„Es ist zum Haare raufen“ schrieb selbst der Verein in seiner Twitter-Mitteilung:Angreifer Felix Platte hat sich am Montag einen Muskelbündelriss in der rechten Wade zugezogen und fehlt den Lilien damit in den kommenden Wochen.
Es ist ein weiterer trauriger Höhepunkt in der Verletzungshistorie des hoch veranlagten Spielers, der aus der Jugend von Schalke 04 stammt, seit 2016 für die Lilien am Ball ist und 2017 mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister wurde.
Dritter Muskelbündelriss für Platte in knapp zwei Jahren
Das Portal transfermark.de listet in einer keineswegs vollständigen Tabelle die Ausfallzeiten des mittlerweile 23-Jährigen auf. Seit der Saison 2013/14 fehlte Platte demnach rund zwei Jahre verletzungsbedingt. Auffällig: Die jetzige Verletzung ist bereits der dritte Muskelbündelriss seit Sommer 2017. Inwieweit die Verletzungsanfälligkeit Plattes auch mit seiner Hüftfehlstellung zu tun hat, die 2016 operativ korrigiert wurde und ihn rund ein halbes außer Gefecht setzte, müssen Ärzte beurteilten.
In dieser Saison kam Platte gerade auf sechs Einsätze als Einwechselspieler. Wie wichtig er für die Lilien ist, zeigte er in seinem vorletzten Einsatz für die Lilien: Mit einem gekonnten Heber bereitete er den 2:1-Siegtreffer durch Serdar Dursun gegen den FC St. Pauli vor.
Personalnot in der Offensive ist selbstverschuldet
Der erneute Ausfall Plattes bringt auch die Lilien in Not. Die Offensive ist ohnehin ein großes Problem. Platte ist mit Dursun ohnehin nur einer von zwei verbliebenen etatmäßigen zentralen Angreifern. Sollte Dursun (bislang acht Saisontore) ausfallen, sieht es vorne ganz düster aus – und das haben sich die Lilien auch selbst zuzuschreiben.
Terrence Boyd durfte in der Winterpause zum FC Toronto wechseln. Der zuletzt nach Schottland verliehene australische Nationalstürmer Jamie Maclaren wurde in seine Heimat weitergereicht. Orrin McKinze Gaines II wurde in die 3. Liga abgegeben.
Winterneuzugang Sören Bertram (zuletzt in Aue nicht erste Wahl) ist kein Spieler für die vorderste Front, ebenso wie Johannes Wurtz, der eher hängende Spitze spielt. Und auch der neue Coach Dimitrios Grammozis, der eifrig mit der Mannschaft mittrainiert, ist da keine Hoffnung. Er war in seiner aktiven Zeit Defensivspieler.
Bildquellen
- D98-FCSP-2018-19-024: Arthur Schönbein