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Nach seinem Auftritt beim Darmstädter Kultstück “Datterich” am Vorabend war Rüdiger Fritsch am Freitag sichtlich aufgeräumt bei seinem Besuch im Trainingslager in Herxheim. Der Präsident des SV Darmstadt 98 sprach unter anderem über Kontinuität, Ziele für die kommende Saison und den Spielplan. Zudem erteilte er Überlegungen zu einer U23-Mannschaft eine klare Absage.  

Sie haben gutes Wetter mitgebracht – wie vergangenes Jahr hier in Herxheim …

Ja, wobei diesmal das Wetter hier schon seit Anfang der Woche so gut ist. Damit ist der Beweis erbracht, dass das nichts mit mir zu tun hat. Was man letztes Jahr ja noch hätte denken können (grinst).

Auch sonst sind die Bedingungen deutlich besser als vergangenes Jahr …

Wir haben einen fast vollständigen Kader zur Verfügung, bewusst ergänzt durch U19-Spieler. Die vertraglichen Situationen bei den Spielern waren dieses Jahr gut für uns, deswegen ist der Kader weitgehend zusammengeblieben. Jetzt sind wir frohen Mutes mit Blick auf die kommende Saison.

An die Kontinuität werden wir uns vermutlich nichts gewöhnen können. Sie haben ja kürzlich selbst gesagt, dass der Umbruch in Darmstadt ein ständiger Begleiter sein wird.

Mal mehr, mal weniger. Aber das ist kein Phänomen nur beim SV Darmstadt 98. Wenn Verträge auslaufen oder sich Spieler in den Fokus gespielt haben und dann größere Vereine kommen, sind wir zunächst außen vor. Nächstes Jahr läuft der eine oder andere Vertrag aus. Das ist eine andere Situation als dieses Jahr. An dieses Karussell muss man sich gewöhnen. Darmstadt ist eben auch ein Ausbildungsverein.

Apropos Ausbildungsverein: Um die Spieler aus der Jugend besser an die Profis heranführen zu können, wäre eine U23-Mannschaft doch nicht schlecht? Da gibt es ja auch im Verein unterschiedliche Sichtweisen. Wie stehen Sie zu dem Thema?

Dazu kann jeder seine Meinung haben. Wir haben das mehrfach hin und her überlegt. Zum Schluss muss man zwischen Aufwand und Ertrag abwägen. Aus den zweiten Mannschaften schaffen es ein oder zwei Spieler zu den Profis. Doch dafür muss man einen Kader von mindestens 20 Spielern finanzieren. Und damit eine solche Mannschaft wirklich ein Unterbau für eine Profimannschaft ist, muss man wie die großen Bundesligisten mehrere Millionen investieren. Die haben wir gar nicht zur Verfügung. Entweder macht man es richtig oder gar nicht. Deswegen arbeiten wir mit Kooperationspartnern zusammen, wie mit Regionalligist Rot-Weiß Koblenz.

Eigentlich haben sie ja eine zweite Mannschaft aus Fans, die gerade aufgestiegen ist …

Das sind Sympathieträger, da gibt es keinen einzigen Euro. Auch im höherklassigen Amateurbereich kommt keiner, nur weil er ein Darmstadt-Trikot überstreifen darf.

Die Ausgangsposition jetzt ist deutlich besser als vor einem Jahr. Hat das auch Auswirkungen auf die Zielsetzung für die kommende Saison?

Ja. Nein. (grinst)

Also, was jetzt?

Die Liga ist keinen Zentimeter schlechter als letzte Saison. Ich sage immer wieder, dass der Name keine Tore schießt. Der HSV ist jetzt das fünfte Jahr in der Liga. Den Anspruch, dass wir den eingeschlagenen Weg weitergehen und in der oberen Hälfte dabei sind, haben wir natürlich schon. Aber wenn man einen schlechten Lauf hat, kann man auch relativ schnell unten stehen. Aber wir haben einen guten Kader, den wir punktuell noch ergänzen wollen. Da scheinen die Voraussetzungen für eine gute Saison nicht die schlechtesten zu sein.

Sind sie mit dem Auftaktprogramm der neuen Saison bei Regensburg und zu Hause gegen Sandhausen zufrieden?

Wir wussten, dass es noch 17 andere Verein gibt. Und wir kannten sogar deren Namen (grinst). Es muss eh alles gespielt werden. Ob es anders wäre, wenn wir zuerst den HSV oder Bielefeld hätten, ist doch Kaffeesatzleserei. Ich glaube aber schon, dass es wichtig ist, wie man aus den Startlöchern kommt. Auch wenn das letzte Saison anders war – ich weiß ich nicht, ob das ein Rezept ist, das man jede Saison anwenden muss. Wir konzentrieren uns mit voller Kapelle auf das, was kommt.

 

Bildquellen

  • IMG_1759: Stephan Köhnlein

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