Skip to main content

Als Torsten Lieberknecht auf seine Gelbe Karte angesprochen wurde, hielt er kurz inne, atmete dann mit einem Seufzer aus und sank dabei in sich zusammen. „Wenn ich jetzt die Wahrheit sage, das weiß ich, dann bin ich nächste Woche gesperrt“, sagte er sichtlich angefasst.

Der Frust saß tief beim Coach des SV Darmstadt 98 nach dem 0:2 bei Jahn Regensburg. Spätestens nachdem er vergangene Saison beim Spiel gegen den FC St. Pauli wegen einer Gelbsperre hatte pausieren müssen, fühlt er sich bei den Schiedsrichtern vorverurteilt.

Lieberknecht: „Das habe ich hervorragend gemacht“

Er habe die gesamte Partie über einen guten Dialog mit dem Vierten Offiziellen gehabt. Dieser habe ihn für sein vorbildhaftes Verhalten gelobt und ihn gebeten, sich darum zu kümmern, dass auch die Darmstädter Bannk ruhig bleibe.

„Das habe ich hervorragend gemacht und gesagt bekommen, dass ich an diesem Tag bestimmt keine Gelbe Karte bekomme“, sagte Lieberknecht. „Die Dialoge, die ich mit dem Vierten Offiziellen führe, müsste man aufnehmen.“

Bei der ersten Aktion, in der er sich aufgeregt habe – ein aus seiner Sicht zu Unrecht gepfiffenes Foulspiel gegen die Lilien -, habe ihm Schiedsrichter Patrick Alt dann die Gelbe Karte gezeigt. Der Vierte Offizielle habe die Verwarnung zunächst gar nicht gesehen.

Pfeiffers Gelb-Rote Karte mit Beigeschmack

Lieberknecht verwies auf die strittige Situation vor der Gelb-Roten Karte für Patric Pfeiffer. Dieser war in seinen Gegenspieler gerauscht, zuvor aber gestoßen worden. Da hatte Alt zunächst einige Momente mit der Karte gezögert.

Doch nach massiven Forderungen der Regensburger Bank und einsetzenden Schieber-Rufen aus dem Heim-Block stellte er Pfeiffer vom Platz. Wäre die Situation auf der anderen Seite passiert, hätte der Schiedsrichter anders entschieden, glaubt Lieberknecht: „In dem Fall wäre ich der erste gewesen, der die Gelbe Karte gesehen hätte.“

„Schublade auf, Schublade zu“

„Ich möchte mich nicht verbrennen. Ich verbrenne mich permanent“, sagte Lieberknecht heftig gestikulierend. „Ich bin es leid. Ich bin freundlich vor dem Spiel. Ich gebe die Hand. Ich bin freundlich nach dem Spiel“, sagte er. „Aber nein: Schublade auf. Schublade zu“, schob er mit einer wegwerfend, frustrierten Handbewegung nach.

Bildquellen

  • Lieberknecht-Vorstellung-004: Arthur Schönbein

3 Comments

  • Raininho sagt:

    Das Spiel ging nicht wegen der Leistung des Schri verloren, sondern wegen mangelnder Chancenverwertung. Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Auch zu zehnt hatte man reichlich Möglichkeiten, vor allem durch Magnus Warming. Erste Halbzeit aus meiner Sicht vercoacht und verpennt.

    • Frank Hofmann sagt:

      Genau so sieht’s aus! Lieberknecht ist mir in der Beziehung etwas zu sentimental mittlerweile unterwegs. Außerdem braucht er mittlerweile zu Lange bis er weiß was er ein- bzw. auswechseln darf! Das muss auch ohne digitalen Analysen aus der Hüfte geschossen kommen Herr Lieberknecht. Entweder ich kann das Spiel lesen oder ich setz mich auf die Bank und gugg Teleprompter.

    • achtundneunzig sagt:

      Ich finde das „vercoacht“ schwer zu beurteilen, wenn ich keinen Infos bzgl. Fitness der einzelnen Spieler habe. Bei Warming hat TL ja gesagt, dass er noch kein ganzes Spiel durchhält und Oscar ist erst seit Mittwoch hier. Manu kommt glaube ich aus einer Verletzungspause. Aber er ist bzgl. Defensivverhalten manchmal etwas erratisch. Das wären für mich plausible Gründe für die Aufstellung. Das unsere Defensive den Start so komplett verpennt, dafür kann ja TL nix. Evtl. hätte er PP nach der frühen Gelben rausnehmen müssen. Oscar und Magnus haben, Fitness vorausgesetzt, Stammplatzqualitäten. Bin auf die Aufstellung für das nächste Spiel gespannt und wer dann für die Spieleröffnung zuständig ist.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.