Der künftige Lilien-Trainer Markus Anfang hat für sein Engagement Abstriche beim Gehalt gemacht. Das ließ Sportchef Carsten Wehlmann am Freitag durchblicken. Die Verpflichtung des früheren Trainers des 1. FC Köln zur neuen Saison sei unter wirtschaftlichen Aspekten vernünftig. “Da ist Markus uns auch noch ein Stück entgegengekommen”, sagte er. “Das muss man lobend erwähnen.”
Nachdem der amtierende Coach Dimitrios Grammozis einen neuen Vertrag über ein Jahr abgelehnt hatte, habe man mit der Suche nach einem neuen Coach begonnen. Anfang sei von Beginn an “Feuer und Flamme” gewesen, sagte Wehlmann, der als Chefscout zwei Jahre mit Anfang in Kiel zusammengearbeitet hatte.
“Wir haben ein sehr gutes Verhältnis entwickelt”, sagte Wehlmann rückblickend. “Markus ist ein sehr akribischer Arbeiter. Er ist auch sehr fordernd. Sicherlich hat man auch mal harte Diskussionen geführt. Aber auch das war immer sehr positiv.” Bei der Entscheidung für Anfang sei es darum gegangen, die Entwicklung in Darmstadt mit jungen Spielern und einer variablen, aktiven Spielidee weiterzuführen.
Vertragsdauer “sicher auch mit ein Knackpunkt”
Auf die Frage, wieso Anfang nun den Zweijahresvertrag erhält, den man Grammozis nicht geben wollte, gab es keine wirklich erhellende Antwort: Man habe Grammozis versprochen, sich frühzeitig in der neuen Saison zusammenzusetzen, um über eine weitere Verlängerung zu sprechen, sagte Wehlmann. Doch Grammozis habe dem Verein klar zu verstehen gegeben, dass er eine neue Herausforderung suche. Ob die Vertragsdauer also nicht der einzige Knackpunkt gewesen sei? “Sicherlich war das auch mit ein Knackpunkt”, sagte Wehlmann. Man sei aber immer gesprächsbereit gewesen.
Mit Blick auf die auslaufenden Verträge von 13 Spielern sei es eine “bessere Situation”, wenn man den künftigen Trainer dabei habe, um Gespräche zu führen und Entscheidungen zu treffen. Mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten des Vereins in Folge der Corona-Krise sei Anfang “ein Stück weit vorweg gegangen”.
Ein Co-Trainer weniger
Zunächst hofft Wehlmann, dass man die Saison mit Grammozis bis Ende Juni zu Ende spielen kann und Anfang dann zum 1. Juli die Mannschaft übernimmt. Sollte die Saison bis dahin nicht beendet sein, müsse man eine neue Lösung suchen.
Mit Anfang kommt auch Assistenztrainer Florian Junge zum SV 98. Bleiben werden laut Wehlmann außerdem Co-Trainer Kai Peter Schmitz und Torwarttrainer Uwe Zimmermann, ebenso wie der weiter verletzte Torwarttrainer Dimo Wache. Da Grammozis zwei weitere Co-Trainer hatte (Iraklis Metaxas und Sven Piepenbrock), steht in der kommenden Spielzeit ein Trainer weniger auf der Gehaltsliste der Lilien.
Bildquellen
- D98-Wehlmann-002: Arthur Schönbein