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Mit der aktuellen Saison ist Matthias Bader nicht zufrieden – weder mit seiner persönlichen Leistung, noch mit der der der Mannschaft. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie der 26-jährige Flügelspieler erklärt.

Matthias, wie geht es dir jetzt zum jetzigen Zeitpunkt, den Abstieg vor Augen, noch vier Spiele zu spielen?

Mir persönlich geht es wieder gut. Ich glaube, ich bin so langsam wieder fit, sodass ich die 90 Minuten packe. Und den Abstieg vor Augen? Ich sage mal, darauf konnte man sich gut vorbereiten. Von daher wollen wir einfach, wie in Köln und wie gegen Freiburg, wieder eine gute Leistung zeigen. Und dann schauen wir, was wird.

Was sind denn aus deiner Sicht die Gründe dafür, dass ihr nach 30 Spieltagen am Tabellenende liegt?

Da kann man jetzt mehrere Faktoren nennen. Zuerst müssen wir uns natürlich an die eigene Nase fassen und sagen, dass wir uns in vielen Spielen dämlich angestellt haben. Wir haben viele unnötige Tore, viele Standard-Gegentore bekommen. Dann auch das Verletzungspech, das aber so oder so dazugehört. Teilweise war es einfach auch Unvermögen.

Wie sieht deine persönliche Bilanz aus? Ich tippe mal, du hast dir auch für dich mehr erhofft?

Klar, da war ein bisschen der Wurm drin. Ich habe wenig Rhythmus gehabt, war immer wieder verletzt, krank, immer wieder raus. Und wenn ich auf dem Platz war, habe ich natürlich auch nicht immer das gezeigt, was ich kann und was ich zeigen möchte. Deswegen kann auch ich nicht so zufrieden sein mit der Saison.

Matthias Bader, 1. FC Köln - SV Darmstadt 98

“Immer wieder verletzt, krank, immer wieder raus” -Matthias Bader ist mit seiner Saisonleistung nicht zufrieden.

Gibt es so etwas wie die größte Lektion, die du persönlich und die Mannschaft gelernt haben in dieser Saison?

Ich fand, es gab zwei Phasen, die beide nicht so richtig funktioniert haben. In der ersten Phase haben wir richtig guten Fußball nach vorne gespielt, sind viel Risiko gegangen. Da gab es dann teilweise Feuerwerke, aber halt auch mal acht Gegentore gegen Bayern oder ein 3:3 gegen Gladbach. Dann haben wir uns mehr aufs Zerstören verständigt und haben viel 0-0 oder 0-1 gespielt. Das waren teils sehr eklige Spiele, die wahrscheinlich nicht schön anzuschauen waren. Das Learning ist, dass man da einen besseren Mix finden muss. Und ich finde, den haben wir zuletzt auch gefunden. Ich glaube, unsere letzten Spiele waren fußballerisch und kämpferisch wieder ein bisschen besser.

Vergangenes Wochenende habt ihr gegen Köln gewonnen. Richtig gut war das Spiel nicht, aber am Ende hat das Pendel mal wieder für euch ausgeschlagen. Was war entscheidend, dass ihr am Ende nach so langer Zeit gewonnen habt?

Ich fand nicht, dass das ein 50-50-Spiel war, in dem das Pendel auf unsere Seite ausgeschlagen hat. Wir haben uns das erarbeitet. Köln hat zwar ein bisschen ideenlos nach vorne gespielt, aber wir haben auch mit engen Ketten gut verteidigt. Abgesehen vom Pfostenschuss in der ersten Halbzeit habe keine großen Torchancen vor Augen, bei denen wir Glück gehabt hätten. Wir hatten die klar besseren Chancen und haben verdient gewonnen.

Du hast in Köln eineinhalb Jahre zwischen 2019 und 2020 gespielt. War das noch ein besonderes Spiel oder ist das zu lange her?

Es war für mich das erste Mal, dass ich dort wieder im Stadion war. Von daher war es dann schon nochmal was Besonderes. Aber vom Spiel her eigentlich nicht.

Tut es nicht ein bisschen weh, dass ein Verein mit so einer Wucht und so vielen Fans wie Köln vor dem Abstieg steht? Gehört so ein Verein nicht in die Bundesliga?

Ich bin kein Freund davon zu sagen, ein Verein gehört nach oben oder nach unten. Man ist sportlich da, wo man ist. Wenn man sportlich absteigt, steigt man ab. Wenn man sportlich aufsteigt, steigt man auf. Deswegen habe ich auch nie verstanden, dass Leute schreiben, Heidenheim oder Darmstadt haben nichts in der Bundesliga zu suchen. Das hat man sich verdient und erarbeitet – genauso wie in die andere Richtung.

Jetzt kommt Heidenheim ans Böllenfalltor. Mit welchen Gefühlen geht ihr in das Spiel?

Das ist auf alle Fälle erstmal die Revanche für das Hinspiel. Für Heidenheim war das damals der Wendepunkt zum Guten. Und bei uns hat danach erstmal gar nichts mehr funktioniert. Klar, die wollen wir schlagen. In der 2. Liga haben wir gegen Heidenheim hier zu Hause auch immer gute Ergebnisse erzielt.

Hast du eine Erklärung, dass ihr mit Heidenheim vergangene Saison weitgehend auf Augenhöhe wart und ihr jetzt so weit auseinander seid? (siehe dazu auch die Lilienblog-Mittwochsfrage)

Insgesamt haben sie es einfach besser gemacht in allen Spielen über die Saison gesehen. Sie haben vor allem konstanter verteidigt und viel weniger Gegentore bekommen. Mit unseren geschossenen Toren und der Hälfte der Gegentore würden wir jetzt auch anderswo stehen. Aber wir haben einfach viel zu viele Tore bekommen, die Heidenheim nicht bekommen hat.

Dein Vertrag läuft noch bis 2025. Bist du sicher nächste Saison auch noch in Darmstadt? Oder womöglich noch länger?

Sicher ist nie etwas im Fußball, aber ich gehe stark davon aus. Ich kann sagen, dass ich mich hier superwohl fühle. Ich spiele hier immer gern und wer weiß, was kommt.

(aufgezeichnet in der Medienrunde mit Matthias Bader am Mittwoch)

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Bildquellen

  • koe-SVD-2023-24-blog-0027: Arthur Schönbein
  • koe-SVD-2023-24-blog-0028: Arthur Schönbein

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