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Ein Tor, ein Assists und ein Becher am Kopf – Tobias Kempe hatte nach dem 2:0 des SV Darmstadt gegen den 1. FC Nürnberg viel zu erzählen.Tobias, nach zuletzt drei Unentschieden habt ihr heute 2:0 gewonnen. Ein verdienter Sieg?

Auf jeden Fall. Und es war enorm wichtig nach drei Unentschieden, bei denen wir immer knapp am Sieg vorbeigeschrammt sind, heute den Sieg gegen eine spielstarke Mannschaft zu holen. Wir waren heute eiskalt in den entscheidenden Situationen.

Du selbst warst an den entscheidenden Aktionen beteiligt: Ein Tor geschossen, eines per Ecke vorbereitet. Wie hast du die beiden Situationen erlebt?

Beim ersten Ball laufe ich durch. Braydon legt super zurück und ich bin ziemlich genau am Elfer-Punkt. Na ja, und bei Ecken haben wir die Laufwege verinnerlicht und wo der Ball hin soll. Aber der Tietzer (Phillip Tietz) hat den Ball auch überragend aufgenommen. So steht es 2:0 zur Halbzeit. Es war dann überragend, dass wir das am Ende erwachsen über die Zeit bekommen haben.

Woran lag es, dass ihr das Spiel so erwachsen über die Zeit gebracht habt?

Wir haben das gezeigt, was wir die letzten Spiele haben vermissen lassen. Da hatte uns ein bisschen die Ordnung gefehlt. Heute waren wir sehr kompakt und eklig in den Zweikämpfen. Wir haben nur Fernschüsse und Standards zugelassen. Aber das kommt halt vor. Nürnberg ist wie gesagt eine spielstarke Mannschaft. Dass man da ein bisschen tiefer steht und auf die Situation wartet, ist doch okay. Hut ab vor der Leistung. Es war ganz wichtig, dass wir vor der Länderspielpause hier heute einen Dreier gemacht haben.

Kannst du noch etwas zu der Situation sagen, als du im zweiten Durchgang nach einem Becherwurf aus dem Nürnberger Fanblock zu Boden gegangen bist?

Dazu braucht man nichts zu sagen. Die Bilder zeigen es auch. Die Nürnberger Fans hatten wohl auch ein bisschen Frust nach dem 0:2. Das ist unnötig. Das sind für mich keine Fans, das sind für mich Unruhestifter. Aber wir haben heute gewonnen. Das ist das, was zählt.

War der Becher denn voll?

Der war leer. Schade eigentlich (lacht). Ein paar Elektrolyte wären nicht schlecht gewesen.

Kann es sein, dass die Nürnberger Fans besonders aggressiv auf dich reagieren, nachdem du dort mal ein Jahr gespielt hast? Man hört ja auch bei Spielen in Nürnberg immer wieder laute Pfeifkonzerte gegen dich. 

Das sind halt die Ultras. Das kann man unter dem Aspekt schon auch verstehen. Aber ich bin ja danach nicht zu irgendeinem Verein gewechselt, der irgendwo ist. Ich bin wieder nach Darmstadt gegangen. Ich glaube, die Treue zu Darmstadt zeigt, dass auch die Fans in Nürnberg das langsam mal verstehen müssen. Aber es gibt halt immer Idioten unter den Fans. Da kann man nichts machen.

Du hast schon länger nicht mehr aus dem Spiel heraus getroffen, wenn ich mich nicht täusche, zuletzt im Februar gegen Rostock …

Ich bin ja auch kein Stürmer oder Zehner mehr. Ich spiele meistens im defensiven Mittelfeld. Aber heute habe ich den Riecher wieder gehabt (lacht). Freut mich auch, dass ich der Mannschaft heute wieder helfen konnte.

Tobias Kempe, SV Darmstadt 98 - Hansa Rostock

Tobias Kempe bei seinem letzten Nicht-Standard-Tor im Februar beim 1:1 gegen Hansa Rostock. 

(Das Gespräch wurde aufgezeichnet nach dem Spiel in der Mixed Zone)

 

Bildquellen

  • SVD-HRO-2021-22-blog-0015: Arthur Schönbein
  • Kempe-Tobias: Arthur Schönbein

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