Nach dem 1:0 über Preußen Münster sprach Kai Klefisch über seine ungewohnte Rolle als Innenverteidiger, das anstehende Spitzenspiel gegen seinen Ex-Verein und darüber, was Spitzenteams besonders auszeichnet.
Kai, Gratulation zum Heimsieg im letzten Heimspiel dieses Jahr. Wie hat sich das heute angefühlt?
Ein super Gefühl. Das wichtigste waren die drei Punkte. Wir wussten, dass das ein hässliches Spiel für uns wird. Das muss man so sagen, das hat auch der Trainer vor dem Spiel gesagt. Da geht es nicht darum, schön auszusehen und nur Kombinationen zu spielen. Wir wollten das Ding unbedingt gewinnen. Das haben wir geschafft und deswegen sind wir überglücklich.
Kein Heimspiel diese Saison verloren – da kann man doch sehr zufrieden sein?
Wenn man eine gute Mannschaft sein will, ist es wichtig, zu Hause eine Festung zu haben. Das haben wir uns in diesem Jahr mit den Fans zusammen aufgebaut. Es ist schwer, uns hier zu schlagen. Das sieht man an den Punkten. (Der verletzte Fabian Nürnberger feixt im Vorbeigehen: Der bringt doch nur Phrasen. Klefisch lacht).
Wie war es für dich heute als Innenverteidiger?
Das war ein guter Plan von uns, der am Ende aufgegangen ist. Es ist natürlich eine etwas andere Positionierung, gegen den Ball hinten drinzustehen und mit dem Ball trotzdem die Sechserräume zu finden. Das war nicht so leicht gegen den Gegner. Die hatten mehr den Ball als wir. Ich glaube aber, das ist ein probates Mittel. Es macht uns nicht so greifbar, dass wir viel ändern können
Bis auf den Schuss an den Innenpfosten in der 79. Minute habt ihr keine zwingende Torchance von Münster zugelassen…
Wenn man Fünferkette spielt, geht das manchmal zu Lasten der Offensive, weil man weniger Spieler vorne hat. Trotzdem ist das oberste Gebot, das auszuhalten. Es war vor dem Spiel klar, dass wir das müssen, weil die einen guten Ball spielen. Da gilt es, die Zweikämpfe anzunehmen und immer wieder Nadelstiche zu setzen. Am Ende hatten wir mit dem Pfostentreffer von Münster auch Matchglück. Aber wir hatten in der ersten Halbzeit auch zweimal Aluminium. Deswegen geht der Sieg für mich absolut in Ordnung.
Schalke hat 1:0 gewonnen, Elversberg auch. Ist das etwas, was Top-Teams auszeichnet – Spiele knapp zu gewinnen?
Ja, auf jeden Fall. Wichtig ist, dass man vor allem kein Tor kassiert. Letzte Saison haben wir in solchen Spielen wie heute öfter mal ein Tor gegen uns bekommen. Wir haben es in dieser Saison super verbessert, dass wir solche Spiele über die Zeit bringen.
Als nächstes geht es gegen den punktgleichen Gegner Paderborn im Aufstiegskampf. Denkt man da dran?
Es ist am Ende egal, wer da steht. Wir wollen gewinnen. Heute genauso wie nächste Woche. Natürlich ist das ein Gegner, der unmittelbar in der Tabellenregion bei uns ist. Aber dort gehen wir wieder so rein, wie die anderen Spieltage auch. Wenn wir dann 35 Punkte unter dem Weihnachtsbaum haben, dann ist das schon sehr gut.
Ist das Spiel gegen deinen Ex-Verein für dich etwas Besonderes?
Ich habe zwei Jahre in Paderborn gespielt. Es ist immer schön, dorthin zurückzukommen. Aber ich glaube, das wird ein ganz geiles Spiel, weil die auch versuchen, Fußball zu spielen und darin auch sehr gut sind. Und ich glaube, dass die uns auch ein bisschen mehr liegen, dass wir dort mehr Räume haben. Dann wird es ein offener Schlagabtausch mit hoffentlich dem Sieger SV Darmstadt 98.
(Aufgezeichnet mit Kai Klefisch in der Mixed Zone nach dem Spiel gegen Preußen Münster)

