Website-Icon Lilienblog

Akiyama und Klefisch – die Achse der Guten

1. FC Nürnberg - SV Darmstadt 98

1. FC Nürnberg - SV Darmstadt 98

Kai Klefisch und Hiroki Akiyama auf der Doppel-Sechs sind beim SV Darmstadt 98 zwei entscheidende Bausteine für den 3:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf gewesen. Mit Passquoten von 94 Prozent (Klefisch) und sogar 96 Prozent (Akiyama) kam nahezu jeder Pass der beiden Spieler an. Aber bereits in den Spielen davor hatten die beiden Spieler ihren Wert für das Team demonstriert.

Die Doppel-Sechs ist ein zentraler Bestandteil im Lilien-System. Sie sichert die Defensive ab, bringt sich aber auch in den Spielaufbau ein und sorgt im Idealfall für schnelle Umschaltmomente. Weil Trainer Florian Kohfeldt zudem auf ballbesitzorientierten Fußball setzt, kommt den beiden Spielern auf der Position zwischen Defensive und Offensive nochmals mehr Bedeutung zu. Verlieren sie den Ball verpufft im besten Fall der Aufbau – und im schlimmsten Fall kann es vor dem eigenen Tor dann ziemlich schnell richtig brenzlig werden.

Achse Will-Klefisch nur für vier Liga-Spiele

Klefisch deutete bereits in der vergangenen Saison sein großes Potenzial an. Wie wichtig er ist, wurde besonders schmerzlich deutlich, als er im Winter mehrere Wochen mit einer Leistenverletzung ausfiel. Zu Beginn der Saison 2024/25 war Paul Will sein Nebenmann gewesen, der beim Holper-Start unter Torsten Lieberknecht stets zu den besten Lilien-Spielern zählte.

Doch dann riss sich Will in einem Testspiel vor gut einem Jahr das Kreuzband. Seither kämpft er um sein Comeback. In der Sommervorbereitung erlitt er einen Rückschlag. Nun kann er womöglich in der Länderspiel-Pause im Oktober wieder voll mit der Mannschaft trainieren und dann vielleicht auch bald sein fünftes Zweitliga-Spiel für die Lilien bestreiten.

Nach Wills Ausfall rückte Andreas Müller auf die zweite Sechserposition. Der inzwischen zum Karlsruher SC gewechselte Ex-Hoffenheimer zeigte jedoch bei allen Fähigkeiten im Spielaufbau gerade in der ersten Zeit einen gewissen Hang zum Leichtsinn, steigerte sich erst mit zunehmender Saisondauer. Als dann auch noch Klefisch ausfiel, musste Merveille Papela auf der zweiten Sechserposition ran – nicht unbedingt die Idealposition für den gelernten Achter.

Kein Deutsch, kein Englisch, kein Problem

Nach dem Abgang Müllers holten die Lilien Akiyama. Er kam zunächst auf Leihbasis vom japanischen Erstligisten Albirex Niigata. Sportdirektor Paul Fernie lobte bei der Verpflichtung Akiyamas dessen Ballsicherheit und -kontrolle, sein präzises Passspiel auch in Drucksituationen sowie seine Übersicht als Verbindungsspieler. Und genau das hat Akiyama in den bisherigen fünf Einsätzen gezeigt. Lediglich im Pokal gegen Lübeck und bei der bislang einzigen Saisonniederlage in Kaiserslautern saß er nur auf der Bank.

Mit den deutschen Medien hat Akiyama bislang nicht gesprochen – wegen der fehlenden Sprachkenntnisse im Deutschen wie auch im Englischen. Aber zumindest Kapitän Marcel Schuhen macht den Medienvertretern Hoffnung: „Hiro ist sehr offen, ein ganz feiner, netter Kerl, und ich freue mich schon drauf, wenn ihr Journalisten das erste Interview mit ihm auf Englisch führt. Er lernt wirklich akribisch.“

Für Nebenmann Klefisch ist die Sprache ohnehin kein Problem. „Wir verstehen uns eigentlich jetzt schon recht gut, wissen, wenn man sich nur anguckt, was der andere von einem verlangt“, sagt er.

Wachsender Konkurrenzkampf

Aktuell sind die Lilien auf der Doppelsechs mit Akiyama und Klefisch gut besetzt. In der Hinterhand hat Kohfeldt noch Papela und auch Fabian Nürnberger, die beide dort spielen können. Und in ein paar Wochen könnte es auf der Position sogar einen hochklassigen Konkurrenzkampf geben. Ex-Kapitän Fabian Holland sammelt nach seiner langen Pause weiter fleißig Minuten. Und irgendwann wird dann auch Paul Will wieder zurückkehren.

Euch gefällt der Lilienblog? Dann unterstützt unsere Arbeit hier (->) und fördert so die Medienvielfalt in Südhessen und rund um den SV Darmstadt 98.

Bildquellen

  • FCN-SVD-2025-26-blog-0024: Arthur Schönbein
Die mobile Version verlassen