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Auch wenn sich Trainer Torsten Lieberknecht noch nicht öffentlich festgelegt hat – vieles deutet darauf hin, dass Jannik Müller im Spitzenspiel bei Werder Bremen (Samstag, 20.30 Uhr) in der Innenverteidigung spielen wird. Denn Patric Pfeiffer muss nach der fünften gelben Karte pausieren. Trainer Torsten Lieberknecht hatte Müller zuletzt wieder Spielpraxis verschafft und ihn gegen Sandhausen sogar erstmals seit dem 4. Spieltag in die Startformation beordert.

Die vergangenen Monate waren nicht einfach für den 28 Jahre alten Innenverteidiger, der vor der Saison vom slowakischen Erstligisten Dunajska Streda ans Böllenfalltor kam und zuvor für Dynamo Dresden mehr als 90 Zweitliga-Einsätze bestritten hatte. Nach einigen schwächeren Auftritten zu Saisonbeginn hatte Müller bei den Lilien seinen Stammplatz verloren, gehörte danach zeitweise nicht einmal mehr zum Kader.

“Die Situation war natürlich schwierig”, räumt er ein. “Aber am Ende steht immer der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund.” Natürlich mache man sich als Spieler dann seine Gedanken. Doch eine Flucht aus Darmstadt sei für ihn kein Thema gewesen. “Mir war klar, dass ich mich hier durchbeißen will.”

Jannik Müller, Hamburger SV - SV Darmstadt 98

Nach der Partie beim HSV am 4. Spieltag verlor Jannik Müller seinen Stammplatz

Familie, Freunde und Trainer gaben Halt

Halt gegeben hätten ihm seine Familie und seine Freunde – bis nach Köln seien es gerade zwei Stunden mit dem Auto. Zudem habe er seinen Master in Controlling vorangetrieben und dort das eine oder andere Erfolgserlebnis gesammelt. Zwei Semester habe er noch bis zum Abschluss. Ob er danach Manager im Fußball werde, sei aber noch offen. Es gebe Pro und Contra, im Fußball zu bleiben, intensiv seien die Gedanken aber noch nicht, schließlich wolle er noch das eine oder andere Jahr spielen.

Geholfen habe ihm in der sportlich schwierigen Zeit auch die Ansprache von Torsten Lieberknecht. “Der Trainer nimmt alle mit – sowohl bei den Ansprachen wie auch im Training”, sagt Müller. Das könne bei anderen Trainern auch ganz andern laufen. Als Spieler müsse man in solchen Situationen auch Geduld haben und sich immer wieder anbieten.

“Alles, was man sich als Fußballer wünscht”

Dass Pfeiffer nun ausfalle, tue mit Blick auf dessen hervorragende Saison “sehr weh”. Auf der anderen Seite sei man in der Innenverteidigung sehr gut aufgestellt. Die wahrscheinlichste Formation für die Innenverteidigung ist das Tandem Müller und Thomas Isherwood. Der lange verletzte Routinier Lasse Sobiech und Youngster Clemens Riedel sind weitere Optionen.

Müller fiebert dem Spitzenspiel in jedem Fall entgegen: „Am Samstag kommt alles zusammen, was man sich als Fußballer wünscht: ein Abendspiel bei Flutlicht, nach langer Zeit wahrscheinlich ein ausverkauftes Haus und dann noch ein absolutes Top-Spiel.” Werder werde die Lilien auch nach der 0:3-Hinspiel-Niederlage nicht unterschätzen.

Jannik Müller und sein ganz besonderes Werder-Erlebnis

Mit einem Sieg könnten die Lilien einen direkten Konkurrenten auf Distanz halten. “Keine Frage, dass wir das Spiel gewinnen und unseren Platz an der Tabellenspitze verteidigen wollen”, sagt Müller. “Aber für uns zählt nur, von Spiel zu Spiel zu schauen. Das hat uns bislang sehr gutgetan.”

Persönlich verbindet Müller mit Bremen “ein sehr besonderes Erlebnis”- auch wenn das schon einige Jahre zurückliegt. 2011 gewann er mit der U17 des 1. FC Köln in Bremen die Deutsche B-Jugendmeisterschaft. Im Team mit Müller spielte damals sein heutiger Mannschaftskollege Fabian Schnellhardt. Ebenfalls mit Köln und Müller Meister wurde Mitchell Weiser, der heute bei Bremen unter Vertrag steht.

 

Bildquellen

  • HSV-SVD-2021-22-blog-012: Arthur Schönbein
  • SVD-HRO-2021-22-blog-0002d: Arthur Schönbein

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