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Ungenutzte Tickets: Lieberknecht sieht Unsicherheit bei Fans

SV Darmstadt 98 - Hannover 96

SV Darmstadt 98 - Hannover 96

Rund eineinhalb Jahre lang fanden die Spiele des SV Darmstadt 98 weitgehend ohne Zuschauer statt. Jetzt dürfen wieder Fans ins Stadion am Böllenfalltor. Aber wer dachte, dass die Anhänger sich um die begrenzten Kartenkontingente reißen würden, der hat sich getäuscht. Von den 7.048 Karten, die nach Gesprächen mit den zuständigen Ordnungs- und Gesundheitsbehörden für die Partie gegen Hannover 96 bereitstanden, wurden rund 1.000 nicht abgerufen. 

Ein Unbehagen gegen große Menschenmengen oder gegen mehr als zwei Stunden mit medizinischer Maske im Stadion, dazu die teils kurzen Fristen und nicht immer ganz einfachen Verfahren, um an Karten zu kommen, oder auch eine “Wenn nicht jeder darf, dann keiner”-Haltung bei bestimmten Gruppen – es sind wohl verschiedene Faktoren, die dazu beitragen, dass die Tickets ungenutzt verfallen.

Lieberknecht: Kein Phänomen des SV Darmstadt 98

Trainer Torsten Lieberknecht hatte vor der Partie explizit den Wunsch geäußert, dass möglichst alle Karten in Anspruch genommen würden. Enttäuscht war er dann trotzdem nicht. Darmstadt sei da kein Einzelfall, das Phänomen sei auch bei anderen Klubs zu sehen. “Es gibt eine gewisse Unsicherheit”, sagte er mit Blick auf die Fans. “Aber vielleicht können wir diese Unsicherheit wegnehmen, indem wir gute Leistungen zeigen und die Leute deswegen ins Stadion kommen. Es soll Spaß machen herzukommen.”

Spaß hatten die offiziell 6.050 Fans reichlich, sofern sie Anhänger des SV Darmstadt 98 waren. Die Mannschaft spielte gut und gewann souverän – auch von den Fans getragen. Und am Ende gab es langen Applaus von den Rängen, den die Spieler ausgiebig zurückgaben.

Coach lobt das Feingefühl des Publikums

Auch Lieberknecht-Sprechchöre waren zu hören. Doch der Coach machte mit Gesten deutlich, dass der Applaus besonders der Mannschaft gelte – und anderen. “Das war ein Applaus für viele Menschen, die dafür sorgen, dass die Mannschaft auf dem Platz Leistung abrufen kann.” Gerade nach dem schwierigen Saisonstart sei man ruhig geblieben. “Das Darmstädter Publikum hat ein wahnsinniges Feingefühl für Situationen. Das habe ich schon in der Vergangenheit gelernt”, sagte er.

Dass Lieberknecht nochmals aufs Feld kam, nachdem sich die Mannschaft verabschiedet hatte, hatte dann jedoch einen ganz persönlichen Grund: “Ich habe nur meine Kinder geholt”, verriet er. “Da musste ich einen Moment warten, und es gab einen kleinen Plausch.”

Bildquellen

  • SVD-H96-2021-22-blog-0047: Arthur Schönbein
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