs Kapitän Sven Köhler den Angreifer nicht fair stoppen konnte und ihn schließlich festhielt, sah er die Rote Karte. Die Geschichte des folgenden Freistoßes ist bereits erzählt. Und in Unterzahl gelang es den Gästen dann nicht mehr zurückzukommen.

Nicht zu stoppen – Isac Lidberg ringt sich gegen Braunschweigs Sven Köhler durch.
Lidberg ringt sich durch
Was sich in dieser Szene wieder einmal deutlich zeigte, war Lidbergs Wendigkeit, die es für seine Gegenspieler so schwer macht, ihn zu fassen. Dabei profitiert der Schwede von seiner Erfahrung als Ringer, mit der er sich dem Zugriff immer wieder entzieht. Lidbergs Vater Martin war sowohl Welt- als auch Europameister im Ringen, der Sohn probierte sich ebenfalls in der Sportart aus, ehe er sich für Fußball entschied.
Das Verblüffende an Lidberg ist, dass er erst mit Mitte 20 beim SV Darmstadt 98 zum Torjäger wurde. Bei seinen großen Profistationen davor hatte er in den Jahren nie zweistellig getroffen. In der vergangenen Saison waren es dann 14 Treffer. Wahrscheinlich wären es deutlich mehr geworden, wenn er im Winter nicht wochenlang wegen einer schweren Muskelverletzung gefehlt hätte. Sogar zum schwedischen Nationalspieler wurde er im vergangenen Herbst. Zuletzt war er immerhin auf Abruf nominiert.
Kommt im Winter ein unmoralisches Angebot?
Die Qualitäten Lidbergs sind natürlich auch anderen Vereinen nicht verborgen geblieben. Bislang gab es noch kein Angebot, bei dem die Lilien ernsthaft ins Grübeln gekommen sind, wie Sportdirektor Paul Fernie kürzlich sagte (-> siehe Lilienblog-Bericht). Aber mit jedem Tor, das Lidberg schießt, macht er sich auch für finanzkräftige Vereine interessant.
Trainer Florian Kohfeldt hatte seinem Spieler geraten, noch mindestens eine Saison in Darmstadt zu bleiben. Dann könne er auch zu einem Verein in einer Top-Liga wechseln. Aber womöglich kann sich bereits im Winter eine ganz neue Dynamik entwickeln und dann doch das von Kohfeldt postulierte „unmoralische Angebot“ kommen, das die Verantwortlichen schwach werden lässt.
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Bildquellen
- SVD-waldhof-ebs-2025-26-blog-0054: Arthur Schönbein
- SVD-waldhof-ebs-2025-26-blog-0046: Arthur Schönbein