Zwei Tage hatten die Lilien nach dem denkwürdigen 3:2 beim Hamburger SV frei – am Dienstag stand dann ein Laktattest auf dem Programm.
„Die kurze Winterpause hat uns keine Möglichkeit gegeben, um neue und aktuelle Daten unserer Spieler zu sammeln“, erklärte Co-Trainer Kai Peter Schmitz. „Das haben wir nun nachgeholt.“ Zudem verwies Schmitz darauf, dass man bei einigen Neuzugängen im Team nur die Daten aus ihren vorherigen Vereinen vorliegen habe.

Kapitän Fabian Holland ganz tapfer beim Pieks
Schuster war kein Laktattest-Fan
Allerdings galt der im Februar freigestellte Trainer Dirk Schuster auch nicht als großer Anhänger der Methode. Er habe lieber den Spielern in die Augen geblickt und dann entschieden, ob sie überspielt seien oder nicht, hieß es aus Vereinskreisen. Egal ob altmodisch oder nicht – meistens habe er damit jedoch recht gehabt.
Und was ist ein Laktattest überhaupt?
Ein Laktattest im Fußball ist ein stufenweise ansteigender Lauftest. Die Geschwindigkeit steigert sich in regelmäßigen Intervallen, bis der Fußballer abbrechen muss. Am Ende jeder Stufe wird aus dem Ohrläppchen ein kleiner Tropfen Blut entnommen. Und aus diesem Tropfen lässt sich der Laktatwert ermitteln, genauer gesagt: die Konzentration von Laktat im Blut.

Laufen bis zum Abbrechen – Sandro Sirigu vorneweg, Serdar Dursun quält sich (hinten)
„Neben der Aussage über den aktuellen Leistungsstand lassen sich auch Empfehlungen für das Training ableiten“, erklärt Dr. Tim Meyer, Mannschaftsarzt der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft .
Im Ausdauertraining werde üblicherweise mit unterschiedlichen Intensitätsbereichen gearbeitet: regenerativ, extensiv, intensiv, Intervalltraining. „Diese Bereiche lassen sich für jeden Sportler individuell voneinander abgrenzen, wenn man die Laktatschwellen als Bezug nutzt“, erläutert Meyer weiter. „Es lässt sich auf diese Weise festlegen, mit welcher Herzfrequenz oder welcher Geschwindigkeit die Bereiche getroffen werden.“
Bildquellen
- Laktat3: Handout SV Darmstadt 98
- Laktat2: Handout SV Darmstadt 98
- Laktat1: Handout SV Darmstadt 98