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Als Markus Anfang im Sommer 2016 beim Drittligisten Holstein Kiel begann, war er als Cheftrainer ein unbeschriebenes Blatt. Es folgten zwei äußerst erfolgreiche Jahre bei den Störchen. Nun trifft Anfang am Sonntag (13.30 Uhr) mit dem SV Darmstadt 98 auf seinen Ex-Verein. 

“Kiel ist etwas ganz Besonderes, weil ich dort eine sehr erfolgreiche Zeit hatte”, erinnert sich Anfang. “Wir sind damals im ersten Jahr aus der 3. Liga aufgestiegen und im zweiten Jahr fast durchmarschiert bis nach oben.” Erst in der Relegation scheiterte Kiel im Sommer 2018 an Bundesligist VfL Wolfsburg.

Markus Anfang mit Hochachtung

Natürlich verfolge er den Verein weiter, habe auch noch viel Kontakt in den hohen Norden. Für den sensationellen Sieg im DFB-Pokal gegen Rekordmeister und Rekordpokalsieger FC Bayern zeigt Anfang Hochachtung. “Klar gelingt es nicht alle Tage, Bayern München zu schlagen. Aber man muss auch die Qualität dafür in der Mannschaft haben.”

Für Sentimentalitäten ist freilich kein Platz: “Meine Aufgabe ist jetzt Darmstadt”, stellt er klar. “Wir haben hier auch ein gutes intaktes Umfeld und eine willige Mannschaft. Darauf konzentrieren wir uns und werden versuchen, hier genauso erfolgreich zu sein.”

Beide Teams seit drei Spieltagen sieglos

Dass Kiel gleich nach dem Pokalsieg zu Hause gegen den Karlsruher SC 2:3 verlor, will Anfang nicht überbewerten. “Man darf nicht glauben, dass sie jedes Spiel gewinnen müssen, wenn sie gegen Bayern gewinnen.” Vielmehr spreche das auch für die Leistung des KSC und für die Leistungsdichte der Zweiten Liga: “Jeder kann hier jeden schlagen.”

Seit drei Spielen sind die Kieler in der Liga ohne Sieg und damit vom ersten auf den vierten Platz zurückgefallen. Das sind im Vergleich zu den Lilien Luxusprobleme, die ihre drei letzten Spiele alle verloren und auf Rang 14 rangieren.

Wiedersehen im Pokal neun Tage später

Interessant wird auch, wie sich beide Mannschaften taktisch verhalten werden. “Viele Abläufe sind identisch mit den Abläufen von uns”, sagt Anfang. Dabei sieht er sogar ein mögliches kleines Plus aufseiten der Lilien, die variabler spielten, während Kiel eine klare Struktur verfolge. “Ich bin gespannt, wie wir uns dagegen verhalten.”

Bereits neun Tage später sehen sich beide Teams wieder. Dann reisen die Lilien im DFB-Pokal-Achtelfinale zum Bayern-Bezwinger. Ein Sieg im Pokal wäre der größte Erfolg in der Lilien-Geschichte seit 1987, als man zum bislang einzigen Mal im Viertelfinale des Wettbewerbs stand und gegen den Hamburger SV mit 0:1 knapp unterlag. Aber zunächst können die Lilien die Punkte in der Liga wirklich gut gebrauchen.

Bildquellen

  • boc-svd-2020-21-blog-017: Arthur Schönbein

4 Comments

  • Andreas sagt:

    Jeder kann hier jeden schlagen… immer diese Mantras im Fußball 🙂 Leider schlägt immer Moment jeder uns 🙁

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Ich weiß, der Satz ist langsam abgegriffen, aber deswegen trotzdem nicht falsch. Kiel hat Bayern geschlagen. Karlsruhe hat Kiel geschlagen. Wir haben Karlsruhe geschlagen. Also können wir auch Kiel schlagen. Und die Bayern natürlich auch 😉

      • Andreas sagt:

        Wenn wir so spielen, wie heute gegen Kiel, schlagen wir niemanden in dieser Liga. Vielleicht ist ja die zweite Halbzeit annähernd zweitligatauglich. Wert trägt mehr Verantwortung an der aktuellen Situation? Trainer oder Sportdirektor? Ich bin ratlos.

        • Stephan Köhnlein sagt:

          Also Kiel war wirklich gut heute. Letztlich zeigt das auch, wo ein Team hinkommen kann, wenn man den von Anfang und Wehlmann maßgeblich beeinflussten Grundlagenentscheidungen genug Zeit gibt. Die Punkte müssen im Moment gegen Sandhausen oder Regensburg her. Bei der Frage nach den Verantwortlichen: Wie wär’s damit, die Mannschaft in die Verantwortung zu nehmen?

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